Prayuth warnt dass einige Gebiete dem Hochwasser geopfert werden müssen

Prayuth warnt dass einige Gebiete dem Hochwasser geopfert werden müssen

Bangkok. Der starke anhaltende Regen der letzten Woche scheint nicht enden zu wollen und die Behörden waren schon mehrfach gezwungen, Staudämme im Norden und Nordosten immer weiter zu öffnen, damit es nicht auch noch zu einem gefährlichen Dammbruch kommt. Die Wassermassen sind stromabwärts in Richtung Bangkok unterwegs und reißen alles mit sich, was sich ihm in den Weg stellt.

Das dabei mittlerweile Tausende Haushalte und Tausende Hektar wertvolles Ackerland überflutet wurden, ist seit Wochen, neben den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen König Bhumibol  ein wichtiges Thema in den thailändischen Medien.

Der Unmut in den betroffenen Gebieten wächst und die Menschen in den vorgesehenen Hochwasserrückhaltebereichen sagten, sie hätten die Überschwemmung schon länger als vier Monate ertragen müssen, ohne zu wissen, wann die Gewässer zurückgehen würden.

Premierminister Prayuth Chan o-cha sagte gestern nach einem Kabinettssitzung, die Regierung sei besorgt über die Überschwemmungsprobleme in vielen Provinzen und habe dafür gesorgt, dass die Vorbereitungen für die Hochwassersaison getroffen worden seien. Aber er bestand darauf, dass einige Gebiete für die Wasserretention reserviert werden sollten, um Überschwemmungen an anderen Orten zu verhindern.

Prayut sagte, dass trotz der Bemühungen der Regierung, sich auf die Überschwemmungen vorzubereiten, die Überschwemmung aufgrund des sich ändernden Klimas und dem unerwarteten starken Regen weiter ausgebreitet hatten.

„Ich möchte den Landwirten in den 12 Wasserrückhaltegebieten in der Zentralregion für die Aufnahme des Hochwassers danken“, sagte er. „Einige andere Gebiete können auch überschwemmt werden; das ist wegen der hohen Wassermenge“.

„Die Regierung versucht ihr Bestes, um weiteren Überschwemmungen vorzubeugen, aber in einigen Bereichen können wir das nicht tun und wir müssen sie überfluten lassen“, fügte er hinzu.

„Wir müssen einige Gebiete opfern, um den Rest vor Überschwemmungen zu schützen. Ich verstehe, dass die Flutopfer starke Probleme haben, aber wir können nicht alle Gebiete überfluten lassen“, sagte er weiter.

„Ich versichere Ihnen, dass die betroffenen Menschen für die durch das Hochwasser angerichteten Schäden entschädigt werde“, versprach Prayuth.

Nach den Angaben des Königlichen Bewässerungsamtes „Royal Irrigation Department“ (RID) sind noch immer 20 Provinzen im ganzen Land von den Überschwemmungen betroffen. Dazu gehören hauptsächlich die Provinzen im Bereich des Chao Phraya Flussbecken in der Nord- und Zentralregion sowie die an das Chi Flussbecken angrenzenden Provinzen in der Nordostregion.

Vor allem die Bewohner aus dem Bezirk Sena in Ayutthaya, beschweren sich darüber, dass sie mittlerweile vier Monate lang mit den unangenehmen Überflutungen leben müssen, da sich ihre Nachbarschaft in einem Hochwasserrückhaltebereich befindet. Dazu kommt, so sagen sie, dass sie bisher noch keine Benachrichtigung der Behörden erhalten haben, wann das Wasser endlich zurückgehen würde.

„Der Wasserstand steigt immer noch weiter an. Es wird nur ein paar Zentimeter brauchen, um die höchsten Hochwasserstände des Jahres 2011 zu erreichen“, sagte Frau Penkae, eine betroffenen Bewohnerin. „Aber es gibt keine Neuigkeiten von den lokalen Behörden darüber, wie lange wir ncoh warten müssen, bis wir endlich wieder normal auf dem Trockenen leben können“.

Sie sagte, viele Menschen in ihrem Dorf seien Senioren. Die Überschwemmungen hatten den Transport in und aus dem Dorf erschwert, was gefährlich sein könnte, wenn Menschen Hilfe im Notfall benötigen. Sie fügte hinzu, dass es zwar regelmäßige Verteilung von Trocken Lebensmitteln gegeben habe, aber was die Leute wirklich brauchen, ist Wasser zum trinken. „Die Flut in diesem Jahr ist nur ein wenig weniger streng als die große Flut 2011 und ich hoffe nur, dass wir diese Katastrophe bald passieren werden“, sagte sie.

Der Abfluss der Chao Phraya Damm wurde auf 2.700 Kubikmeter pro Sekunde erhöht, was dazu führte, dass der Wasserstand in Chai Nat, Sing Buri und Angthong um 25 Zentimeter anstieg und der Pegel in Ayutthaya und weiter stromabwärts ebenfalls um 20 Zentimeter anstieg.

Die Wasserstände im Tha Chin Fluss, einem Nebenfluss von Chao Phraya, sind ebenfalls gestiegen und haben Hochwasseralarme in Vier Bezirken in Suphan Buri ausgelöst. In der nordöstlichen Region hat der Ubonrat-Staudamm seinen Wasserabfluss bereits auf 45 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag reduziert, was die Überschwemmungen im Chi-Flussbecken lindern wird.

Der stellvertretende Generaldirektor der Katastrophenschutz- und Vorsorge Abteilung, Herr Kobchai Boonyaorana sagte, dass sich die Behörden um die Menschen in den Hochwasserrückhaltebereichen kümmern werden. Trotz der Tatsache, dass es bisher keinen finanziellen Ausgleich für ihre Opfer gab, würden sie Mittel erhalten, um ihre Hochwasserschäden zu reparieren, fügte Kobchai hinzu.

„Die Abteilung, die lokalen Behörden und die Armee versuchen ihr Bestes, um sicherzustellen, dass die vor Ort betroffenen Menschen so gut wie möglich leben werden. Wir werden den Vertrieb von Fluthilfsmitteln mindestens alle vier Tage aufrechterhalten. Wenn Menschen in den hochwassergefährdeten Gebieten Schwierigkeiten haben, können sie sich direkt an unsere Abteilung wenden, um Hilfe zu erhalten“, sagte Herr Kobchai.

Regierungssprecher General Leutnant Sansern Kaewkamnerd sagte, der Nationalrat für Frieden und Ordnung (NCPO) habe seine Macht ausgeübt, und das National Water Resource Management Office eingerichtet. Dieses Büro soll die integrierten Wassermanagements beaufsichtigen und dafür sorgen dass die zuständigen Behörden optimal zur Sicherheit der Menschen arbeiten.

In Chiang Mai wurde mittlerweile ein Video veröffentlicht, dass die Kraft der Wassermassen mehr als deutlich klarstellt. In Chiang Mai wurde eine Brücke innerhalb von 15 Sekunden von den Wassermassen zerstört.

 

Quelle: The Nation