Die Regierung entschuldigt sich für den gefährlichen Smog in Bangkok

Die Regierung entschuldigt sich für den gefährlichen Smog in Bangkok

Bangkok. Die Regierung hat sich bei den Bürgern von Bangkok für die Luftverschmutzung in den letzten Tagen und Wochen, die ihren Alltag weiterhin stört und ihre Gesundheit bedroht, entschuldigt. Die Menge der schädlichen PM 2,5 Staubpartikel in der Luft hat seit Ende Dezember fast täglich die Sicherheitsgrenze in der Hauptstadt und auch in den angrenzenden Provinzen zum Teil sehr weit überschritten.

Der für diese Jahreszeit ansonsten so typische blaue Himmel verbirgt sich hinter einer grau – gelben Dunstglocke, die ernsthafte langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Erschwerend kommen dann auch noch das Verbrennen von Abfällen sowie die in vielen Provinzen übliche Ackerlandbrandrodung hinzu, die viel zu den Problemen für die Bürger beitragen.

Die Einwohner haben sich in den sozialen Medien schon mehrfach enttäuscht über ihre Atemnot in der Hauptstadt beschwert und drängen darauf, dass die Regierung mehr unternimmt, um das Problem endlich konkret und nachhaltig zu lösen.

Die Stadtverwaltung von Bangkok ( BMA ) und die zuständigen Behörden haben bisher jedoch nur Maßnahmen ergriffen, um das Problem in Gebieten mit besonders starkem Smog zu lösen.

Zum Beispiel haben sie versucht, gegen Fahrzeuge zu kämpfen, die schwarzen Rauch ausstoßen. Die Polizei wurde ebenfalls angewiesen, gegen die Menschen die draußen im Freien Feuer machen, immer strenger vorzugehen.

Die zuständigen Beamten haben laut den Angaben der Behörden auch damit begonnen, Industrieanlagen genau zu beobachten und dabei sicherzustellen, dass keine giftigen Dämpfe aus ihren Schornsteinen austreten.

Die Straßen werden regelmäßig mit Wasser abgesprengt und zusätzlich werden tausende Liter Wasser, in der unbegründeten Hoffnung, die Staubpartikel damit niederzureißen, in die Luft versprüht, rechtfertigt sich die Bangkoker Stadtverwaltung ( BMA ).

“ Die Regierung entschuldigt sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten und dankt allen für die Unterstützung und ihre Zusammenarbeit „, sagte Premierminister Prayuth Chan o-cha am Freitag in seiner wöchentlichen Erklärung. Er forderte auch die Besitzer von Dieselfahrzeugen auf, ihre Autos nur dann im Großraum Bangkok zu benutzen, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

Wenn es irgendwie möglich ist, sollten sie die Verwendung von Dieselfahrzeugen so lange vermeiden, bis der Smog wieder nachgelassen hat „, erklärte er und stimmte zu, dass die Hauptursache für den Dunst auf eine unvollständige Motorverbrennung der Fahrzeuge zurückzuführen sei.

„ Als langfristige Lösung werden wir das integrierte „ ÖPNV-System „, die Kraftstoffqualität und die Abgasnormen verbessern. Wir werden mehr Tankstellen anbieten, die umweltfreundliche Alternativen anbieten und mit der Förderung von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen beginnen „, versprach der Premierminister in seiner Rede.

Dr. Siwatt Pongpiachan, der Direktor des NIDA – Zentrums für Forschung und Entwicklung von Katastrophenverhütung und -management, forderte die Regierung auf, Gesichtsmasken an Menschen zu verteilen, die in den Gebieten mit starkem Smog leben.

“ Das ist das erste, was die Regierung dringend tun sollte, weil der Smog die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt „, sagte er. Herr Sitwatt forderte die Regierung außerdem dazu auf, den Menschen genaue Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie wissen, wie sie am besten mit der Situation umgehen und sich und ihre Gesundheit besser schützen können.

“ Thailand sollte von anderen Ländern lernen, die schon zuvor erfolgreich gegen den Smog gekämpft haben „, fügte er weiter hinzu.

Er ist außerdem der Ansicht, dass Thailand die Umsetzung des „ Clean Air Act „ in Betracht ziehen und eine Umweltschutzagentur einrichten sollte, die die Umwelt des Landes effizient verwalten kann und zusätzlich auch allen Thailändern die Möglichkeit bietet, saubere Luft zu genießen.

Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet PM 2,5 – oder Partikel mit einer Größe von 2,5 Mikrometer oder weniger – als krebserregend.

Laut der Umweltverschmutzungsabteilung ( PCD ) ist es unsicher, wenn die Menge an PM 2,5 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft übersteigt.

Alle anderen Werte die darüber liegen, werden den Menschen gesundheitliche Probleme bereiten. Bis zum Freitag hatten 35 Gebiete im Großraum Bangkok unsichere PM 2,5 – Werte gemeldet:

  • In Bangkoks Stadtteil Bang Khen hatte ein Kubikmeter Luft 83 Mikrogramm PM 2,5,
  • in Bang Khun Thien waren es 77 Mikrogramm PM 2,5.
  • Die PM 2,5-Ebene entlang der Rama II-Straße in Samut Sakhons Bezirk Muang lag dagegen bei rund 81 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Um die Kinder zu schützen, hat das BMA bereits zwei Tage lang die Schließung von Schulen angeordnet. In der Zwischenzeit haben die Siam Commercial Bank ( SCB ) und die Kasikorn Bank die Mitarbeiter, die schwanger oder staubempfindlich sind oder Kinder haben, aufgefordert, sich bis Dienstag zu Hause zu bleiben und sich um die Arbeit von zu Hause aus zu kümmern.

In der Zwischenzeit wurden in verschiedenen Gegenden des Großraums Bangkok weitere Smog – Operationen durchgeführt. Am Freitagmorgen starteten vier Drohnen aus der Bangkok City Hall, um sich im letzten Kampf gegen den gesundheitsgefährdenden Dunst mit drei Feuerwehrfahrzeugen zusammen zu tun.

Außerdem wird von mehreren hohen Gebäuden Wasser aus den hohen Etagen gesprüht.

Die Drohnen, die ungefähr 0,16 Hektar pro Flug abdecken können, besprühten am Freitag:

  • Teile der Mitmaitree Road,
  • den Santiparp Park in Din Daeng,
  • den King Bhumibol Park in Sathorn,
  • Wong Wian Yai in Thon Buri
  • und in der Nähe der Memorial Bridge in Phra Nakhon.

Am Samstag ( 2. Februar ) wird eine Flotte von kleinen Flugzeugen, die von der Bangkoker Stadtverwaltung ( BMA ) und dem Bangkok Aviation Center zusammengestellt wurden, entlang der Rama II Straße in Samut Sakhon ebenfalls Wasser sprühen.

Armeechef General Apirach Kongsompong sagte ebenfalls, seine Truppen hätten auch aktiv auf die Politik der Regierung zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung reagiert und entsprechende Schritte innerhalb der Armee eingeleitet.

„ Die Leute sollten auch aktiv mit helfen. Beschuldige sie nicht nur die Regierung. Jeder hat die Pflicht etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun „, betonte er weiter.

 

  • Quelle: The Nation