Thailands König Maha Vajiralongkorn verärgert die Bürger in Tutzing. (Bild - Google Maps)

Thailands König Maha Vajiralongkorn verärgert die Bürger in Tutzing

Tutzing. Der thailändische König Maha Vajiralongkorn hat Badegäste und die Mitbürger aus Tutzing verärgert, nachdem auf seinem 5.600 Quadratmeter Grundstück an der Brahmspromenade am Starnberger See Überwachungskameras installiert wurden, die nicht nur sein Grundstück überwachen.

Laut den Beschwerden, die bei der Polizeiinspektion in Starnberg eingegangen sind, sind die in großer Höhe an den Bäumen angebrachten Kameras nicht nur auf sein Grundstück, sondern auch in Richtung des Starnberger Sees und die bei Badegästen beliebte Brahmspromenade ausgerichtet. Anwohner und Badegäste fühlen sich dadurch belästigt, da die Kameras auch die im Sommer an der Brahmspromenade badenden und in der Sonne liegenden Menschen im Blick haben sollen.

Kameras auf dem Grundstück von König Maha Vajiralongkorn (Kreisbote)
Kameras auf dem Grundstück von König Maha Vajiralongkorn (Kreisbote)

Laut der Aussage des Chefs der Polizeiinspektion in Starnberg, Herrn Bernd Matuschek, ist derzeit ein Verbindungsbeamter des Landeskriminalamts damit beschäftigt, „die Sache auf solide und rechtsstaatliche Füße zu stellen“.

Die lokale Zeitung „ Kreisbote „ hatte sich bei der zuständigen Bürgermeisterin Frau Elisabeth Dörrenberg (CSU) über die Beschwerde der Bürger erkundigt. Auf die Anfrage des Kreisboten sagte Frau Dörrenberg dazu: „Meines Wissens wohnt der König gar nicht in Tutzing, sondern in Feldafing. Das Haus in Tutzing ist offenbar nur als thailändisches Konsulat angemeldet. Insofern handelt es sich bei dem Grundstück am Brahmweg um ein exterritoriales Gebiet“, fügte sie hinzu.

“ Grundsätzlich stelle die See-Seite durchaus eine Gefahr für den thailändischen König dar“, sagte Frau Dörrenberg weiter. „Wenn zum Beispiel Attentäter von der Seeseite aus mit Schnellbooten kämen, wären sie zunächst von den Sicherheitsbeamten des Königs nicht zu sehen“. Sie selber könne also das Sicherheitsbedürfnis des Königs durchaus nachvollziehen, sagte sie weiter.

Thailands König Maha Vajiralongkorn verärgert die Bürger in Tutzing. (Bild - Google Maps)
Thailands König Maha Vajiralongkorn verärgert die Bürger in Tutzing. (Bild – Google Maps)

„Ich habe auch schon einmal selber bei ihm geläutet und wollte ihm damals eine Einladung für eine Fischerhochzeit überbringen. Aber seine Angestellten auf dem Grundstück sind noch nicht einmal an die Gegensprechanlage gegangen. Sie sprechen offenbar auch nur bedingt Englisch“, sagte sie weiter.

Auf die Frage des Kreisboten zur Beschwerde von Badegästen antwortete die Bürgermeisterin Frau Dörrenberg amüsiert: „Die ganze Brahmspromenade ist gar kein offiziell ausgewiesener Badebereich. Wenn da also einer unbedingt nackt baden gehen möchte, dann will er vermutlich auch gesehen werden“.

König Maha Vajiralongkorn
König Maha Vajiralongkorn

Der Chef der Polizeiinspektion Starnberg Herr Matuschek sagte dazu: „Das ist eine Abwägungssache zwischen dem Sicherheitsbedürfnis des Königs und dem Recht der Öffentlichkeit auf informationelle Selbstbestimmung. Für bestimmte Persönlichkeiten, die ein berechtigtes Schutzinteresse haben, gebe es durchaus Sonderrechte. Und es ist ja allgemein bekannt, dass der thailändische König Maha Vajiralongkorn nicht nur Freunde sondern auch Gegner hat“, fügte der Erste Polizeihauptkommissar hinzu.

 

  • Quelle: Internationale Presseagenturen, Kreisbote