Prawit lobt Prayuth als möglichen Regierungschef nach den nächsten Wahlen

Prawit lobt Prayuth als möglichen Regierungschef nach den nächsten Wahlen

Bangkok. Während einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Prawit Wongsuwan, er sei damit einverstanden, dass einige neue Parteien gegründet werden, um General Prayuth Chan o-cha als möglichen „ neuen Außenminister „ zu unterstützen.

Prawit erklärte auf die Frage von Journalisten, dass der ehemalige Armeechef Prayuth ein guter Kandidat sei, um nach den nächsten Wahlen der neue Regierungschef zu werden. Prawit sagte: „Wenn die Bürger damit einverstanden sind, dann sollte ich ebenfalls zustimmen“. Er fügte weiter hinzu: „Diese Antwort können ihnen nur die Bürger bei der nächsten Wahl geben. Meine Meinung ist dabei nicht so wichtig. Ich kann nicht sagen, dass General Prayuth der nächste Premierminister sein sollte“.

Zu den überzeugten Unterstützern von General Prayuth zählt auch Paiboon Nititawan, ein ehemaliges Mitglied des von der Junta ernannten Nationalen Reformrats, der jetzt das Popular Reform Network leitet.

Paiboon plant ebenfalls eine neue politische Partei, die genau darauf abzielt, General Prayuth dabei zu unterstützen, bei den nächsten Wahlen als neuer Premierminister hervor zu gehen. Allerdings ist es allen Mitgliedern der Junta gesetzlich verboten, an der nächsten Wahl teilzunehmen.

Der stellvertretende Ministerpräsident Prawit war der ältere Kollege von General Prayuth, während sie zusammen in der Armee dienten. Hier erreichten beide den Rang eines Generals. Trotz einiger schädlicher Kontroversen in der letzten Zeit, bei den Prawit wegen seiner teuren Armbanduhren ins Gerede kam, hat es Prawit geschafft, seine Positionen im Kabinett von Prayuth noch immer zu behalten.

Mittlerweile hat die Facebook Seite CSI-LA „ermittelt“, dass Prawit mindestens 19 Teure Armbanduhren im Wert von insgesamt rund 30 Millionen Baht besitzt.

Der jetzige Premierminister Prayuth hatte erst vor kurzem ganz offensichtlich seine Meinung in Bezug auf die Politiker geändert. Bisher hatte er in zahlreichen Reden und Interviews immer wieder die Politiker angeprangert und sie für die Probleme und die politischen Konflikte des Landes verantwortlich gemacht.

Nun hat er es sich offenbar doch noch anders überlegt und hatte erst vor kurzem erklärt, dass er jetzt „ein Politiker mit der Vergangenheit eines Soldaten“ sei. Konservative Politiker und seine Kritiker glauben, dass sich Prayuth jetzt auf seinen Einstieg in die Politik und auf die Wahlen in diesem Jahr vorbereitet.

Prawit erklärte bei seiner Rede weiter, dass das Land dringend neue Politiker braucht, die den Menschen dienen und zusätzlich auch in der Lage sind, die Regierung zu führen.

Auf die mehrfache Frage von Journalisten, ob sich Prayuth als neuer Politiker qualifizieren kann sagte Prawit, dass dies nicht von ihm, sondern von den Menschen im Land abhängen würde. Sie würden schließlich bei einer Wahl entscheiden, wer in Zukunft das Land regieren soll.

Im Vorfeld hatte eine Gruppe von Pheu Thai Politikern der Partei ihre „lebenslange Loyalität“ erklärt, nachdem bekannt wurde, dass die neuen, Pro-Junta politische Parteien, Wahlkandidaten von den alten und etablierten Parteien abwerben und für sich gewinnen wollen.

Der Leiter der nordöstlichen Abteilung der Pheu Thai Partei, Herr Prayuth Siripanit, hatte am Mittwoch ebenfalls erklärt, dass er und einige ehemalige Parteiabgeordnete eine neue Partei zur Unterstützung von Prayuth begrüßen würde. Die Ex-Abgeordneten hatten sich mit Viroj Pao-in und anderen Parteimanagern unter der Führung von Premierminister Prayuth Chan o-cha getroffen, um ihnen Neujahrswünsche zu überbringen.

Während des Treffens versprach General Prayuth den Ex-Abgeordneten, dass seine Gruppe „fest mit dem Parteiführer und den anderen Führungskräften zusammenstehen“ würde.

„Wir bestimmen unser Leben und unser Handeln selber. Egal, ob die Aussichten hell oder düster sind, wir werden trotzdem noch immer hier sein. Wir werden der Pheu Thai Partei unser ganzes Leben lang treu sein“, betonte Prayuth, während er aus seinen vorbereiteten Notizen vorlas. „Wir werden hier sterben“, fügte Prayuth weiter hinzu.

Als Reaktion darauf bat Viroj Pao-in die Parteipolitiker, sich gründlich auf die nächsten Parlamentswahlen vorzubereiten und sich nicht von den Berichten beeinflussen zu lassen, in denen versucht wird, sie von der Partei auszuschließen.

Der frühere Premierminister Chavalit Yongchaiyudh hat ebenfalls seine Unterstützung für die Pheu Thai Partei angekündigt und dabei behauptet, dass „die Leute wollen, dass die Pheu Thai Partei das Land regiert“.

Auch er nahm sich die Zeit für Gespräche mit einer Gruppe von Pheu-Thai-Politikern unter der Leitung von Prayuth, die ihn ebenfalls am Mittwoch in seinem Haus trafen, um auch ihm ihre Neujahrswünsche zu bestellen.

Der frühere Premierminister Chavalit Yongchaiyudh kam bereits 2009 zu Pheu Thai Partei und verließ die Partei schon wieder nach zwei Jahren. Allerdings hat er bis heute seinen Einfluss bei vielen Parteipolitikern beibehalten und wird immer noch gerne nach seiner Meinung gefragt. Vor allem im Norden und im Nordosten ist er gut bekannt und seine Meinung wird dort nach wie vor geschätzt.

Die Pheu Thai Party ist nach wie vor eine der beiden wichtigsten Parteien des Landes. Sie stellte von August 2011 bis zu ihrer Entmachtung durch einen Militärputsch im Mai 2014 die Regierung.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation