Laos entwickelt sich mit 42 Kraftwerken zur Batterie für Südostasien

Laos entwickelt sich mit 42 Kraftwerken zur Batterie für Südostasien

Vientiane / Bangkok. Laos entwickelt sich mit derzeit 42 aktiven Kraftwerken zu einem der führenden Stromlieferanten in Südostasien. Damit ist Laos bereit, seine Elektrizitätsambitionen für die Zukunft weiter zu verwirklichen. Mit einer derzeitigen installierten Kapazität von rund 6.000 MW erwartet die laotische Regierung bis zum Jahr 2020 mehr als das doppelte und peilt rund 14.000 MW an.

Thailand kommt diese Entwicklung zu nutzen, da das Königreich mit der Stromherstellung nicht nur auf sich alleine gestellt ist sondern gleichzeitig auch noch auf ein neues Abkommen mit dem Stromanbieter Laos zurückgreifen kann.

Thailand hat sich also Laos und dem hydroelektrische Potenzial entlang des Mekong zugewandt, um den wachsenden Strombedarf im Königreich zu decken. Die Staudämme von Xayaburi und Don Sahong, die derzeit im Bau sind, gehören zu den Eckpfeilern einer gigantischen Baugenehmigung von Laos, um das Ziel zu erreichen, die Batterie Südostasiens zu werden.

Thailand ist einer der wichtigsten Partner und Käufer von Strom in Laos. Und der größte Energieverbraucher des Königreichs ist (keine Überraschung) Bangkok, mit seinen funkelnden Lichtern und Klimaanlagen, die in rasantem Tempo über die Stromzähler ticken.

Die Welten der Luxusmarken Louis Vuitton, Chanel, Prada, Tiffany und Cartier und die Energie, die diese Geschäfte verbrauchen, ist eine ganz andere Welt als in anderen Teilen des ländlichen Thailand. Aber Siam Paragon ist nur eines von einem halben Dutzend Luxus-Malls, die sich über einen sechs Kilometer langen Abschnitt der Innenstadt erstrecken. Sie alle verbrauchen gewaltige Mengen an Energie.

Dazu eine Fangfrage: Wo wird mehr Energie verbracuht? Im Siam Paragon in Bangkok oder in der gesamten Provinz Mae Hong Son (mit 250.000 Einwohnern)?

Die Antwort wird vermutlich niemand erstaunen und ist natürlich Siam Paragon. Der Stromverbrauch der nordwestlichen thailändischen Provinz in der Nähe der Grenze zu Myanmar liegt deutlich unter dem Siam Paragon.

Siam Paragon verbraucht jährlich 123 GWh Strom (2011) im Vergleich zu einer Viertelmillion Einwohner der Provinz Mae Hong Son, die im selben Zeitraum 65 GWh verbraucht hat.

Dabei ist Laos bei weiten noch nicht fertig mit allen geplanten Strom Erzeugungsprojekten im ganzen Land. Laut den offiziellen Angaben sollen bis zum Jahr 2020 weitere Kraftwerke im ganzen Land gebaut bzw. fertig gestellt werden.

Derzeit gibt es noch 53 im Bau befindliche oder in Planung befindliche Wasserkraftwerke, einschließlich der in diesem Jahr fertig gestellten Wasserkraftwerke. In Laos wird es bis zum Jahr 2020 mehr als 90 Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von fast 14.000 MW geben.

Natürlich nutzt Laos diese gewaltige Energiemenge nicht alleine sondern transportiert diese riesige Menge Energie über ein gewaltiges Netzwerk an Leitungen auch in die Nachbarländer. Derzeit bestehen folgende Verbindungen in die Nachbarländer:

  • Thailand, 14 Übertragungsleitungen,
  • China, 2 Übertragungsleitungen,
  • Vietnam, 1 Übertragungsleitung,
  • Kambodscha, 1 Übertragungsleitung,
  • Myanmar, 1 Übertragungsleitung.

Viele Analysten befürchten allerdings, dass die geplanten Wasserkraftwerke die Fischpopulationen verwüsten, der Landwirtschaft schaden und Kultur sowie den Tourismus im fragilen Mekong-Becken schädigen werden.

Dies bedroht die Lebensgrundlage von 65 Millionen Menschen, die für ihre Einnahmen und Nahrung auf den Fluss dringend angewiesen sind.

 

  • Quelle: Phuket Gazette