Die Protestierenden im Streit um die illegalen richterlichen Häuser am Doi Suthep wollen jetzt ein „Fluchritual“ aussprechen.

Die Protestierenden im Streit um die illegalen richterlichen Häuser am Doi Suthep wollen jetzt ein „Fluchritual“ aussprechen.

Chiang Mai. Trotz zahlreicher friedlicher Proteste, Transparente und Demonstrationen gegen den Bau der Häuser für Justizbeamte auf dem Doi Suthep, wurde bisher nichts unternommen, um die bereits errichteten Häuser der Wohnsiedlung wieder abzureißen. Nachdem bisher alle Aktionen der Demonstranten vergeblich waren, soll nun in diesem Monat ein Fluch Ritual über das Land und die darauf errichteten Häuser ausgesprochen werden, berichtet die lokale Presse.

Wie bereits schon mehrfach berichtet, haben seit April schon mehrere tausend Menschen gegen den Bau einer Wohnsiedlung für Justizbeamte auf dem Doi Suthep in Chiang Mai protestiert. Die kleine aber feine Wohnsiedlung war entgegen aller Proteste extra für thailändische Richter und Justizangestellte auf bewaldetem Land am Doi Suthep Berg gebaut worden.

Die Öffentlichkeit wurde erst auf dieses Projekt aufmerksam, nachdem Anfang dieses Jahres die ersten Luftaufnahmen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Seitdem ist die Frustration der Bürger über dieses Projekt weiter angewachsen, sodass sie sich schließlich für einen Protest entschieden haben. Im April  marschierten mehr als 1.000 Menschen durch die Straßen von Chiang Mai und protestierten friedlich gegen den Bau der Wohnsiedlung.

Bei ihrem Marsch durch die Innenstadt von Chiang Mai trugen die Demonstranten grüne Bänder, um die Behörden zum Abriss der bereits gebauten Häuser aufzufordern.

Die Demonstranten behaupten, dass der Berg Doi Suthep ein heiliger Ort und ein Naturschutzgebiet ist, in dem nicht gebaut werden darf. Auf dem Berg, der über Chiang Mai thront, gibt es einen ebenfalls sehr beliebten Tempel, von dem man glaubt, dass er eine Reliquie des Buddhas beherbergt.

Die Proteste der Bürger in Chiang Mai führten schließlich dazu, dass ein Gericht im Mai bestätigte, dass das Land, auf dem die Richterresidenzen illegal auf den Doi Suthep in Chiang Mai errichtet wurden, an das Forstamt zurückgegeben werden muss.

Kurz darauf erklärte auch Premierminister Prayuth, dass niemand in dem umstrittenen Wohnungsbauprojekt am Doi Suthep wohnen darf.

Einen Tag später erklärte auch das für den Doi Suthep zuständige Forstamt, dass es bereit ist, den Wald in dem Gebiet wieder anzubauen, in dem das umstrittene Wohnungsbauprojekt für Richter und Justizbeamte am Fuße des Doi Suthep liegt.

Ende Mai drehte sich dann zum Erstaunen der Bürger die „ Wetterfahne „, nachdem Frau Amornrat Klamplob, die stellvertretende Leiterin des Finanzministeriums gegenüber den Medien erklärte, dass es beim Abriss der illegalen Richterwohnungen am Fuße des Doi Suthep rechtliche Hürden geben würde, die ein Problem bei der Entfernung von Häusern in dem umstrittenen Wohnprojekt für Justizbeamte in Chiang Mai darstellen könnten.

Im Juni berichtete der ThailandTIP, dass trotz der klaren Anordnung und des Verbotes der Regierung, das umstrittene Wohnprojekt auf den Hängen des Doi Suthep in Chiang Mai zu nutzen, mittlerweile Gerichtsbeamte nicht nur dort leben, sondern sich auch hartnäckig weigern, dort wieder auszuziehen.

Die Gegner dieses Projektes geben ihre Hoffnung allerdings noch nicht auf, und planen für diesen Monat auf die Wohnsiedlung des Doi Suthep in Chiang Mai ein Fluch Ritual zu legen.

Das Doi Suthep Forest Reclamation Network veranstaltet Ende August einen großen Protest, um Druck auf das zuständige Gericht „ Court of Appeals der Region 5 „ auszuüben, um das Bergwaldgebiet wieder frei zu geben, in dem das umstrittene Wohnprojekt aus dem Boden gestampft wurde.

Der Netzwerkkoordinator Herr Teerasak Rupsuwan sagt, dass Mitglieder des Gemeinschaftsorganisationen-Entwicklungsinstituts von acht Provinzen des oberen Nordens dem Protest beitreten würden. Er sagt, das Netzwerk würde zunächst mehrere kleinere Aktivitäten veranstalten, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

Rund um das städtische Chiang Mai herum sollen Grüne Bänder auf gehangen werden und auf den lokalen Taxen werden rote Aufkleber platziert, um die Opposition der Bürger gegen die Wohnsiedlung auszudrücken.

Mitte August wird dann ein traditionelles nordisches Fluchritual abgehalten, um das Land, das für die Wohnsiedlung genutzt und mittlerweile “ die Narbe von Doi Suthep “ genannt wird, zu verhexen.

„Einmal verflucht, wäre das Grundstück für die menschliche Besiedlung ungeeignet“, sagte Herr Teerasak gegenüber den lokalen Medien.

Das Netzwerk wird die Einberufung einer “ Sitzung des Bürgerrats “ fordern, in der die Bewohner ihre Meinungen austauschen und über vorgeschlagene Lösungen für die andauernden Streitigkeiten abstimmen können, fügte er weiter hinzu.

Ein solcher Vorschlag, der von einem Unterausschuss in einem Bericht für Premierminister Suwaphan Tanyuvardhana vorgeschlagen wurde, schlug den sofortigen Abriss von 45 Häusern vor, weil sie an “ unpassenden Orten “ gebaut wurden.

Weitere neun Einheiten könnten abgerissen oder “ entsprechend angepasst “ werden, sollten aber nicht als Wohngebäude genutzt werden, schlug das Gremium weiter vor.

 

  • Quelle: The Nation