Wat Suan Dok wurde geschlossen, nachdem Touristen unangemessene Fotos gemacht hatten

Wat Suan Dok wurde geschlossen, nachdem Touristen unangemessene Fotos gemacht hatten

Chiang Mai. Nachdem Touristen an der Grabstätte der alten Lan Na Königsfamilie in Chiang Mai unangemessene Fotos gemacht hatten, wurde Wat Suan Dok durch die zuständigen Behörden geschlossen. Die Bilder wurden in den sozialen Netzwerken und auf Instagram gepostet, um das Familiengrab der alten Lan Na Königsfamilie als künstlerischen Ort für die Fotos von Touristen zu nutzen.

Wie die thailändische Presse berichtet, hätten die Touristen, die das Familiengrab für ihre unangebrachten Fotos nutzten, die Geschichte, die hinter dem Wat Suan Dok in Chiang Mai steht,  besser kennen müssen. Vielleicht hätten sie sich dann dazu entschieden, nicht solche Bilder zu machen und sie dann auch noch in den sozialen Netzwerken zur Schau zu stellen.

Sie sollten die Berichte in den thailändischen Medien hoffentlich als eine Lektion betrachten, um sich daran zu erinnern, wenn sie das nächste Mal eine historische Stätte besuchen, egal in welchem Land auch immer.

Die veröffentlichten Bilder bereiten den noch lebenden Verwandten der königlichen Blutlinie große Sorgen und Kummer. Die Angehörigen sind bis heute für die Beerdigung und die Grabstätte der alten königlichen Familie Lan Na verantwortlich.

Infolgedessen steht jetzt vor allen 14 Bestattungen ein englisches und ein thailändisches Schild mit der Aufschrift – Kein Eintritt – „ No Entry “.

 

Wat Suan Dok wurde geschlossen
Wat Suan Dok wurde geschlossen

 

Auf diese Weise soll verhindert werden, dass solche unangenehmen Vorfälle erneut auftreten. Das Besteigen der Begräbnisstätte und der Mauern ist ein extremer Akt der Diskriminierung. Dabei ist es völlig egal, ob beabsichtigt oder nicht.

In den Bestattungen befinden sich die Verbrennungsreste derjenigen Personen der königlichen Blutlinie, die einen bedeutenden Teil der Geschichte von Chiang Mai ausmachen. Zum besseren Verständnis für alle Touristen: Man klettert hier auf den Überresten des verstorbenen Königs und der königlichen Familie von Chiang Mai herum.

Dabei sind nicht nur die Angehörigen der Blutsverwandten durch diese Tat beleidigt und enttäuscht, sondern auch die Menschen in Chiang Mai, sowie viele andere thailändische Bürger auch. Sie können es nicht fassen die Bilder von Touristen zu sehen, die auf der Bestattungsstätte ihrer Vorfahren herum klettern, als ob es völlig bedeutungslos wäre.

Wenn Sie einen fremden Ort mit einer anderen Kultur besuchen, als Sie es gewohnt sind, ist es immer gut, nachzuforschen oder zumindest zu versuchen, eine kurze Geschichte über jeden Touristenort zu erfahren, berichtet Workpoint News in seinem Artikel.

Die Schilder, die an der Begräbnisstätte aufgehängt wurden, sind nur eine Methode, um sich vor solchen Vorkommnissen zu schützen. Menschen mit Anstand sollten kein Problem damit haben, das „ No Entry “ -Schild zu verstehen. Zusätzlich wurden mittlerweile auch noch Ketten über die Eingangswege zu den einzelnen Begräbnisstätten gehängt.

Auszug aus Wikipedia:

Lan Na (Thai ล้านนา, Land der Millionen (Reis-)Felder, eigentlich Lan Na Thai oder Lannathai) war ein Königreich (oder eine Föderation von abhängigen Fürstentümern) der Tai Yuan in Nord-Thailand. Sein Zentrum war das heutige Chiang Mai.

Lan Na wurde vermutlich im 13. Jahrhundert gegründet und erlebte seine Blütezeit im 15. Jahrhundert. Auf dem Höhepunkt seiner Macht gehörten zu seinem Einflussbereich auch Gebiete, die heute in der südchinesischen Provinz Yunnan, im Nordosten Myanmars und in Laos liegen. 1558 geriet es in Abhängigkeit von Birma. Während des 17. Jahrhunderts wechselten mehrfach Phasen der Unabhängigkeit mit solchen der Oberhoheit Birmas oder Ayutthayas.

 

Lan Na im Jahr 1540
Lan Na im Jahr 1540

 

1774 geriet Lan Na endgültig unter die Suzeränität von Siam, dem heutigen Thailand. Es blieb aber noch bis 1874 weitgehend autonom. Dann entsandte Bangkok einen Hochkommissar nach Chiang Mai, der zunächst nur eine beratende Funktion hatte, in den folgenden Jahren aber nach und nach die Entscheidungsfreiheit der lokalen Elite beschnitt. Die Integration in den siamesischen Zentralstaat kulminierte 1899 mit der Schaffung des Monthon Phayap. Der nur noch zeremonielle Titel des Fürsten von Chiang Mai wurde 1939 nicht mehr vergeben.

Lan Na hatte eine eigene Sprache und Schrift. Seine Bevölkerung wurde bis ins 19. Jahrhundert entweder als eigene Ethnie (Yuan) oder als Lao betrachtet, nicht aber als eigentliche Siamesen. Bis heute gibt es kulturelle, sprachliche und politische Unterschiede zu Zentralthailand.

 

  • Quelle: Workpoint News