Thailand hat keine Ahnung, warum der Red Bull Erbe von der roten Liste von Interpol verschwunden ist

Thailand hat keine Ahnung, warum der Red Bull Erbe von der roten Liste von Interpol verschwunden ist

Bangkok. Wie erst vor kurzem entdeckt wurde, ist der in Thailand gesuchte Red Bull Erbe Vorayuth “ Boss ” Yoovidhya erstaunlicher Weise von der sogenannten „ roten Liste „ von Interpol sang und klanglos verschwunden. Nach dem bekannt werden hatten zahlreiche Nutzer in den sozialen Netzwerken mit Erstaunen festgestellt, dass offenbar nicht nur die Möglichkeiten der thailändischen Polizei erschöpft sind, sondern das selbst auf der roten Liste von Interpol der gesuchten Verdächtigen das Profil bzw. alle Informationen über den Red Bull Erben verschwunden waren oder gelöscht wurden. Der ThailandTIP hatte erst vor kurzem darüber berichtet.

Der Generaldirektor der Abteilung für internationale Angelegenheiten der Generalstaatsanwaltschaft, Herr Amnaj Chotichai sagte gegenüber den thailändischen Medien, dass die Interpol-Angelegenheit direkt von der Royal Thai Police abgewickelt werden. Dabei betonte er, dass die Entfernung der roten Nachricht auf der Liste von Interpol theoretisch keine rechtliche Wirkung auf den umstrittenen Fall haben sollte.

Gleichzeitig gab er jedoch zu, dass er persönlich der Ansicht ist, dass die Streichung von Vorayuth “ Boss ” Yoovidhya aufgrund des Mangels an internationalen öffentlichen Informationen, die jetzt auf der Interpol-Website nicht mehr verfügbar sind, erschwert wird.

„Wenn sich die Verfolgung und die Daten des gesuchten Red Bull Erben auf der Interpol-Website befindet, informiert sie die Strafverfolgungsbehörden und die Öffentlichkeit in allen Mitgliedstaaten über die Aufforderung zur Festnahme“, sagte er.

„Dies erleichtert es den Strafverfolgungsbehörden, den Verdächtigen zu identifizieren und ihn zu verhaften. Allerdings müssen wir zunächst Interpol fragen, warum es die Bekanntmachung gestrichen hat „, fügte er hinzu.

Der bekannte Fall Fall betrifft Vorayuth, ein Enkel von Chaleo Yoovidhaya, dem Gründer des international bekannten Red Bull Energydrinks und Erbe des Multi-Milliarden-Baht-Geschäftsimperiums der Familie.

Vorayuth war 2012 in der Nacht mit seinen Ferrari in Bangkok unterwegs, als er dabei den Verkehrspolizisten Wichian Klanprasert rammte, der kurz darauf zu Tode kam. Anschließend floh Vorayuth aus Thailand, nachdem gegen ihn ein Haftbefehl ausgestellt wurde. Allerdings wurde Vorayuth im letzten Jahr mehrfach gesehen und Bilder von ihm in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Zuletzt wurde er in London mit Freundinnen gesehen.

Laut Generaldirektor Amnaj bleibt die Rote Nachricht von Interpol für Vorayut so lange gültig, bis der Verdächtige gestorben ist oder aber wenn die Verjährungsfrist für diesen Fall abgelaufen ist.

Unter anderen Umständen, so sagte er weiter, könne ein Gericht nur auf Antrag der Staatsanwälte anordnen, dass der Fall ausgesetzt oder geschlossen wird. Daraufhin müsse die Polizei Interpol darüber in Kenntnis setzen, dass die rote Anzeige gelöscht werden soll. Das sei von Seiten der Staatsanwaltschaft aber nicht der Fall.

Zuvor hatte der stellvertretende Chefsprecher der Royal Thai Police, Polizei Oberst Krissana Patcharern, bereits verschiedene Anfragen von Journalisten zum Verschwinden des roten Hinweises über Vorayuth von der Interpol-Website beantwortet. Die Suche in der roten Liste von Interpol wurde erst im September 2017 erstmals von thailändischen Behörden veröffentlicht.

Polizei Oberst Krissana sagte ebenfalls, dass er sich nicht sicher sei, was passiert ist und warum die Listung des Red Bull Erben wieder auf der Seite von Interpol verschwunden ist. Gleichzeitig beharrte er jedoch darauf, dass der Haftbefehl gegen Vorayuth intakt bleibe, auch wenn er nicht mehr auf der Website von Interpol zu finden sei.

Darüber hinaus gebe es aber neben der roten Liste von Interpol auch noch weitere Kanäle für die Strafverfolgungsbehörden, die noch an dem Fall arbeiten. Welche Kanäle das sein sollen, wurde allerdings nicht erwähnt.

Laut den Angaben in der thailändischen Presse haben sich die thailändischen Behörden zu diesem Zeitpunkt bereits mit ihren Ansprechpartnern bei Interpol in Verbindung gesetzt. Allerdings, so sagte Krissana weiter, liegt es alleine an Interpol zu entscheiden, ob auf seiner Website rote Vermerke angebracht oder entfernt werden sollen.

Krissana argumentierte, dass das Fehlen der roten Notiz auf der Website von Interpol keinen Einfluss auf die laufenden Bemühungen der thailändischen Behörden haben würde, um den international gesuchten Vorayuth vor Gericht zu bringen.

Polizei Oberst Krissana sagte jedoch auch, dass die thailändische Polizei bisher noch immer keine Informationen von Interpol über den Aufenthaltsort von Vorayuth erhalten habe. Selbst die Länder, mit denen Thailand Auslieferungsverträge unterzeichnet hat, haben uns bisher keine weiteren Informationen zukommen lassen, musste er weiter zugeben.

Nicht näher genannte Quellen bestätigen ebenfalls, dass Interpol im Allgemeinen die rote Nachricht nur dann von ihrer Webseite entfernt, wenn die Verdächtigen verstorben waren oder wenn sie Anfragen von den Mitgliedsländern erhielten, dies zu tun.

Aufgrund von Vorayuths milliardenschwerem Familienhintergrund wird der Fall von der Öffentlichkeit in Thailand genau beobachtet. Dabei spielen auch die sozialen Netzwerke wie Facebook eine große Rolle, da sich tausende Bürger besonders besorgt gezeigt haben, dass nach dem Tod des Verkehrspolizisten keine Gerechtigkeit gewährt werden kann.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa