Prayuth - Keine schnelle Lösung für die Überflutungsprobleme des Landes

Prayuth – Keine schnelle Lösung für die Überflutungsprobleme des Landes

Bangkok. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte Premierminister Prayuth Chan o-cha auf einer Pressekonferenz, dass es für Thailand unmöglich sei, völlig überflutungsfrei zu sein, solange es keine umfassende Überholung der Stadtplanung, der Entwässerungsanlagen und für eine saubere und umfangreiche Abfalllösung gibt.

Seine Regierung sei jedoch bereit, sich um alle betroffenen Menschen in den Überschwemmungsgebieten zu kümmern, betonte er ausdrücklich.

„Diese Probleme haben schon lange Bestand und wir kennen sie nicht erst seit diesem Wochenende „, sagte er. Er wies auch darauf hin, dass schon mehrere Lösungsvorschläge wegen der auftretenden Probleme der Landenteignung und der riesigen Geldbeträge, die dafür erforderlich sind, aufgehalten worden seien.

Premierminister Prayuth bezog sich dabei nach den Überschwemmungen in der vergangenen Woche nicht nur auf Bangkok sondern auch auf viele weitere Provinzen des Landes im Norden und Nordosten.

Der Ministerpräsident sagte weiter, dass mehrere Deiche im Norden sofort geöffnet werden und Wasser abgelassen werden musste, um ein erneutes Auftreten wie die großen Überschwemmungen während der Hochwasserkrise 2011 zu verhindern.

„Ich weiß, dass Flüsse und Kanäle in Gebieten ohne Dämme überlaufen“, sagte er weiter. „Die Regierung wird sich um die betroffenen Menschen in den Hochwasser Gebieten kümmern“, versprach er gegenüber den nationalen Medien.

Der stellvertretende Generaldirektor des königlichen Bewässerungsamtes „Royal Irrigation Department“, Herr Thongplew Kongjun, sagte, Prayuth habe die zuständigen Behörden angewiesen, die neuesten Informationen über Flut miteinander zu teilen und auch dementsprechend mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren und sie mit Informationen auf dem Laufenden zu halten.

„Das Landwirtschaftsministerium und das Innenministerium werden bei der Ausweitung der Hilfe für die betroffenen Menschen in den Hochwasserbereichen zusammenarbeiten“, sagte Herr Thongplew weiter.

Er fügte hinzu, dass die zuständigen Behörden die Leute informieren würden, wenn seine Abteilung erwartete, dass die Fluten endlich abklingen würden.

Laut den Aussagen von Herrn Thongplew stammten die Überschwemmungen aus dem Nordosten aus der Tatsache, dass der Ubonrat Staudamm in der Provinz Khon Kaen gezwungen war, sein abgeleitetes Wasservolumen von 42 auf 54 Millionen Kubikmeter pro Tag zu erhöhen. Der ThailandTIP hat bereits über die Öffnung des Ubonrat Staudamms berichtet, bei dem seit dem 14. Oktober kontinuierlich jeden Tag die freisetzte Menge an Wasser erhöht wurde.

  • 14. Oktober ab 12 Uhr – 42 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag,
  • 15. Oktober ab 6 Uhr – 46 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag,
  • 16. Oktober ab 6 Uhr – 50 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag,
  • 17. Oktober ab 6 Uhr – 54 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag.

Die derzeitige maximale Menge an abgelassenem Wasser von 54 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag soll solange beibehalten werden, bis sich die Situation deutlich verbessert hat, sagte der Gouverneur der Provinz Khon Kaen, Herr Somsak Jangtrakul weiter.

Was das Chao Phraya Flussbecken angeht, sagte Herr Thongplew, dass Nonthaburi und Pathum Thani nach heute nicht mehr von Hochwasser betroffen sein dürften.

„Allerdings wird der Regen auch in Bangkok weitergehen“, sagte er.

Landwirtschaftsminister General Chatchai Sarikulya sagte, er werde versuchen dafür zu sorgen, dass der Chao Phraya Dam in der Provinz Chainat nicht mehr als 2.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde freisetzen würde.

„Auf diese Weise werden nur noch die Bereiche ohne Damm entlang des Chao Phraya beeinflusst“, erklärte er.

Unterdessen verursachten schwere Regengüsse in verschiedenen Provinzen weiterhin Überschwemmungen und Erdrutsche. Das letzte Opfer war der Direktor von Phetchabuns Phupha Daeng Wildlife Sanctuary, dessen Pickup in wirbelnden Hochwasser fort geschwemmt wurde.

Der Tod von Sudjit Khorthong hob die Zahl der Todesopfer bei den letzten Überschwemmungen auf vier an, nach den drei Todesfällen, die am 10. Oktober in Loei gemeldet worden waren.

Sudjits Leichnam wurde um 9.30 Uhr an einem Ort gefunden, der drei Kilometer von der Szene entfernt war, wo sein Laster viereinhalb Stunden früher in der Gemeinde Pak Chong vom reißendem Flutwasser mitgerissen wurde. Sein Körper wird zu einer Beerdigung in einem Tempel in Muang Phetchabun geschickt.

Herr Sudjit war auf dem Weg zu einem Treffen in Phitsanulok, als sein Lastwagen in einen Straßenrandbach gefegt wurde, sagte die Polizei. Berichten zufolge reiste Sudjit alleine zu dem Treffen, weil er seine Untergebenen angewiesen hatte, sich anderen Beamten anzuschließen, um eine von einem Erdrutsch betroffene Lokalstraße zu räumen.

Der vom Hochwasser aufgeblähte Fluss Moon in Nakhon Ratchasimas Bezirk Phimai überschwemmte noch drei weitere Gemeinden, nachdem in der vergangenen Woche schon zwei Gemeinde getroffen wurden. Staatliche Büros und Häuser in den Gemeinden Nai Muang, Tambon Tha Luang, Tambon Bote, Tambon Than Lalod und Tambon Samrit sowie 4.000 Rai (640 Hektar) Reisfelder wurden in bis zu 40 cm Wasser getaucht.

In Chaiyaphum, wo sechs Bezirke von Überschwemmungen betroffen waren, bauten Armeesoldaten der Region 2 eine provisorische Brücke für etwa 1.000 Familien, da der Weg zu ihren 10 Dörfern durch Überschwemmungen unpassierbar gemacht wurde.

Die erhöhten Wasserstände, die von Khon Kaens Staudamm Ubonrat freigesetzt wurden, führten zu Überschwemmungen im tiefer gelegenen Ackerland sowie zahlreichen im Bezirk Nam Pong.

Das Geschäftsgebiet von Loei, Dan Sai, wurde gestern nach zwei Stunden um zwei Uhr morgens von mehreren Sturzfluten heimgesucht. Glücklicher Weise hatte das Hochwasser aber bereits gegen 7 Uhr am Morgen nachgelassen.

Dagegen verursachte der Nam Pad Kanal in der Provinz Pitsanulok  weitere Überschwemmungen, nachdem seine Uferbefestigung durch den weiter ansteigenden Wasserdruck nachgegeben hatte. Dadurch wurde gegen 5 Uhr am Morgen die Ban Nam Pad Schule im Bezirk None Maprang überschwemmt.

Dies war in diesem Jahr bereits das zehnte Mal, dass die Schule vom Hochwasser heimgesucht und überschwemmt wurde. Die niedrigsten Punkte der Schule waren die Lehrerwohnheime und die Cafeteria der Schulen, die 1,5 Meter unter Wasser standen, bevor die Flut schließlich um 9 Uhr nachließ.

In Lampang musste ein acht Hektar großes Gebiet der Gemeinde Mae Mo zu einer Katastrophengebietszone erklärt werden, nachdem schwere Regenfälle breite Risse in der Erde geöffnet hatten und acht Häuser von einer Erosion bedroht waren.

Bürgermeister Chucheep Boonnak sagte, dass Beamte des Mineral Resources Büro 1 nach einer Inspektion der Gegend festgestellt hatten, dass die Senkung von Bodenschichten herrühren könnte, die sich trennen, nachdem sie durch das Wasser gesättigt wurden. Zweiundzwanzig Mieter in acht betroffenen Häusern mussten ebenfalls evakuiert werden, fügte er hinzu.

Auch im Stadtbezirk von Phayao ist noch keine Besserung in Sicht. Soldaten mussten gestern durch ein Meter tiefes Wasser waten, um 40 Schweine von einem überfluteten Bauernhof in der Gemeinde Huai Kaew zu retten.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation, Thai PBS