Thailand zahlt zwei Millionen Baht an die Familie des erschossenen Touristen

Thailand zahlt zwei Millionen Baht an die Familie des erschossenen Touristen

Bangkok. Auf einer Pressekonferenz erhielt der Bruder des bei einer Schießerei in Pratunam ums Leben gekommenen Inder einen Scheck über zwei Millionen Baht. Am Sonntagabend den 7. Oktober kam es gegen 20.30 Uhr in einem Gebiet in der Nähe der Watergate Pavilion Mall in Ratchathewi zu einer regelrechten Straßenschlacht zwischen zwei verfeindeten Gruppen von jungen Männern.

Vor Ort war allerdings auch eine Gruppe indischer Touristen, die gerade ihr Abendessen in einem indischen Restaurant im Einkaufszentrum beendet hatten, und auf dem Parkplatz des Restaurants auf ihren Bus warteten.

Laut den Angaben der Polizei tauchten plötzlich zwei Gruppen junger Männer aus einem nahe gelegenen Billard Club in eine Gasse neben dem Parkplatz, auf dem die Inder auf ihren Bus warteten, auf. Dort hätten die beiden Gruppen dann einen Kampf begonnen, der schnell zu einer bewaffneten Schlacht eskalierte.

Noch bevor die Gruppe der indischen Touristen realisieren konnte, was dort vor sich ging, flogen ihnen auch schon die Kugeln um die Ohren. Die Touristen befanden sich plötzlich im Kreuzfeuer der beiden Gruppen und versuchten verzweifelt in Deckung zu gehen. Allerdings hatten sie kaum Zeit dazu, da die beiden Gruppen wie wild aufeinander feuerten, berichtete die Polizei später.

Durch die wild umher fliegenden Kugeln wurden schließlich fünf Personen, zwei Thailänder, zwei Inder und ein Laote verletzt. Alle wurden wenig später von den lokalen Rettungskräften in die umliegenden Krankenhäuser in der Nähe gebracht.

Für eine der Personen, für den 41 Jahre alten indischen Staatsbürger Dheeraj Gakhreja kam allerdings jede Hilfe zu spät. Der Inder wurde bei dem Feuergefecht der jungen Männer von einer verirrten Kugel getroffen und dabei tödlich verletzt.

Einer der jungen Männer, der angeblich an der Schießerei am Sonntag beteiligt war, hat sich mittlerweile bei der Polizei gestellt und sich ergeben. Die Polizei hat jetzt Haftbefehle für fast 20 weitere Verdächtige beantragt, sagte Polizeichef General Chalermkiat Srivorakan am Dienstag gegenüber den lokalen Medien.

Die Polizei nahm Preecha Sak-u-dupaisal, eine mutmaßlich einflussreiche Persönlichkeit in der Region Bang Sue, in Gewahrsam, nachdem er sich in der Polizeiwache Phya Thai ergeben hatte. Der 28-jährige Besitzer einer Billard Stube wurde in den CCTV-Aufnahmen als mutmaßlich an den Schüssen beteiligte Person identifiziert. Das Gericht hat auch gegen ihn einen Haftbefehl erlassen.

Ein Polizeisprecher sagte, dass zusätzlich zu Preecha, die polizeilichen Ermittler Haftbefehle für mindestens 10 weitere Verdächtige beantragen würden. Die Quelle sagte, eine Polizeiuntersuchung habe die beiden Gruppen identifiziert, die an der Schießerei beteiligt waren. Dabei sollen 19 Leute auf der Seite von Preecha und sieben Personen auf der anderen Seite, die angeblich von einem verletzten thailändischen Opfer, dem 23 Jahre alten Pornthep Pumpuang angeführt wurde, beteiligt gewesen sein.

Die Ermittlungen der Polizei laufen derzeit noch auf Hochtouren weiter. Die Ermittler sind anhand der Videoaufzeichnungen auf der Suche nach den jungen Männern der beiden Gruppen.

Bei einer Pressekonferenz in Bangkok wurde der Familie des Opfers ( der 41 Jahre alte Dheeraj Gakhreja ) nun zwei Schecks von jeweils einer Millionen Baht überreicht. Der 45 Jahre alte ältere Bruder, Herr Basant Gakhreja, nahm die beiden Schecks von jeweils einer Million Baht in Empfang.

Die Auszahlung beläuft sich auf etwa 60.000 US $.

Einer der beiden Schecks kam vom Ministerium für Tourismus und Sport und der andere Scheck wurde Herrn Gakhreja während der Pressekonferenz von einer Versicherung überreicht.

Der 45 Jahre alte Herr Basant Gakhreja sagte über einen Dolmetscher, dass er verstanden habe, dass dies ein unglückliches Ereignis sei, das niemand kontrollieren konnte. Der trauernde Bruder bedankte sich bei den thailändischen Behörden dafür, dass er den Leichnam seines jüngeren Bruders am Montagabend für religiöse Riten nach Indien bringen konnte.

Die vier anderen Personen, die bei der Schießerei hinter dem Einkaufszentrum Pratunam verletzt wurden, befinden sich noch immer in Behandlung und wurden im Ratchathewi Hospital untergebracht.

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Auf der Website der Touristenpolizei auf Facebook wird berichtet, dass die Jagd nach den Verantwortlichen der Schießerei weitergeht. Ein Mann hat sich bereits in die Polizei begeben. Die Leitung der Untersuchung wird von der Touristenpolizei durch Generalmajor Terapon Kuntanond in Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei weiter geführt.

Die Polizei prüft weiterhin, ob die Straßenschlacht und die Schießerei, bei denen militärische Waffen benutzt wurden, auf einen Konflikt zwischen zwei einflussreichen Gruppen in Pratunam und Bang Sue zurückzuführen ist. Die von der Szene gesammelten Patronen werden inspiziert, um zu sehen, ob sie mit Waffen abgeschossen wurden, die auch schon bei anderen gewaltsamen Angriffen eingesetzt wurden, teilte die Polizei weiter mit.

 

  • Quelle: Bangkok Post