Die nördlichen Staudämme wurden nicht geöffnet

Die nördlichen Staudämme wurden nicht geöffnet

Bangkok. Die Stromerzeugungsbehörde Thailands (EGAT) bestritt das Gerücht, dass die beiden großen Staudämme im Norden am Wochenende Wasser freigelassen und dadurch die Überschwemmungen in Bangkok verschärft hätten. Laut den Angaben der Betreiber wurde seit Anfang dieses Monats kein Wasser aus dem Bhumibol- und dem Sirikit Staudämmen freigesetzt.

Wie ein Sprecher der Stromerzeugungsbehörde Thailands (EGAT) erklärte, verbreiten die Nutzer in den sozialen Netzwerken bewusst Fehlinformationen und behaupten, dass der Bhumibol Damm geöffnet wurde und pro Tag rund 100 Millionen Kubikmeter Wasser in den Chao Phaya Fluss freisetzen würde. Angeblich soll die Öffnung des Damms mit dafür gesorgt haben, dass am Samstag große Teile in Bangkok überschwemmt wurden.

Allerdings sagte der Beiratsvorsitzende der EGAT-Wasserkraftwerke, Herr Natthawuth Jaemjaeng, dass das letzte Wasser an beiden Dämmen am 7. Oktober freigesetzt wurde. Laut den aktuellen Angaben und Messungen von Samstag betrugen die Wassermengen an diesem Tag (14. Oktober):

  • in der Bhumibol Talsperre 9.238 Millionen Kubikmeter Wasser. Das entspricht rund 69 Prozent seiner Gesamtkapazität
  • und in der Sirikit-Talsperre 7.968 Millionen Kubikmeter Wasser, der damit ebenfalls erst zu 84 Prozent seiner Gesamtkapazität gefüllt war.

Es bestand also kein Grund, die beiden Stauseen zu öffnen, da die beiden Dämme noch mehr Wasser aufnehmen können. Die Behörden speichern dieses Wasser ganz bewusst, damit sie während der kommenden Dürreperiode im nächsten Jahr genügend Wasser in Reserve haben, fügte Herr Natthawuth hinzu.

Der Gouverneur von Bangkok, Herr Aswin Kwanmuang hatte sich ebenfalls nach den verheerenden Überschwemmungen am Wochenende an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, dass in den sozialen Netzwerken nach den Überschwemmungen am Freitagabend und am Samstagmorgen viele falsche Gerüchte und Bilder in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, die zum Teil noch von der Jahrhundert Überschwemmung im Jahr 2011 stammten.

Regierungschef General Leutnant Sansern Kaewkamnerd meldete sich ebenfalls zu den Gerüchten zu Wort und erklärte, das die Regierung zudem gegen die Personen vorgehen werden, die die Öffentlichkeit absichtlich in die Irre geführt haben, indem sie alte Nachrichten aus den massiven Überschwemmungen des Landes im Jahr 2011 veröffentlicht hatten.

Der Dammbetreiber bemühte sich, die öffentliche Stimmung so schnell wie möglich zu beruhigen, nachdem die Menschen im Chao Phraya-Becken sagten, sie befürchten weitere Überschwemmungen in der Hauptstadt, falls die beiden oberhalb liegenden Staudämme weiter geöffnet werden.

Der starke Regen am Freitagabend und Samstagmorgen hatte schon ausgereicht, um zahlreiche Überschwemmungen und Sturzfluten an 55 Standorten in Bangkok zu verursachen.

Die starken Regenfälle während der Monsunzeit haben viele Gebiete des Landes überschwemmt, vor allem in der Nord- und in der Nordostregion.

Mindestens vier Erdrutsche und fünf umgestürzte Bäume haben die Sri-Wichai-Straße von Doi Suthep im Stadtbezirk von Chiang Mai seit Sonntagmorgen blockiert, sagte der Leiter der Abteilung für die Katastrophenprävention und -minderung, Herr Pairin Limcharoen.

Hang Dong
Hang Dong

Es wurden bisher keine Berichte über Verletzungen, vermisste Personen oder Todesfälle im Zusammenhang mit den Unwettern veröffentlicht. Die starken Regenfälle hatten dazu geführt, dass viele Wasserstraßen über die Ufer liefen und die Fluten dadurch in vielen verschiedenen Gemeinden für Überschwemmungen sorgten. Tiefes Wasser machte auch einen Teil der Straße Doi Kham-Bang Pong für alle Fahrzeuge unpassierbar, sagte Herr Pairin weiter. Der Bezirk Hang Dong, ein Abschnitt hinter Phra That Doi Kham, wurde ebenfalls überflutet, fügte er hinzu.

Laut der Aussage von Herrn Pirat Pimsarn, dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Gemeinde, hat die örtliche Behörde in Phayaos Gemeinde Muang mehr als 20.000 Sandsäcke zum Bau von Barrikaden eingesetzt, um Überschwemmungen auf den Hauptstraßen zu verhindern.

Inzwischen sind sechs Stauseen in der nordöstlichen Provinz Nakhon Panom bereits über ihre Kapazitäten hinaus voll und drohen ebenfalls mit der Gefahr von Überschwemmungen, falls es wie von dem provinziellen Bewässerungsbüro bereits angekündigt noch mehr Regen geben soll.

 

  • Quelle: The Nation