Nach dem Bootsunglück vor Phuket wird erneut über die Frage nach einer Reiseversicherung für Ausländer diskutiert

Nach dem Bootsunglück vor Phuket wird erneut über die Frage einer Reiseversicherung für Ausländer diskutiert

Bangkok. Die hohe Entschädigungszahlung nach dem Bootsunglück vor Phuket hat dazu geführt, dass Thailands Touristen-Kompensationsfonds knapp wird und das Geld komplett ausgehen würde, wenn ein weiterer größerer Vorfall, bei dem viele Menschen verletzt oder getötet würden, eintreten würde. Daher wurde nun erneut über die Pflicht einer Reiseversicherung für Ausländer in Thailand diskutiert.

Bei einem Seminar in Bangkok am 25. Juli wurde von den zuständigen Tourismusbeamten erneut darüber diskutiert, dass ausländische Touristen in Thailand eine Reiseversicherung abschließen müssten. Dabei war eine entsprechende Reiseversicherung für Ausländer nur eine von mehreren Maßnahmen, die auf dem Seminar vorgestellt wurde.

Die Beamten die an dem Seminar in Bangkok teilnahmen waren sich darüber einig, dass eine Reiseversicherung für Ausländer dabei helfen würde, die Staatskasse zu entlasten.

Nach dem Bootsunglück der Phönix vor Phuket, das Anfang Juli vor Phuket gesunken war und bei dem 47 chinesische Touristen ums Leben kamen, war Thailand dazu gezwungen, 64 Millionen Baht als Entschädigung an die Familien der 47 Opfer und Überlebenden des Phoenix-Bootes auszuzahlen.

Die hohe Entschädigungszahlung hat dazu geführt, dass Thailands Touristen-Kompensationsfonds knapp wird und das Geld komplett ausgehen würde, wenn ein weiterer größerer Vorfall, bei dem viele Menschen verletzt oder getötet würden, eintreten würde, stellten die Beamten während des Seminars fest.

Das Seminar in Bangkok war nicht das erste Mal, dass Beamte die Idee einer obligatorischen Versicherung vorgebracht und darüber diskutiert haben.

Im Juli 2017 wurde dem Tourismus- und Sportministerium ebenfalls ein Vorschlag unterbreitet, nach dem ausländische Touristen bereits vor ihrer Ankunft in Thailand versichert sein müssten.

Damals wurde sogar vorgeschlagen, dass an den Flughäfen und an den Grenzübergängen in ganz Thailand Versicherungsautomaten installiert werden sollten. Die Touristen, die ohne eine entsprechende Reiseversicherung nach Thailand einreisen, könnten dann sofort nach ihrer Ankunft in Thailand eine entsprechende Reiseversicherung kaufen.

Der Vorschlag wurde als eine von mehreren Möglichkeiten gesehen, die Belastung für die thailändischen Krankenhäuser und die Staatskasse zu reduzieren. Schon öfter wurde darüber berichtet, dass immer mehr Krankenhäuser dazu gezwungen sind, eine steigende Anzahl von Ausländern, die keine entsprechende Reise- bzw. Krankenversicherung nachweisen können, zu behandeln. Oft genug bleiben die Krankenhäuser nach der Behandlung und der Abreise der Ausländer zurück in ihre Heimat auf den hohen Kosten sitzen.

Die Vorschläge wurden zwar immer wieder diskutiert, aber bisher noch nicht verwirklicht. Zahlreiche Reiseveranstalter, insbesondere aus dem privaten Sektor, hatten diesen Vorschlag immer wieder heftig kritisiert. Ihrer Meinung nach würde die Überprüfung einer entsprechenden Reise- bzw. Krankenversicherung eine unnötige Verlängerung der Einwanderungsschlangen an den  Flughäfen und an den Grenzübergängen mit sich bringen.

Die Beamten an den Einreiseschaltern wären dann gezwungen, noch mehr Papierkram zu kontrollieren, was die Warteschlangen bei der Einreise noch weiter erhöhen würde. Außerdem könnte es passieren, dass Ausländer, die keine entsprechende Versicherung vorweisen oder direkt vor Ort kaufen können, wieder zurück in ihr Herkunftsland geschickt werden müssten, argumentieren die Reiseveranstalter.

Thai Visa hat auf seiner Facebook Seite am Sonntag eine Umfrage zum Thema Reiseversicherung für Ausländer in Thailand gestartet. Bis gestern hatten bereits mehr als 1.800 Personen an der Umfrage teilgenommen.

69 Prozent der Befragten stimmten bei der Umfrage mit “ Ja „. Sie glauben, dass eine Reise- bzw. eine Krankenversicherung für Ausländer, die Thailand besuchen, zwingend vorgeschrieben werden sollte.

31 Prozent stimmten dagegen mit „ Nein „und gaben dabei an, dass sie gegen eine obligatorische Reiseversicherung sind.

 

  • Quelle: Thai Visa