Kann Thailand den Ansturm der Touristen noch lange bewältigen?

Kann Thailand den Ansturm der Touristen noch lange bewältigen?

Bangkok. In einem Interview in seinem Büro in der thailändischen Hauptstadt Bangkok sagte Thailands Tourismusminister Weerasak Kowsurat in Bezug auf den immer weiter zunehmenden Tourismus in Thailand: „Der Tourismus kann entstehen und der Tourismus kann gleichzeitig aber auch stören“. Eine Überbelastung durch den Tourismus ist für niemanden gut, weder für den Gastgeber, noch für die Gäste“, betonte der 52 Jahre alte Tourismusminister Weerasak.

Während seiner Rede hielt Tourismusminister Weerasak einen Bilderrahmen hoch, der Teile einer Instant-Nudel-Packung enthält, die aus dem Bauch eines Wals geborgen wurde. Für ihn ist es ein Sinnbild für die ökologischen und die anderen Belastungen eines rekordhohen Tourismusbooms, der jedes Jahr weiter in die Höhe steigt.

Anfang Juni erlangte ein kleiner Grindwal die weltweite Aufmerksamkeit der Medien nachdem er Plastiktüten und Verpackungen verschluckt hatte und dann später an den Folgen im Süden Thailands starb. Das war keine gute Werbung für die Tourismusindustrie des Landes, fügte er weiter hinzu.

Laut seinen weiteren Angaben plant Thailand für das Jahr 2019 rund 40 Millionen ausländische Ankömmlinge zu empfangen, – das entspricht über der Hälfte der Bevölkerung, betonte er weiter.

Einer der Gründe für das schnelle Wachstum der Tourismusindustrie sind die zahlreichen chinesischen Urlauber, die das Wachstum des Tourismussektors weiter begünstigen. Heute kommen bereits rund 20 Prozent der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens für einen Urlaub nach Thailand.

Die Bewältigung des Zuflusses erweist sich als schwierig, unterstrichen durch eine Tragödie vor Phuket, die sich gerade erst ereignet hat und erneut die Sicherheitsstandards des Landes in den Vordergrund rückte.

Wie berichtet, waren bei dem Bootsunglück mit der Phönix, die vor der Küste von Phuket gesunken ist, mehr als 40 chinesische Touristen ums Leben gekommen.

Das Desaster hat allerdings die chinesische Begeisterung für Ferien in Thailand nicht wesentlich beeinflusst, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg in einem ihrer Artikel. Allerdings muss sich die thailändische Regierung um bessere Sicherheitsstandards bemühen, um einen weiteren Fallout dieser Art zu verhindern, sagte Thongyoo Suphavittayakorn, ein Sprecher der Vereinigung der thailändischen Reiseagenten.

Viele der Übersee-Reisenden fahren nach Bangkok, zu Strand-Hotspots wie Phuket oder in die beliebte nördliche Stadt Chiang Mai, und belasten dort die lokalen Ressourcen, berichtet auch Bloomberg.

 

  • Quelle: Thai Visa, Bloomberg