Die Optionen der Polizei gegen den Red Bull Erben sind erschöpft

Die Optionen der Polizei gegen den Red Bull Erben sind erschöpft

Bangkok. Auch nach mehr als fünf Jahren ist der bekannte Red Bull Erbe Vorayuth “Boss” Yoovidhya, der im September 2012 mit seinem Ferrari bei einem Verkehrsunfall in Bangkok einen Polizeibeamten getötet und sich anschließend durch Fahrerflucht aus dem Staub gemacht hatte, noch immer auf freiem Fuß. Angeblich kann die thailändische Polizei den Red Bull Erben auf der ganzen Welt nicht finden.

Der Red Bull Erbe und seine Anwälte haben es bisher immer wieder erfolgreich geschafft, den zahlreichen Gerichtsterminen und Aufforderungen der Behörden, sich zu stellen, auszuweichen und nicht vor Gericht zu erscheinen. Im Mai 2017, nach fast fünf Jahren,  haben es die thailändischen Behörden dann tatsächlich geschafft, Interpol offiziell um Hilfe auf der Suche nach „ Boss „ zu bitten.

Allerdings hat die Hinhaltetaktik seiner Anwälte bereits dazu geführt, dass die Anklage wegen Fahrerflucht seit dem 3. September 2017 verjährt ist. Red Bull Erbe Vorayuth “ Boss ” Yoovidhya kann wegen Fahrerflucht nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden.

Das thailändische Gericht kann „ Boss “ jetzt nur noch wegen dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung anklagen und zur Rechenschaft ziehen. Aber dafür müssen sie ihn zuerst einmal haben.

Am Dienstag erklärte die Polizei, dass ihre Suche nach dem flüchtigen Milliardär und Red Bull Erben „ Boss „ in eine Sackgasse geraten und mittlerweile erschöpft ist. Wie ein Polizeisprecher weiter erklärte, habe selbst das Einschalten von Interpol bisher nicht zur Verhaftung von Vorayuth “ Boss ” Yoovidhya geführt.

Vorayuth "Boss" Yoovidhya
Vorayuth „Boss“ Yoovidhya

Der 32-jährige Abkömmling des Red-Bull-Energy-Drink-Imperiums, befindet sich nach wie vor auf freiem Fuß und kann sein Luxusleben in vollen Zügen genießen. Der Polizeisprecher erklärte weiter, dass die Anzeige bei Interpol weiterhin aktiv bleibt, aber die Untersuchung mittlerweile abgeschlossen sei.

„Wir haben das Ende der Straße erreicht und alle unsere Möglichkeiten ausgereizt“, sagte Oberst Krissana Pattanacharoen. „Jetzt kommt es auf die Länder an, die ihn finden. Wir hoffen dass sie uns dann informieren und den Red Bull Erben nach Thailand ausliefern. Im Moment hat uns aber noch kein Land davon berichtet“, fügte er hinzu.

Krissana sagte weiter, dass „Red Notice“ bei Interpol weiter aktiv bleibt, obwohl sie auf der Webseite schon nicht mehr öffentlich sichtbar ist. Er sagte, Interpol hätte beschlossen, es nicht anzuzeigen.

„Ob die Anzeige angezeigt wird oder nicht, liegt nicht an Thailand sondern direkt an Interpol“, sagte Oberst Krissana Pattanacharoen in einem Interview gegenüber den nationalen Medien. „Wir haben uns schon vor langer Zeit um eine Aufnahme auf die Rote Liste beworben“, fügte er weiter hinzu.

Laut Interpol sind die Bekanntmachungen auf ihrer Webseite standardmäßig auf die Strafverfolgungsbehörden beschränkt. Die Anzeigen werden jedoch veröffentlicht, wenn die Mitgliedstaaten zugestimmt haben.

Die Informationen über Vorayuths „ Red Notice „ wurden erstmals im September im Online-Verzeichnis von Interpol veröffentlicht. Vorayuth wird wegen eines tödlichen Unfalls im September 2012 in Bangkok gesucht. Bei dem Unfall mit Fahrerflucht wurde ein diensthabender Polizist Sergeant getötet.

Thailändische Polizei noch immer auf der Suche nach dem Red Bull „Boss“
Thailändische Polizei noch immer auf der Suche nach dem Red Bull „Boss“

Vorayuth blieb seit dem auf der Flucht vor der Justiz und weigerte sich jahrelang, auf die Vorladung der Ankläger zu antworten. Dabei halfen ihm die Aussagen seiner Anwälte, dass er entweder krank sei oder wichtige Geschäfte im Ausland habe.

Erst im April 2017 wurde der öffentliche Druck auf die Behörden so groß, dass endlich ein Haftbefehl gegen den Red Bull Erbe Vorayuth “ Boss ” Yoovidhya ausgestellt wurde. Dazwischen wurden in den sozialen Netzwerken immer wieder Berichte und Bilder über sein Jet-Set Leben veröffentlicht.

Oberst Krissana sagte weiter, dass alle Anstrengungen der Polizei, Vorayuth zu finden und ihn vor Gericht zu stellen, mittlerweile erschöpft sind. Auf die Nachfrage von Reportern wies er auch die Möglichkeit zurück, eine Polizei-Taskforce einzurichten, um Vorayuth in Übersee zu jagen und zurück nach Thailand zu bringen.

„Das sind nur Sachen aus Filmen“, sagte der Sprecher. „Jedes Land hat Gesetze und Souveränität, die wir nicht verletzen können“.

 

  • Quelle: Khao Sod