Bangkok Der stellvertretende Polizeichef Srivara Ransibrahmanakul, hat gegen die Administratoren von vier Facebook Seiten eine Beschwerde eingereicht, von der er sagte, dass sie ihn wegen einer Untersuchung des umstrittenen Rap Songs „ Prathet Ku Mee „ ( What My Country´s Got ) verunglimpft habe. Bei einem mobilen Kabinettstreffen In Chiang Rai sagte Premierminister Prayuth Chan o-cha, dass das Lied eine “ Verleumdung “ gegen das Land und unangemessen sei.
Polizei General Srivara sagte am Dienstag gegenüber den Medien, er habe Polizeibeamte ermächtigt, am Montag eine Diffamierungsklage in seinem Namen einzureichen. Er ging nicht näher darauf ein, wie und welche Facebook Seiten ihn verunglimpft haben sollen.
Er erklärte weiter, dass die Technology Crime Suppression Division ( TCSD ) derzeit ermittelt, ob das Lied die geltenden Gesetze missachtet und fügte hinzu, er habe der Agentur nicht befohlen, die Untersuchung wie angegeben einzustellen. “ Sagen Sie nicht, dass ich ein Rückzieher gemacht habe „, betonte Polizei General Srivara.
Er räumte jedoch auch ein, dass es bislang keine Beweise dafür gibt, dass diejenigen, die mit dem Lied in Verbindung stehen, das Gesetz gebrochen haben.
Polizei General Srivara zufolge besteht zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, jemanden zur Befragung aufzufordern. Er bestritt auch die kursierenden Gerüchte, dass führende Regierungsvertreter ihn angeblich angewiesen hätten, rechtliche Schritte gegen die Rapper einzuleiten.
Inzwischen verteilte Polizei General Srivara den Medien einen Text mit 10 Gegenargumenten zu verschiedenen Liedtexten. Er sagte, der Brief sei von Frau Seri Wongmonta, einer Medienpersönlichkeit und Wissenschaftlerin, verfasst worden.
Zu den angesprochenen Punkten gehört, dass die Texte nicht völlig zutreffend sind, fügte er hinzu Er sagte weiter, dass der Inhalt des Videos absichtlich den Ruf des Militärs beeinträchtigt.
Auch am Dienstag erneuerte Premierminister Prayuth Chan o-cha seine Kritik an dem Lied und warnte die Rapper vor Vorsicht. “ Es ist mir egal, ob sie mich persönlich angreifen. Aber wenn sie es gegen das Land tun, halte ich es nicht für angebracht“, betonte General Prayuth. “ Sie sollten ein Gewissen haben. Verleumden Sie nicht Ihr Land „, fügte er hinzu.
Dem Ministerpräsidenten zufolge gibt es Gesetze gegen feindselige Verhaltensweisen gegen das Land. “ Jeder, der Wert auf das Lied legt und es auch zeigt, muss die Verantwortung dafür übernehmen, was in Zukunft mit dem Land geschieht“, sagte General Prayuth und betonte, dass er niemandem befohlen habe, die Rapper zu verfolgen.
Polizei Generalmajor Surachate “ Big Joke “ Hakparn, der stellvertretender Kommissar der Einwanderungsbehörde und der Chef der Touristenpolizei sagte, die Polizei habe bisher noch keine Gerichtsverfahren gegen die Rapper eingeleitet, da das Lied nur als Meinungsäußerung angesehen werde.
“ Man kann seine Ansichten immer noch wie gewohnt machen „, sagte er. Auf die Frage, ob die Leute, denen das Lied gefällt, noch immer online teilen können, sagte Polizei Generalmajor Surachate, dass dies möglicherweise in den Rechten und an den Kommentaren einer Person liegt. Allerdings fügte er hinzu, dass die Leute mit ihren Kommentaren vorsichtig sein müssen, um nicht das Gesetz zu brechen.
Das Lied, das von „ Rap Against Dictatorship“ ( RAD ), einer Rap-Gruppe, geschrieben wurde, hat am Mittwochmorgen schon mehr als 23 Millionen Aufrufe erzielt. Das fünfminütige Musikvideo wurde erst am 22. Oktober auf YouTube veröffentlicht.
Die Verse der Rapper kritisieren die politischen und sozialen Probleme des Landes, und sprechen von einer gespaltenen und gewaltsamen Politik. Dabei werden auch die chronische Korruption, die Ungleichheit und die Ungerechtigkeit im Land angesprochen.
Die Texte beziehen sich auch auf Vorwürfe über Ereignisse unter der Militärregierung. Das Video wurde populär, nachdem Beobachter von Polizei und Regierung darauf aufmerksam und kritisiert wurden.
Polizei Oberst Siriwat Deepo, der Chef der TCSD Unterabteilung 3 sagte anfangs, das Lied könne gegen das Computer Crimes Act verstoßen, das Vertrauen der Anleger untergraben und auch wirtschaftliche Instabilität bewirken.
- Quelle: Bangkok Post