Thailändische Ladenbesitzer sind auf der Suche nach verantwortungsvollen thailändischen Arbeitern, die nicht aufgeben

Thailändische Ladenbesitzer sind auf der Suche nach verantwortungsvollen thailändischen Arbeitern, die nicht aufgeben

Bangkok. Thailändische Ladenbesitzer und Einzelhändler sind verzweifelt auf der Suche nach thailändischen Arbeitskräften, die verantwortungsvoll und zuverlässig sind, und nicht nur dann zur Arbeit kommen, wenn sie gerade mal wieder Geld brauchen. Ein Einzelhändler hat dazu ein Schild mit der folgenden Aufschrift verfasst: „Auf der Suche nach einem verantwortungsvollen thailändischen Arbeiter, der nicht aufgibt, wann immer er möchte. Die Regierung sollte einen zuverlässigen Arbeitnehmer für mich finden“.

Geschäftsinhaber klagen immer wieder darüber, dass sie trotz intensiver Suche nicht in der Lage sind, verantwortungsvolle und gewissenhafte thailändische Arbeitskräfte zu finden, die ihren Job ernst nehmen und nicht nur dann zur Arbeit erscheinen, wenn sie es für richtig halten. Dabei geht es vor allem um Arbeitsplätze im Service Bereich, klagen die Händler.

Die Unternehmer sind daher gezielt auf der Suche nach ausländischen Arbeitskräften und haben sich mittlerweile zu einer Gruppe zusammengeschlossen, um eine Online Petition an das Arbeitsministerium zu richten.

Die Gruppe der Unternehmer haben erklärt, dass sie in ihrer Online Petition das Arbeitsministerium darum bitten werden, den laotischen, burmesischen und kambodschanischen Arbeitnehmern zu gestatten, legal in zwei der 39 für Ausländer verbotenen Berufe zu arbeiten.

„Das Problem ist, dass wir keine Thais finden, die diese Jobs machen wollen“, sagte der Sprecher der Gruppe, Herr Piphooake Sakullim. „Es ist nicht so, dass wir keine Thais einstellen wollen. Aber wenn du sechs Monate lang ein Schild mit der Bitte um einen zusätzlichen Arbeiter in deinen Schaufenstern und in deinem Geschäft aufstellst und sich daraufhin niemand bei dir meldet, was würdest du machen? Wie soll dein Geschäft in Zukunft weitergehen“? fragt Herr Sakullim.

Er berichtet weiter, dass der Besitzer eines Ladens für Bademoden bereits seit drei Jahren entsprechende Plakate an zwei Schaufensterpuppen befestigt hat, und sich bisher kein Thai gemeldet hat, der diese Arbeitsstelle besetzen möchte. Selbst zahlreiche Aufrufe in den sozialen Netzwerken wie auf Facebook haben bisher keinen Erfolg gebracht, fügte er weiter hinzu.

Deshalb fordert die Gruppe der Händler in ihrer Online Petition das Arbeitsministerium auf, dass sie ganz legal Wanderarbeiter aus Laos, Burma und Kambodscha einstellen können, die diese Arbeit gerne und zuverlässig übernehmen würden.

Derzeit sind Ausländer nicht berechtigt, in 39 Jobs zu arbeiten, einschließlich als Einzelhandelspersonal oder Nagelstudios, nach 1981 Arbeitsbestimmungen.

Herr Piphooake, ein Kleiderhändler in Bangkok, hofft, dass die Petition dazu beitragen wird, die Regierung davon zu überzeugen, das Gesetz zu lockern, um ausländischen Arbeitnehmern zu erlauben, in diesen Berufen zu arbeiten. Zumindest, so sagte er weiter, würde er sich damit schon zufrieden geben, dass Einzelhandel und Salonarbeit – bestimmten Bedingungen – legal werden.

Zum Beispiel, so schlug er vor, könnten die Wanderarbeiter in den Geschäften arbeiten, aber nicht selber Eigentümer werden.

Oder aber, so sagte er weiter, könnten die ausländischen Arbeitskräfte in den Nagelstudios nur Reinigungsarbeiten und das anmalen der Fingernägel übernehmen, aber nicht für die komplizierteren Dienstleistungen wie Gelnagelverlängerungen zur Verfügung stehen.

„Wenn ich beschäftigt bin und meine Kinder aus der Schule oder aus dem Kindergarten abholen muss, was soll ich dann tun? Soll ich einfach meinen Laden schließen und das Geschäft verlieren“? fragt Herr Piphooake. „Wenn wir keine Thais für diese Arbeiten finden, dann müssen wir ausländische Arbeiter für diese Tätigkeit einstellen“, betonte er.

Herr Piphooake hat alle Geschäftsinhaber die sin in der gleichen Situation befinden dazu aufgerufen, dass Verkäufer und Ladenbesitzer wie er online über die Facebook-Seite der Gruppe protestieren. Sie sollten dazu Fotos von ihren Geschäften und den Schildern schicken, die ihre Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern aufgrund der Arbeitsbeschränkungen für Ausländer aufführen.

„Ich gebe den Thais immer zuerst die Chance auf einen Job, aber sie sind wirklich schwer zu finden. Sie arbeiten ein paar Tage und gehen dann einfach wieder weg und kommen nicht wieder. Deshalb möchte ich fleißigen und zuverlässigen Menschen eine Chance auf einen Beruf geben „, heißt es in einem von mehreren Dutzend abgebildeten Schildern.

Ein Post zeigte Schilder, die auf zwei Schaufensterpuppen in einem Bademodenladen angebracht waren:

„Ich habe ein Schild geschrieben, in dem ich seit drei Jahren nach Angestellten Frage. Bisher hat sich noch kein einziger Thai bei uns beworben. Wenn es keine ausländischen Arbeiter gibt, dann sind die einzigen Schaufensterboten, die ich habe, diese beiden Schaufensterpuppen“, fügte er hinzu.

Ein weiterer Beitrag zeigt Angestellte, die Zehennägel in einem Nagelstudio putzen.

„Suche Personal zum Putzen und malen von Nägeln in Grundfarben. Arbeiten sie für uns und machen sie ihren Bachelor Abschluss machen“, lautet die Bildunterschrift dazu.

Ende Mai hatte das Arbeitsministerium angekündigt, dass sie an einer Strategie arbeiten, um die Nachfrage an Arbeitskräften aus dem östlichen Wirtschaftskorridor „ Eastern Economic Corridor of Innovation „ ( EEC ) für die nahe Zukunft zu decken. Die Ankündigung erfolgte, nachdem eine Umfrage ergeben hatte, dass in der Sonderwirtschaftszone EEC noch immer dringend mindestens 30.000 neue qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden.

Anfang Juni schlug ein Arbeitsbeamter vor, die Liste der Berufe, die für Thais reserviert sind, zu revidieren, aber es wurde bisher noch nichts in dieser Richtung unternommen. Von den verbotenen Berufen dürfen Kambodschaner, Laoten und Burmesen bisher nur Bauarbeit und Hausarbeit verrichten.

Nachdem das Arbeitsministerium und der Minister für Arbeit erklärt hatten, dass Ausländer unter bestimmten Bedingungen in 11 der 39 Berufe, die bisher ausschließlich für Thais reserviert sind, arbeiten können, sind die Berufsorganisationen der drei bevorzugten Sparten für Bauingenieure, Buchhalter und Architekten allerdings anderer Meinung.

Sie erklärten in den nationalen Medien, dass Thailand genügend qualifizierte Arbeitskräfte habe, um die lokale Nachfrage zu decken. Dafür müsse man nicht extra qualifizierte Ausländer ins Land holen.

 

Quelle: Thai PBS, Pattaya One News,