DSI und NACC gehen gegen Zollbeamte wegen Steuerhinterziehung bei fünf importierten Porsche vor

DSI und NACC gehen gegen Zollbeamte wegen Steuerhinterziehung bei fünf importierten Porsche vor

Bangkok. Die Abteilung für Sonderuntersuchungen ( DSI ) empfiehlt rechtliche Schritte gegen Beamte, die an der Zollabfertigung von fünf Porsche beteiligt waren einzuleiten. Die fünf Porsche wurden vollständig zusammengebaut importiert. Auf den entsprechenden Import Papieren wurden sie jedoch als Einzelteile deklariert, die angeblich erst später in Thailand wieder zusammen gebaut wurden.

Der Generaldirektor der DSI, Herr Paisit Wongmuang sagte, die Nationale Antikorruptionskommission ( NACC ) werde gebeten, die Untersuchungen gegen die beteiligten Zollbeamten einzuleiten. Bei einer Untersuchung hatte Polizei Hauptmann Surawut Rangsai, der Leiter des Untersuchungsteams der DSI festgestellt, dass die Importpapiere der fünf Porsche falsch bzw. zugunsten der Importeure gefälscht wurden.

Der Fall, an dem die fünf Porsche beteiligt sind, ist die jüngste von mehreren Untersuchungen, die die DSI seit 2013 im Bereich der Steuerhinterziehung im Sportwagensporthandel durchgeführt hat. Viele Supersportwagen werden vollständig zusammengebaut importiert, aber falsche Dokumente werden verwendet, um sie als zu montierende Teile zu deklarieren, die dann importiert werden.

Der Grund dafür ist einfach und einleuchtend. Während für vollständig montierte Fahrzeuge ein Einfuhrzoll von maximal 80 % gezahlt werden muss, fallen bei dem Import von Einzelteilen nur 30 % Einfuhrzoll an.

Bei der Einfuhr können die Steuern für nach Thailand importierte Luxusfahrzeuge bis zu 328 % betragen. Dabei ist der Einfuhrzoll von 80 % nur der Anfang der anfallenden Gebühren. Die mit der Motorgröße des Fahrzeugs ansteigende Verbrauchsteuer wird zusätzlich zum Listenpreis zuzüglich der Einfuhrzölle berechnet. Damit ist aber noch immer nicht das Ende der anfallenden Steuern erreicht. Zusätzlich fallen auch noch die Mehrwertsteuer und die örtlichen Steuern an. Sie werden zusätzlich berechnet und müssen ebenfalls von dem Importeur der Luxus Fahrzeuge bezahlt werden.

Früher wurde der Einfuhrzoll für Luxusautos auf der Grundlage von Kosten, Versicherung und Fracht ( CIF ) berechnet. Aber viele Importeure gaben bei der Einfuhr wesentlich geringere Kosten an, um so ihre Steuerrechnung noch weiter zu senken. Im letzten Jahr wurde allerdings eine Änderung vorgenommen, um den Zoll auf die tatsächlichen Einzelhandelspreise aufmerksam zu machen, die obendrein für die Beamten auch noch leichter zu überprüfen sind.

Im jüngsten Fall teilte das DSI der Nationalen Antikorruptionskommission ( NACC ) mit, seine Ermittler hätten fünf importierte Porsche untersucht, die sich in den letzten Jahren unter vielen anderen beschlagnahmten Supersportwagen befunden hätten. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass die Porsche nie als Teile importiert worden waren. Außerdem fanden die Ermittler bei einer Überprüfung vor Ort heraus, dass die Technologie für die Montage derartiger Spitzensportwagen ohnehin nicht vor Ort verfügbar war.

Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass Zollbeamte, die mit der Supercar Freigabe beauftragt wurden, möglicherweise mit den Importeuren zusammengearbeitet hatten, um falsche Dokumente für die Fahrzeuge auszustellen, sagte Polizei Oberst Paisit.

Ein legal importierter Porsche kann in Thailand aufgrund der anfallenden Steuern für 10 Millionen Baht oder sogar noch mehr verkauft werden. Die dagegen illegal importierten Autos werden in der Regel jedoch schon für „ nur „ 3 bis 5 Millionen Baht verkauft.

Nach der Prüfung der fünf Fahrzeuge teilte das DSI seinen jetzigen Besitzern mit, dass sie die Fahrzeuge vorerst noch behalten könnten. Allerdings müssen sie sich darauf einstellen und dazu bereit sein, Die Porsche den Ermittlern zu übergeben, wenn sie dazu von der DSI aufgefordert werden.

Das DSI hat das Department of Land Transport ( DLT ) außerdem dazu gebeten, das Eigentum an importierten Fahrzeugen, die als zusammengebaute Teile beim Import deklariert wurden, nicht zu registrieren oder auf die neuen Besitzer zu übertragen. Dadurch will die DSI zunächst verhindern, dass die Personen beim Kauf von illegalen Fahrzeugen getäuscht werden.

Die DSI erklärte weiter, dass sie nicht gegen die betreffenden Autokäufer vorgehen werde, die die Fahrzeuge in gutem Glauben gekauft hätten. Die Käufer dieser Luxus Fahrzeuge waren schließlich nicht an der Fälschung der Dokumente zur Registrierung der Fahrzeuge beim Land und Transport Büro ( DLT ) beteiligt. Trotzdem müssen ihre Fahrzeuge jedoch nach dem Gesetz beschlagnahmt werden, fügte der Generaldirektor der DSI, Herr Paisit, hinzu.

Den davon betroffenen Käufern wurde jedoch durch die DSI geraten, Zivilklagen gegen die Verkäufer und die Importeure zu erheben, nachdem die Fahrzeuge von den Behörden beschlagnahmt worden waren.

Das DSI hat mittlerweile insgesamt 134 Fälle untersucht, in denen Luxusautos mit Untersteuern betrieben wurden. Davon wurden bisher allerdings nur 14 Untersuchungen abgeschlossen.

Laut den Angaben von Generaldirektor Paisit werden jährlich ungefähr 10.000 Luxusautos nach Thailand importiert.

Der stellvertretende Premierminister und Justizminister Prajin Juntong, der die DSI beaufsichtigt, gab im vergangenen Jahr zu, dass die derzeitige Steuerstruktur die Unternehmen frustriert und dass die hohen Einfuhr Zölle skrupellose Steuerhinterziehung zur Folge hat.

Im vergangenen Jahr wurde ein Ausschuss eingesetzt, um die Umstrukturierungssteuersätze für Luxusautos zu prüfen. Justizminister Prajin sagte damals, dass eine Gesamtsteuerrechnung von rund 200 % statt 328 % möglich sei.

 

  • Quelle: Bangkok Post