Experten warnen vor der drohenden Küstenerosion

Experten warnen vor der drohenden Küstenerosion

Bangkok. Der Dozent für Geologie der Chulalongkorn Universität, Herr Thanawat Jarupongsakul, sagte auf einer Pressekonferenz, dass sich die Küstenerosion in Thailand trotz einer vorherigen Erklärung der Küstenressourcenabteilung nicht verbessert habe. Zuvor hatte das Department of Marine and Coastal Resources angekündigt, dass sich die Küstenerosion in Thailand verbessert habe.

Herr Thanawat sagte während der Pressekonferenz, dass etwa 830 Kilometer oder 30 Prozent aller Küstenlinien in Thailand auf einem kritischen Niveau für Erosion mit einer Geschwindigkeit von mehr als fünf Metern pro Jahr liegen.

Dies ist viel schlimmer als in den Informationen der Küstenressourcenabteilung angegeben, die erst vor kurzem erklärt hatte, dass nur 145 Kilometer von insgesamt 3.000 Kilometern Küstenlinie als kritische Gebiete für die Erosion angesehen werden.

„Es gibt viele Bereiche, in denen die Behörden denken, dass das Problem gelöst wurde, da harte Strukturen gebaut wurden, um die Küstenerosion zu stoppen. Aber aus akademischer Sicht lösen diese Strukturen eben nicht das Problem, ganz im Gegenteil. Sie verursachen stattdessen nur weitere Erosionen in den nahe gelegenen, ungeschützten Gebieten „, fügte er hinzu.

Dazu gehören zum Beispiel auch die Wellenbrecher am Saeng Chan Strand in Rayong. Sie haben im Laufe der Zeit die einst langen Sandstrände in mittlerweile viele kleine Buchten verwandelt, sagte er weiter. ( siehe Foto )

Küstenerosion in Rayong
Küstenerosion in Rayong

„Darüber hinaus können diese Strukturen auf lange Sicht der Naturgewalt nicht standhalten und schließlich werden die starken Wellen das Fundament und den Kollaps der Strukturen destabilisieren. Die harten Strukturen, wie die Ufermauern, lösen das Problem wie gehofft nicht, sondern das Gegenteil ist der Fall. Sie verschärfen das Problem nur noch weiter“.

Dozent Thanawat sagte, das Problem zeige, dass die Behörden noch immer kein Verständnis für die Meeresgeologie haben. Der Bau von Betonkonstruktionen hat bereits seinen Tribut gefordert, da Thailand aufgrund von ernsthaften Küstenerosionsproblemen bisher schon bis zu 79.725 Rai (12.656 Hektar) Land und 227.937 Rai Sandstrände, Watt und Sanddünen verloren hat.

Thanawat forderte die Regierung auf, die Erosionsfragen als Teil der nationalen Agenda aufzunehmen, um das Problem sowohl kurz- als auch langfristig so schnell wie möglich zu lösen.

Der Leiter einer Arbeitsgruppe zur Lösung der Küstenerosion des Nationalen Reformrates, Konteradmiral Pravit Phipit-kosonwong sagte, das größte Problem bei der Lösung der Küstenerosion sei jede zuständige Behörde – wie die Abteilung für Meeres- und Küstenressourcen, die Marineabteilung, die öffentlichen Wasserwerke und die Abteilung für Stadt- und Landplanung. Alle haben dabei ihre eigenen Aufgaben, fügte er hinzu.

Dabei betonte er allerdings auch, dass eine richtige Zusammenarbeit zur Lösung des Problems “ fast unmöglich “ sei.

Küstenerosion Pattaya
Küstenerosion Pattaya

„Ich schlage vor, dass es ein Gesetz geben sollte, das die integrative Zusicherung zwischen den verschiedenen Agenturen ausdrücklich außer Kraft setzt, damit alle Akteure wirklich gemeinsam an der gleichen Politik arbeiten und an einem Strang ziehen“, sagte Pravit weiter.

Er sagte auch, dass der Bau harter Strukturbarrieren gestoppt werden müsse, besonders in Gebieten, die bisher noch keine Erosionsprobleme haben. Er fügte weiter hinzu, dass die Abteilung für öffentliche Arbeiten der Stadt- und Landplanung bereits Pläne hatte, an Stränden, die keine Erosionsprobleme hatten, Ufermauern zu bauen.

„Wir müssen diese problematischen Konstruktionen stoppen, um die weitere Ausbreitung des Problems zu verhindern“, sagte er.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa