Hochwasser in Bangkok aber Niedrigwasser im Mekong

Hochwasser in Bangkok aber Niedrigwasser im Mekong

Chiang Rai. Der Betreiber eines Kreuzfahrtdienstes auf dem Mekong erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass mittlerweile mehr als zehn Frachtschiffe in der Nähe von Chiang Rai auf dem Mekong auf Grund gelaufen sind, weil der Wasserpegel in den letzten Tagen drastisch gesunken ist.

Der Wasserstand des Mekong ist bisher tatsächlich um mehr als zwei Meter gesunken. Dadurch liegen fast ein Dutzend Frachtkähne in der Nähe von Ban Mong Pa Liew in Myanmar, etwa 50 Kilometer vom Grenzort Chiang Saen in Chiang Rai entfernt, auf Grund, sagte Frau Pagimas Viera, die Besitzerin des Mekong Delta Reisebüros.

Das Unternehmen betreibt auf dem Mekong zwischen Chiang Rai und dem Süden Chinas einen Kreuzfahrt Service. Frau Pagimas sagte weiter, dass die gestrandeten Boote zu Firmen gehören, die in China und Laos registriert sind.

Das Marineministerium der Provinz Chiang Rai hat sich mittlerweile ebenfalls eingeschaltet und die Betreiber der Boote, die den Mekong in den Bezirken Chiang Saen, Chiang Khon und Wiang Kaen befahren gewarnt und darum gebeten, entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Das Büro des Marineministeriums sagte weiter, dass das mittlerweile nur noch seichte Wasser eine Gefahr für die Frachtschiffe darstellen könnte, die zwischen den Häfen in Südchina und dem Bezirk Chiang Saen unterwegs sind. Es besteht die Gefahr, dass sie bei dem niedrigen Wasserstand im Mekong auf Grund laufen könnten, warnt das Marineministerium die Schiffführer.

Am stärksten betroffen sind die Flüsse Saen Pee, Mong Pa Liew und Tang Or in den Teilen des Flusses, in denen sich Unterwasserfelsen und Felsbrocken befinden.

Suranat Sirichote, der Bürochef, sagte, dass alle Bootsbesitzer, die Probleme beim Navigieren durch die Wasserkanäle haben, das Zentrum kontaktieren können, das rund um die Uhr die Schiffe im Mekong beobachtet und verfolgt.

 

Frau Pagaimas sagte weiter, dass nicht nur die bereits gestrandeten Boote auf dem Mekong festsitzen. Neben den gestrandeten Booten gibt es noch viel mehr Frachtschiffe in den Flusshäfen, die dort ebenfalls aufgrund des geringen Wasserpegels festsitzen.

Sie alle warten darauf, dass der Jinghong-Staudamm in Südchina endlich geöffnet wird, um genügend Wasser abzulassen, damit der Pegel des Mekong wieder steigt und die Schifffahrt wieder ihren Betrieb aufnehmen kann.

Eine nicht näher genannte Quelle, die mit den Problemen des Mekong vertraut ist sagte, dass bevor der Damm gebaut wurde, der Mekong zu Beginn des Sommers in mehreren Teilen fast ausgetrocknet war.

Nach der Öffnung des Staudamms konnte China den Wasserpegel des internationalen Flusses von seinem Ende aus besser kontrollieren, fügte die Quelle hinzu.

Allerdings, so sagte die Quelle weiter, ist der Fluss für diese Jahreszeit ungewöhnlich flach geworden. Selbst mit dem stabilisierenden System, das der Damm bietet, ist der Pegel des Mekong immer weiter abgesunken.

Frau Pagaimas stimmte zu und bestätigte ebenfalls, dass China seit dem chinesischen Neujahr im letzten Monat weniger Wasser als sonst üblich freigegeben hat. Das hat natürlich zu einem weiteren kontinuierlichen Rückgang des Wasserpegels des Mekong geführt, sagte sie.

Den niedrigen Wasserstand bekamen auch die Delegierten der Handelskammer von Chiang Rai zu spüren, die die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas besuchten. Sie waren ebenfalls auf dem halbem Weg nach Hause auf dem Mekong gestrandet, da das Wasser für ihr Kreuzfahrtschiff zu flach wurde, um noch gefahrlos weiterfahren zu können.

Sie mussten schließlich ihr Kreuzfahrtschiff verlassen und wurden von kleineren Booten abgeholt.

Schon im Februar war in Thailand ein deutlicher Rückgang des Wasserstandes zu beobachten, nachdem der Yunnan-Staudamm seine Wasserfreisetzungen in den Mekong Fluss eingestellt hatte.

Im Bezirk Chiang Saen sind im Mekong Fluss bereits die ersten Felsen und auch schon Sanddünen zu sehen, da der reduzierte Wasserfluss im Mekong schon jetzt auf einem kritischen Niveau ist. Dies zwingt die Bootsführermittlerweile sogar dazu, eine Holzbrücke zu bauen, um ihre Passagiere zu unterstützen und um sie sicher wieder an Land bringen zu können ( siehe Foto ).

 

 

 

  • Quelle: Bangkok Post