Pro Demokratie Aktivisten mit Pinocchio Nasen nennen den Junta Führer „Lügner“

Pro Demokratie Aktivisten mit Pinocchio Nasen nennen den Junta Führer „Lügner“

Bangkok. Am Samstag hatten sich hunderte von pro Demokratie Aktivisten an der Thammasat-Universität in Bangkok versammelt und trugen Pinocchio Masken mit einer langen Nase, die den Junta-Führer des Landes darstellen. Sie nannten ihn einen „Lügner“, weil er die in diesem Jahr versprochenen Parlamentswahlen verzögerte.

Die Junta hat, seit sie nach einem Staatsstreich im Jahr 2014 an die Macht gekommen ist bereits mehrere Male Wahlen versprochen und danach wieder verschoben. Der letzte Termin, der von der Junta für die Wahlen versprochen wurde, war der November in diesem Jahr.

Die vom Militär eingesetzte Legislative änderte letzten Monat das Wahlgesetz und signalisierte damit eine weitere Verzögerung bis Anfang 2019. Diese erneute Verzögerung der Wahlen löste eine Reihe von Anti-Junta-Protesten gegen die jetzt für Anfang 2019 versprochenen Wahlen aus, die in den letzten Wochen durch Zusammenkünfte in mehreren Provinzen Thailands an Dynamik dazu gewonnen haben.

Auch am Samstag versammelten sich rund 300 Aktivisten an der Thammasat-Universität in Bangkok und trugen und verteilten Papiermasken mit dem Bild von Pinoccio, die Premierminister Prayuth Chan O-cha ähnelten.

Einer von ihnen, Sirawith Seritiwat, sagte, die Maske hieße Yuth-nocchio – eine Anspielung auf die berüchtigte und bekannte Romanfiguren, dessen Nase jedes Mal länger wird, wenn er lügt.

„Genug mit den Lügen. Die Zeit ist reif für die Demokratie. Es ist die Zeit der Leute in Thailand. Wir müssen dieses Jahr abstimmen“, sagte Sirawith gegenüber der demonstrierenden Menge.

Die Aktivisten hielten dabei auch drei Finger hoch, die, wie sie sagten, ihre Forderungen in dem Slogan symbolisierten: „Wahlen müssen in diesem Jahr stattfinden. Nieder mit der Diktatur. Lang lebe Demokratie“.

Rund 100 Polizeibeamte waren an der Thammasat-Universität in Bangkok im Einsatz, allerdings störten sie die Veranstaltung nicht.

Die Beamten haben sich bisher nicht zu den jüngsten Protesten geäußert. Allerdings sagte letzte Woche ein Sprecher der Junta, dass sie von den Protesten nicht betroffen sei und sie sich darauf verlassen würde, dass die Polizei den Frieden und die Ordnung im Land aufrechterhalte.

Premierminister Prayuth hatte sich Anfang letzter Woche ebenfalls zu den Protesten geäußert und gesagt, dass sich die jungen Aktivisten lieber auf ihre Studien konzentrieren sollten und „nicht denken, dass sie das Land verändern müssen“.

Wie die thailändischen Medien berichten, sind weitere Proteste für jeden Samstag im März und im Mai in Bangkok und anderen Provinzen geplant. Zum vierjährigen Jahrestag des Putsches soll zwischen dem 19. und 22. Mai eine besonders große Versammlung geplant sein.

„Wir fordern jeden Bürger im Land auf, sich uns anzuschließen“, sagte Rangsiman Rom, ein weiterer Aktivist in Bangkok während des Pinocchio Protestes.

„Es ist Zeit, dass wir unsere Zukunft zurückbekommen. Prayuth und Prawit müssen gehen“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf den wegen seines Luxus Uhren Skandal bekannten anderen Junta-Führer Prawit Wongsuwan.

Watana Muangsook, ein Mitglied der Pheu Thai Partei, die alle Wahlen in den letzten zehn Jahren gewonnen hat, kam auch zur Versammlung am Samstag, um den Aktivisten seine direkte „Unterstützung zu zeigen“.

Dabei erklärte Wattana den Protestieren Aktivisten: „Die Menschen haben das Recht, Wahlen zu verlangen“.

Die Junta hat letzte Woche eine Klage gegen sieben Aktivisten wegen Aufstachelung von Unruhen und 43 Demonstranten wegen illegaler Versammlung eingereicht, nachdem sie letzten Monat vor dem Demokratie Denkmal in Bangkok protestiert hatten. An dem Protest waren ebenfalls Hunderte von Aktivisten beteiligt.

 

  • Quelle: Nachrichten Agentur Reuters, Thai Visa