Gegen sieben Thailänder, einen Deutschen und eine weitere Person wird Anklage wegen dem illegalen Bau einer Seeplattform erhoben

Gegen sieben Thailänder, einen Deutschen und eine weitere Person wird Anklage wegen dem illegalen Bau einer Seeplattform erhoben

Phuket. Die thailändischen Behörden haben sich dazu entschlossen, gegen neun weitere Personen darunter sieben Thailänder, einen Deutschen und eine Person unbekannter Nationalität, Anklage wegen der angeblichen Beteiligung am illegalen Bau einer sogenannten Seeplattform in den thailändischen Hoheitsgewässern in der Andamanensee zu erheben.

Mitte April wurde zum ersten Mal über eine achteckige Seeplattform im Meer vor Phuket berichtet, die von einem französisch – polynesische Mann namens Chad Andrew Elwartowski und seiner thailändischen Frau Nadia in der Mitte des Ozeans vor Phuket gebaut bzw. verankert wurde. Das Ehepaar verwendete dafür seine persönlichen Ersparnisse und wendete für den Bau der Plattform insgesamt einen Betrag von rund 4,77 Millionen Baht auf.

Kurz darauf machte „ Seasteading „ Schlagzeilen, als sich herausstellte, dass der Amerikaner, und seine thailändische Frau Suranee “ Nadia “ Thepdet, eine solche Wohnungsplattform bereits betreiben.

Die Struktur der Plattform war etwa 12 Meilen von Racha Island auf Phuket City entfernt. Das Ehepaar kündigte sein Ziel auch anderen Menschen, die daran interessiert waren, Teil eines neuen unabhängigen Staates zu sein, gegenüber an. Dazu nutzten die beiden unter anderem auch die sozialen Netzwerke um so viele wie möglich gleichgesinnten Leute für das Projekt zu erreichen.

 

 

Das Ehepaar setzte das Projekt und seine Bemühungen einige Zeit fort, bevor schließlich auch die Royal Thai Navy sich für das Objekt auf dem Wasser interessierte und die Struktur näher untersuchte.

Das Seegebiet wurde als Bedrohung für die Souveränität Thailands gemäß Abschnitt 119 des gleichen Gesetzes angesehen und war gemäß dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 illegal.

 

 

Das Ehepaar behauptete allerdings, ihre sechs Meter breite Plattform, die sich etwa 26 Kilometer vor der Küste von Phuket befand, befände sich nicht auf thailändischem Territorium. In der Einladung zu dem ungewöhnlichen Projekt heißt es unter anderem, dass es ihr Ziel ist, einen unabhängigen Staat zu schaffen, der sich selbst mit einer neuen Gemeinschaft von Menschen regiert, die an dieselben Ideen glauben.

Vizeadmiral Krisi Keson, der stellvertretende Generalsekretär des „ Thai Maritime Enforcement Command Center „ bestand den Berichten zufolge darauf, dass das Gebiet unter der Souveränität Thailands stehe.

Der zuständige Staatsanwalt aus Phuket, Herr Wanchat Chunhathanom sagte gegenüber den Medien: „Personen, denen der Besitz von Seestücken oder die dauerhafte Ansiedlung von Siedlungen in einem Gebiet außerhalb der Gerichtsbarkeit dieses Landes vorgeworfen wird, werden nach § 129 StGB “ zum Tode verurteilt „.

Herr Wanchat nannte in dem Fall nicht alle neun Verdächtigen, sondern identifizierte einen deutschen Mann, Herrn Roger C, den Eigentümer von Ocean Builders, der dem Paar bei der Installation der Seeplattform geholfen haben soll.

„ Die Einwanderungspolizei hat bereits sein Visum eiderrufen und sammelt nun weitere Beweise gegen ihn „, sagte Staatsanwalt Wanchat weiter. Die für den Fall zuständigen Offiziere glauben derzeit, dass die Gruppe amerikanischer, deutscher und thailändischer Verdächtiger sich zur Errichtung eines “ unabhängigen Staates “ in Phuket verschworen haben, sagte er.

Nach den weiteren Angaben der Ermittler wurden Elwartowsky und seine Frau Suranee auch beschuldigt, die Menschen zum Bau von Seeplattformen vor der Küste von Phuket überredet zu haben. Das Paar wurde am 25. Juni von den Behörden vorgeladen, um sich bei der Polizei zu melden. Allerdings warten die Behörden umsonst. Niemand ließ sich zu dem vorgeschrieben Termin bei den Behörden blicken.

“ Wir werden sie am 15. Juli erneut vorladen, oder sie werden mit Haftbefehlen konfrontiert werden „, sagte Polizei Oberst Nikon Somsuk, der Chef der zuständigen Polizeistation in Wichit in Phuket. Die Behörden sagten zuvor, dass das Paar möglicherweise auf die Insel Tarutao im Süden von Thailand geflohen ist.

Bereits Mitte April hatte der Besitzer der Seeplattform vor Phuket, der Amerikaner Chad Elwartowski und seine thailändische Partnerin Nadia Supranee Thepdet gegenüber den Medien erwähnt, dass sie auf der Flucht vor der Polizei und dem Militär in Thailand seien.

Chad Elwartowski berichtete Mitte April in den sozialen Netzwerken, dass er sich um sein Leben und um das Leben seiner Freundin fürchtet und sich die beiden deshalb ab sofort versteckt halten. In einer E-Mail Kommunikation mit „ 7 Action News in Detroit „ berichtete Herr Chad dem Sender, „ Das thailändische Militär will uns tot sehen “.

„ In Thailand funktionieren die Dinge so, dass sie die Erzählung in ihren Medien festlegen und dann ausführen. Die Erzählung besagt, dass wir die nationale Sicherheit bedrohen und uns dem Leben im Gefängnis oder dem Tod stellen müssen. Sie wollten nicht, dass wir überleben, um unsere Seite und unsere Lage klarzustellen „.

Ende April hatte dann das das thailändische Schatzamt der Marine den Auftrag gegeben, die vor der Küste von Phuket schwimmende Seeplattform als Beweismaterial sicher zu stellen. Die Marine der Region 3 sollte die Seeplattform von ihrer Verankerung im Meer lösen und anschließend zurück in den Hafen nach Phuket schleppen.

Nur wenige Tage später hatten Soldaten der thailändischen Marine die vor Phuket schwimmende Seeplattform „ erobert „ und kurz darauf bereits schon erfolgreich demontiert.

Als erstes begannen die Verantwortlichen der Operation damit, die Achteckstruktur der über Wasser liegenden Seeplattform von ihrer unter Wasser treibenden Basis zu trennen. Die Struktur selbst hatte einen Durchmesser von etwa 6 Metern und die schwimmende Basis hatte einen Durchmesser von etwa 2 Metern mit einer Tiefe von gut 20 Metern. Bereits nach 5 Stunden waren die unter Wasser Arbeiten beendet und die beiden Teile konnten erfolgreich getrennt und entfernt werden.

 

 

Die Überreste des Meeresfußes wurden noch am gleichen Tag nach Phuket geschleppt und kamen in der Nacht des 22. April sicher am Ufer auf Phuket an. Die Struktur und die schwimmende Basis wurden von verschiedenen Booten getrennt an Land gezogen. Die Fahrt dauerte ungefähr 4 Stunden, um zum Ufer von Phuket zurückzukehren.

Das Royal Sriracha Boot, das Hauptboot der thailändischen Marine, das zusammen mit zwei anderen Booten zur Überwachung der Mission der Marine eingesetzt wurde, brachte die Reste der Struktur wieder zurück an Land. Die unter Wasser treibende Basis der Struktur wurde dabei von einem der anderen Boote an Land gezogen.

Nachdem die Überreste der Struktur und der Basis an Land angekommen waren, wurden sie von den Behörden für weitere Untersuchungen als Beweismittel sichergestellt.

Die Behörden müssen nun bis zum nächsten festgelegten Termin am 15. Juli warten um zu sehen, ob sich die Eigentümer freiwillig melden und den Behörden stellen. Sollte dies nicht der Fall sein, will die Staatanwaltschaft entsprechende Haftbefehle gegen die Personen erlassen.

 

  • Quelle: Workpoint News, Bangkok Post