Armee kämpft ebenfalls gegen die hohe Luftverschmutzung und die Waldbrände im Norden

Armee kämpft ebenfalls gegen die hohe Luftverschmutzung und die Waldbrände im Norden

Chiang Mai. Die Luftverschmutzungen in vielen Teilen des Nordens waren gestern wieder einmal so schlimm, dass sie, wie auch schon an vielen Tagen vorher, die maximal messbaren Werte des „ Air Quality Index „ ( AQI ) bei weitem übertrafen. Trotz aller Maßnahmen der Polizei, der Feuerwehr, der zuständigen Behörden und der vielen freiwilligen Helfer nehmen die Waldbrände und dadurch auch die Luftverschmutzung im Norden kein Ende.

Mittlerweile haben sich auch die Soldaten der Armee den Missionen angeschlossen, um die Waldbrände im Norden zu bekämpfen. Die Armee geht dazu neue Wege und hat sich mittlerweile sogar schon an die USA und Australien gewendet, um ihre Soldaten im Umgang mit den Hotspots ( Brandherden ) zu trainieren. Laut den thailändischen Medien sind die Hotspots nach wie vor die Hauptverursacher der Luftverschmutzung im Norden.

Die Luftverschmutzung in Teilen des Bezirks Samoeng von Chiang Mai war gestern ( 3. April ) erneut so schlimm, dass sie schon wieder die maximal messbaren Werte des „ Air Quality Index „ ( AQI ) übertraf.

Eine Echtzeitmessung des Luftqualitätsindikators von Chiang Mai ( CMAQHI ) ergab, dass der AQI – Wert in Samoengs Gemeinde Yang Mern über 500 gestiegen war. Dass ist gleichzeitig auch der höchste Wert, den der AQI Messung überhaupt aufnehmen kann.

Inzwischen haben sich zahlreiche Soldaten der Mission angeschlossen, um die Waldbrände zu bekämpfen, die nach wie vor als Hauptursache für den Dunst bzw. die Luftverschmutzung identifiziert werden.

Einheimische sagen, dass die Waldbrände schon seit dem 27. März im Bezirk Samoeng toben und dass sich der Rauch von den Flammen mittlerweile schon im ganzen Bezirk verbreitet hat.

Basierend auf dem AQI – System deuten die Werte zwischen 401 und 500 auf eine gefährliche Luftverschmutzung hin, bei der sich niemand mehr im Freien aufhalten sollte, noch nicht einmal gesunde Menschen, berichtet die lokale Presse.

Der Luftqualitätsindikator von Chiang Mai ( CMAQHI ) wurde von Akademikern der Universität Chiang Mai gegründet und fand gestern in mindestens neun Gemeinden der Chiang Mai – Bezirke San Pa Tong, Mae Rim, Mae Wang und Phrao überhöhte Werte zwischen 428 und 459 Punkten.

Ein Schlüsselindikator für AQI ist die Menge an PM 2,5 oder Feinstaub mit einem Durchmesser von nicht mehr als 2,5 Mikrometern pro Kubikmeter Luft. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist PM 2,5 krebserregend und mit verschiedenen Gesundheitsproblemen verbunden bzw. sogar dafür verantwortlich.

Am Dienstag besuchte Premierminister Prayuth Chan o-cha Chiang Mai und ordnete an, dass die zuständigen Behörden die Anti- Smog Maßnahmen bündeln und die Situation innerhalb von sieben Tagen verbessern.

Als Antwort auf den Befehl von General Prayuth postete der stellvertretende Chef des „ Third Army Area „, Generalmajor Bancha Duriyapunt gestern auf Facebook, dass seine Einheit ihren Reaktionsplan bereits den neuen Bedingungen und der überhöhten Luftverschmutzung angepasst habe. “ Wir haben jetzt die Gebiete mit hohem Risiko identifiziert und arbeiten eng mit dem Bezirkschef, den Provinzgouverneuren und den Chefs der Friedenstruppen der Provinzen zusammen „, war in seinem Posting zu lesen.

Ihm zufolge sollen gesunde Soldaten, Polizisten und Freiwillige zur Untersuchung der Waldbrände in die Risikogebiete entsandt werden. Wenn die Einheiten irgendwelche Waldbrände entdeckt werden, alarmieren sie sofort die betroffenen Einheiten, fügte er hinzu.

„ Auf diese Weise können wir ein Team oder sogar Hubschrauber einsenden, um die Feuer zu löschen „, sagte Generalmajor Bancha. Die Kontrollen und Überprüfungen werden bis zum 9. April durchgeführt, wobei Informationen gesammelt werden, um Waldbrandschutz und entsprechende Lösungen vorzubereiten.

Die Armee kündigte unterdessen an, dass sich der Zweite Armeebereich ebenfalls der Mission anschließen wird, die Waldbrände zu löschen.

“ Wir haben vier Hubschrauber für die Mission vorbereitet und im Einsatz „, sagte die Armee. “ Die Royal Thai Air Force wird uns aber auch noch mehr Flugzeuge zur Verfügung stellen „, sagte Generalmajor Bancha weiter.

Der Armeechef General Apirat Kongsompong sagte, dass Seine Majestät König Maha Vajiralongkorn und Prinz Maha Chakri Sirindhorn sich Sorgen über das Wiederauftreten von weiteren Waldbränden machten.

“ Wir haben jetzt die Vereinigten Staaten und Australien kontaktiert, die über Waldbrandbekämpfungseinheiten verfügen, um entsprechende Schulungen für unsere Männer zu arrangieren „, sagte General Apirat.

Ein Team der Universität Chiang Mai wird am Sonntag die schwere Luftverschmutzung in der Gemeinde Yang Mern des Distrikts Samoeng untersuchen. Das Team sagte, es werde dabei gleichzeitig auch Gesundheitschecks für Einheimische durchführen. Das gilt insbesondere für Kinder, für ältere Menschen, sowie für chronisch kranke Menschen.

Das Team plant auch, den Einheimischen einschlägiges Wissen und Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, und wird einen sogenannten „ Reinraum „ entwickeln, in dem sich Menschen vor dem schädlichen Dunst schützen können.

“ Zumindest haben die Einheimischen dann während der Smog – Krise eine vorübergehende Unterkunft „, sagte der Vertreter des Teams gestern gegenüber den Medien.

Stündliche Berichte auf der Website des Chiang Mai Index für Luftqualitätsgesundheit ( cmaqhi.org ) über den Vormittag zeigten, dass PM 2,5 in der Gemeinde Yang Mern die höchste Konzentration von 618 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft hatte.

Das Sicherheitslimit für PM 2,5 liegt in Thailand bei 50 mcg.

Das Rektorat der Universität Chiang Mai in Chang Pheuk, Muang Chiang Mai, hatte 282 µg PM 2,5 gemessen. Gegen 11 Uhr fielen diese Werte allerdings auf 90 Mcg ab. Die Messwerte in Yang Mern sanken dabei ebenfalls auf 296 mcg.

Spätere Messungen zeigten, dass die Werte bei Chiang Dao bei 400 mcg und in Mae Na sowie in Ping Kong im Bezirk Chiang Dao bei 371 mcg bzw. bei 358 mcg lagen.

Die Abteilung für Umweltverschmutzungskontrolle ( PCD ) hat gestern um 9 Uhr morgens den 24 – Stunden Durchschnitt von PM 2,5 in den neun nördlichen Provinzen zwischen 29 und 277 Mikrogramm angegeben.

Die Gemeinde Jong Kham in Muang Mae Hong Son war mit 277 mcg am schwersten betroffen, gefolgt von Wiang Phang Kham in Mae Sai ( 162 mcg ) von Chiang Rai und Chang Pheuk ( 130 mcg ).

Die drei anderen Stationen von Chiang Mai meldeten ebenfalls hohe Werte: Sri Phum und Suthep in Muang ( 109 bzw. 77 mcg ) und Chang Kerng in Mae Chaem mit ( 111 mcg ).

Mittlerweile hat sich der Dunst auch noch auf andere Provinzen im Norden ausgeweitet, da sich die natürlich vorkommenden Waldbrände und absichtlich gezündete Außenfeuer gestern um 3 Uhr morgens zusammen auf 793 Hotspots summierten.

Die Geo-Informatik und die Raumfahrttechnologie -Entwicklungsagentur sagten, dass Mae Hong Son 372 Hotspots hatte, Chiang Mai 161 und Chiang Rai 112.

Wie die thailändischen Medien weiter berichten, hat auch die Luftqualität in Chiang Rai ein alarmierendes Niveau und Werte von 240 bis 250 mcg erreicht, die ebenfalls schon als ungesund gelten.

Da Thailand hier in dieser Woche das Treffen der Finanzminister der Vereinigung Südostasiatischer Nationen ( ASEAN ) und der Gouverneure der Zentralbanken ausrichtet, wurden bereits entsprechende Masken für die Teilnehmer, die ASEAN Finanzminister und für die Vertreter der Zentralbanken vorbereitet worden, sagte Nadhavudh Dhamasiri, ein hochrangiger Vertreter des Finanzministeriums.

Laut der Presse werden etwa 300 Teilnehmer zu dem Treffen erwartet, von denen einige bereits schon eingetroffen und vor Ort sind. Trotz des dichten Smogs in der Region ist allerdings nicht geplant, den Veranstaltungsort oder den Termin für das wichtige Treffen zu ändern.

 

  • Quelle: The Nation