Hochwasser könnte um 30 cm ansteigen da der Chao Phraya Staudamm weiter geöffnet werden musste

Hochwasser könnte um 30 cm ansteigen da der Chao Phraya Staudamm weiter geöffnet werden musste

Bangkok. Da der Chao Phraya Staudamm durch den zunehmenden Abfluss aus dem Norden weiter ansteigt und das Hochwasser zunimmt, wurden die Schleusen noch weiter geöffnet, sodass der Staudamm jetzt 2.700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde freisetzt. Dadurch könnte das Hochwasser in einigen Provinzen südlich von Chai Nat, einschließlich Bangkoks angrenzendem Nonthaburi um weitere 30 Zentimeter ansteigen.

Obwohl die Behörden seit Tagen versprochen hatten, dass es zu keinen weiteren Überschwemmungen kommen wird, mussten sie jetzt ihr Versprechen brechen und den Chao Phraya Staudamm doch noch weiter öffnen.

Trotzdem bestehen die Behörden darauf, dass Bangkok weiterhin von den Überschwemmungen verschont bleibt und angeblich geschützt ist.

Der Leiter des königlichen Bewässerungsministeriums, Herr Somkiat Prajamwong, hielt am Montag ein dringendes Treffen ab, um die Wassersituation neu zu beurteilen und erklärte dabei, dass mehr Abflüsse aus dem Norden den Staudamm erreicht haben und der Pegel des Stausees dadurch weiter angestiegen sei.

Das königliche Bewässerungsamt (RID) wird am Dienstag den 24. Oktober die Wasserfreisetzung auf 2.700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöhen. Bis gestern wurden bereits 2.600 Kubikmeter pro Sekunde freigesetzt. Laut den weiteren Angaben des königlichen Bewässerungsamtes wird der neue Level der Wasserfreisetzung von 2.700 Kubikmeter pro Sekunde eine Woche lang beibehalten

Obwohl die Abteilung noch letzte Woche versprochen hatte, dass der Level des freigesetzten Wassers von 2.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde nicht weiter erhöht wird, musste heute doch der Staudamm weiter geöffnet werden

Allerdings erklärte Herr Somkiat weiter, dass die heutige Erhöhung der Wasserfreisetzung auf 2.700 Kubikmeter pro Sekunde weit entfernt von der Menge ist, die bei der massiven Überschwemmungskatastrophe im Jahr 2011 freigelassen wurde. Damals wurden mehr als 3.600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde freigelassen.

Herr Somkiat erklärte weiter, dass die neue Erhöhung des freigesetzten Wassers langsam und schrittweise erfolgen würde, um seine Auswirkungen auf die stromabwärts gelegenen Gebiete zu minimieren.

Obwohl das königliche Bewässerungsamt noch letzte Woche in der Öffentlichkeit versprochen hatte, den Level nicht weiter zu erhöhen, hatte die Abteilung Warnungen an die Gouverneure der nachgelagerten Provinzen, die bereits von den Überschwemmungen verwüstet wurden geschickt und sie darin gewarnt, sich auf weitere und höhere Überschwemmungen vorzubereiten.

Herr Somkiat sagte weiter, dass das Hochwasser in Chai Nat, Sing Buri und Ang Thong im Durchschnitt um weitere 25 cm ansteigen könnte, während Nonthaburi aufgrund der hohen Gezeiten noch schwerer getroffen werden könnte.

In den anderen Provinzen der Zentralregion Wie Suphanburi und Ayutthaya werden die Überschwemmungen ebenfalls durch die weiteren starken Regenfälle der letzten Tage verschlimmert, fügte er hinzu.

Der RID-Chef erklärte weiter, dass nun die Priorität darin bestehe, die Freisetzung von überschüssigem Wasser im Fluss Chao Phraya in den Golf von Thailand zu beschleunigen. Wenn in den nachgeschalteten Provinzen allerdings weiter starker Regen fällt, könnte der Chao Phraya Fluss an seinem eigenen Wasser „ersticken“, da alle 12 Einzugsgebiete in der Zentral Region voll sind, nachdem bereits ein großer Teil des Hochwassers zu ihnen abgelenkt wurde, warnte er.

Herr Rewat Prasong, der stellvertretende Gouverneur von Ayutthaya, einer der vom Hochwasser schwer verwüsteten zentralen Provinzen sandte in sechs überschwemmten Bezirke eine dringende Botschaft an die örtlichen Verantwortlichen und an die Bewohner und warnte sie ebenfalls, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen und sich auf ein noch höheres Wasser vorzubereiten.

Die sechs Bezirke sind:

  • Phak Hai,
  • Sena,
  • Bang Ban,
  • Phra Nakhon Si Ayutthaya,
  • Bang Pa-in
  • und Bang Sai.

In vielen überschwemmten Gebieten in den Bezirken Bang Ban und Sena ist das Wasser schon jetzt auf gut 2,5 Meter angestiegen, meldet die lokale Presse.

Gleichzeitig hat das königliche Bewässerungsamt (RID) davor gewarnt, dass eine weitere Erhöhung auf 2.800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bereits als kritisch eingeschätzt wird. Auf dieser Ebene könnte das Wasser in Bangkok an den Ufern des Chao Phraya-Flusses sowie in einigen inneren Gemeinschaften, die in der Nähe der an den Fluss angeschlossenen Wasserstraßen leben, weitere Überschwemmungen verursachen.

Unterdessen hat der stellvertretende Gouverneur von Bangkok, Herr Chakkraphan Phewngam, alle Besorgnisse der Bürger über weitere Massenfluten in der Stadt beseitigt. Die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) verfügt über Maßnahmen gegen Überschwemmungen vor, während und nach den königlichen Bestattungszeremonien des verstorbenen Königs, versicherte er.

Um die alten Stadtteile gegen das Wasser zu schützen, bilden mehr als 44.000 Sandsäcke einen halben Kilometer entlang der Wasserstraßen in den hochwassergefährdeten Gebieten einen weiteren Schutz. Zusätzlich wurden elf große Wasserpumpstationen in den Gebieten Sabam Luang und rund um den Grand Palace installiert, die mit ihrer Maximalen Kapazität arbeiten, fügte er hinzu.

In Chai Nat leitete das königliche Bewässerungs-Amt das Wasser aus dem aufsteigenden Chao Phraya Staudamm in den Tha Chin-Fluss um, um die Not der Menschen in stromabwärts gelegenen Gebieten, die bereits überflutet sind, zu erleichtern.

Dies führte allerdings dazu, dass mindestens weitere 50 Häuser entlang des Flusses im Bezirk Wat Sing in der Zentralebene ebenfalls überflutet wurde. Der ThailandTIP hatte bereits darüber berichtet.

In der Zwischenzeit ist auch das aus Nakhon Ratchasima abfließende Wasser in den Moon River eingegangen, wodurch das Ufer des Moon in mehreren Bezirken in der benachbarten Provinz Buriram Ufer gesprengt wurde. Im Bezirk Khan Dong wurden dadurch ebenfalls mehr als weitere 2.000 Hektar wertvolles Ackerland zerstört.

Die Bauern aus den vier Dörfern Yang Thalae, Muang Thalae, Ngiew und Khaen Thalae nutzten am Montag Boote, um auf den Feldern mit mehr als einem Meter Wasser frühzeitig ihr Getreide zu ernten. Allerdings hatten die betroffenen Farmer bereits erklärt, dass die Qualität des Reis durch die frühzeitige Ernte so schlecht ist, dass sie ihn nicht verkaufen können und ihn höchstens noch für den Eigenbedarf nutzen können.

In Khon Kaen wurde der Hochwasserabfluss des Lam Huay Phra Fluss, der direkt in den Innenbezirk führt, ebenfalls zerstört, nachdem die angehäuften Erdwälle entlang der Nam Phong-Khon Kaen Straße im Bezirk Nam Phong am Montagnachmittag durch den Druck des eingeleiteten Wassers zusammengebrochen waren.

Der Vorfall hat dazu geführt, dass Arbeiter des lokalen Straßenbau Amtes mit dem Bau einer Flutwand mit übergroßen Sandsäcken über dem Bach begonnen haben. Allerdings waren diese Anstrengungen nicht erfolgreich, das der Bach bereits gut zehn Meter tief und auf eine Breite von 50 Metern angeschwollen war.

Soldaten der Armee und lokale Katastrophenverhütungsbeamte wurden entsandt, um die von den plötzlichen Überschwemmungen betroffenen Bewohner zu evakuieren.

Früher am Tag versammelten sich die Bewohner des Dorfes Ban Bueng in der Gemeinde E-Thao, die bereits vor acht Tage überflutet worden war, um gegen die Bewirtschaftung der Fluten zu protestieren. Die Entscheidung der Behörden hätte dazu geführt, dass auch ihre Häuser überschwemmt wurden, sagen die verärgerten Bewohner.

Die Demonstranten verlangten, dass die lokalen Verwaltungsbehörden den Abfluss in den Huay Pla Lai Bach blockieren. Diese Maßnahme soll verhindern, dass das Hochwasser in Richtung der inneren Stadtviertel fließt. Die Bewohner beharrten darauf, dass das Blockieren des Wassers die Überschwemmungen in ihren Gebieten verschlechterte.

Der Provinzgouverneur Somsak Jantrakul besuchte später die protestierenden Dorfbewohner und versprach ihnen, das Wasser im Huay Pla Lai Bach freizusetzen. Mit dieser Erklärung waren die Dorfbewohner zunächst zufrieden und lösten anschließend friedlich ihre Demonstration wieder auf.

 

  • Quelle: Bangkok Post, Lokale Nachrichten