Berufsorganisationen erklären dass sie keine qualifizierten ausländischen Arbeitskräfte brauchen

Berufsorganisationen erklären dass sie keine qualifizierten ausländischen Arbeitskräfte brauchen

Bangkok. Nachdem das Arbeitsministerium und der Minister für Arbeit erklärt hatten, dass Ausländer unter bestimmten Bedingungen in 11 der 39 Berufe, die bisher ausschließlich für Thais reserviert sind, arbeiten können, sind die Berufsorganisationen der drei bevorzugten Sparten für Bauingenieure, Buchhalter und Architekten anderer Meinung. Sie erklärten in den nationalen Medien, dass Thailand genügend qualifizierte Arbeitskräfte habe, um die lokale Nachfrage zu decken. Dafür müsse man nicht extra qualifizierte Ausländer ins Land holen.

Der Minister für Arbeit, Polizei General Adul Sangsingkeo hatte diese Woche angekündigt, dass sein Ministerium an einem Plan arbeite, damit qualifizierte Ausländer unter bestimmten Bedingungen in 11 der 39 Berufe, die bisher ausschließlich für Thais reserviert sind, arbeiten können. Dabei wurde vor allem die Tätigkeit als Bauingenieur, als Buchhalter oder als Architekt hervorgerufen. Der ThailandTIP hatte bereits darüber berichtet.

Arbeitsminister General Adul will in seinem Plan vorschlagen, dass Ausländer im Bereich Technik, Architektur und Rechnungswesen unter bestimmten Bedingungen in Thailand legal arbeiten können. Allerdings fügte er bei seinem Vorschlag gleich hinzu: “Zum Beispiel werden wir den Ausländern nicht erlauben, unabhängig zu arbeiten oder sogar selbständiger Unternehmer zu werden”, sagte Arbeitsminister Polizei General Adul Sangsingkeo gestern weiter.

Unter dem Druck von den betroffenen Berufsorganisationen und den nationalen Räten, die die Ingenieure, die Architekten und die Buchhalter in Thailand vertreten, und nach der Ankündigung des Arbeitsministeriums erklärten, dass Thailand genügend qualifizierte Arbeitskräfte habe, um die lokale Nachfrage zu decken und keine weiteren Ausländer brauche, wird das Arbeitsministerium seine Empfehlung erneut überprüfen.

Arbeitsminister General Adul Saengsingkaew verteidigte seine Aussage und erklärte dazu, dass sich Thailand in dem 2001 unterzeichneten ASEAN Abkommen dazu Verpflichtet habe, den Facharbeitern aus anderen asiatischen Ländern einen besseren Zugang zum inländischen Arbeitsmarkt zu gewähren. Dabei sei die ASEAN Verpflichtung des Landes abhängig von der Einhaltung der nationalen Vorschriften für jeden der drei Berufe.

Der Rat der Ingenieure Thailands, der Architektenrat und der Verband der Buchführungsberufe haben sich dagegen ausgesprochen, den Facharbeitern aus anderen asiatischen Ländern einen besseren Zugang zum inländischen Arbeitsmarkt zu gewähren.

Alle drei Berufsgruppen haben gestern ihre Argumente gegen die Zulassung von ausländischen Arbeitskräften schriftlich festgehalten und dem Arbeitsministerium vorgelegt.

Arbeitsminister General Adul sagte, dass alle drei Organisationen damit argumentiert hätten, dass es in Thailand keinen Mangel an Fachkräften gebe, da jedes Jahr neue Absolventen in die betroffenen Arbeitsmärkte eintreten würden.

Er fügte jedoch gleichzeitig hinzu, dass sich das Land im Rahmen eines im Jahr 2001 unterzeichneten ASEAN Abkommens dazu verpflichtet habe, diese Facharbeitsmärkte für Staatsangehörige anderer ASEAN-Länder zu öffnen.

Im Prinzip, so sagte er weiter, würden die thailändische Fachleute zwar von der Regierung geschützt, aber das ASEAN Abkommen sei auch in Bezug auf die Mobilität der Arbeiter und ihren neuen Fähigkeiten, die aus den anderen Ländern gelernt werden könnten, vorteilhaft.

Laut den Angaben der Federation of Accounting Professions wären thailändische Buchhalter benachteiligt, wenn der Inlandsmarkt für Ausländer geöffnet wird, die hochverdienende Aufsichtsaufgaben übernehmen und dabei gleichzeitig die Niedriglohnjobs an die Einheimischen vergeben.

Der Vizepräsident des Verbandes, Herr Prasert Wangratanapranee sagte, Thailand verfüge derzeit über 10.000 Auditoren und weitere 60.000 professionelle Buchhalter. Das sind mehr als genug, um die Gesamtzahl der in Thailand registrierten Unternehmen abzudecken, die ihre professionellen Dienstleistungen nutzen müssen.

Der Verband hat die Regierung gleichzeitig auch darum gebeten, die Buchhaltungsberufe weiterhin zu schützen, da laut ihren Angaben eindeutig kein Personalmangel in dieser Berufssparte herrscht.

Herr Anek Siripanich vom Ingenieurrat sagte, dass jede der betroffenen Berufsorganisationen in das Screening-Verfahren für ausländische Staatsangehörige einbezogen werden muss, damit sie in Thailand arbeiten können. Die Zustrom der ausländischen Arbeitskräfte müsse von den betroffenen Berufsorganisationen ordnungsgemäß kontrolliert und reguliert werden können.

Herr Amorn Pimarnmas, der Generalsekretär des Ingenieurrates fügte hinzu, dass die Regierung den ausländischen Bauingenieuren nicht ungehindert erlauben dürfe, im Land zu arbeiten. Dadurch würde es potentielle Probleme im Zusammenhang mit der öffentlichen Sicherheit im Inland geben.

In Bezug auf das ASEAN Mutual Recognition Arrangement (MRA) sagte Herr Amorn weiter, dass zuerst angemessene Bedingungen und Kriterien vorhanden sein müssen, damit sich die ausländischen Ingenieure für die Arbeit im Land qualifizieren können.

Die ausländischen Ingenieure sollten vor ihrer Einstellung entsprechende Prüfungen ablegen müssen, um die thailändischen Lizenzen zum Arbeiten im Königreich zu erhalten. Dabei müsse der Ingenieurrat von Anfang an mit einbezogen werden, damit sichergestellt wird, dass die Ausländer ordnungsgemäß kontrolliert und reguliert werden, fügte er weiter hinzu.

Laut Herrn Anurak Tossarat, dem Generaldirektor des Arbeitsministeriums, müssen alle ausländischen Fachkräfte Lizenzen von thailändischen Berufsverbänden beantragen, bevor sie hier überhaupt mit ihrer Arbeit beginnen können.

Das Arbeitsministerium erklärte weiter, dass sie die Bedenken und die Beiträge von allen Beteiligten sammeln und auswerten wird, um die Ausarbeitung von Regeln und Vorschriften vorzubereiten, die am 1. Juli vom Ministerium herausgegeben werden sollen.

Herr Anurak sagte weiter, dass es keine Sorgen geben sollte, da alle drei Berufsverbände in den Prozess der Öffnung der inländischen Facharbeitsmärkte unter dem ASEAN Rahmen einbezogen würden.

Für alle ausländischen Staatsangehörigen gelten strikte Bedingungen und Kriterien, die von den thailändischen Berufsgruppen festgelegt werden, um sicherzustellen, dass lokale Arbeitnehmer nicht von dieser Regelung beeinträchtigt werden.

 

  • Quelle: The Nation