Peinlich für die Behörden - Elektronische Überwachungsarmbänder können mit Seife einfach entfernt werden

Peinlich für die Behörden – Elektronische Überwachungsarmbänder können mit Seife einfach entfernt werden

Bangkok. Die thailändischen Beamten der Strafbehörden liefen gestern etwas rot im Gesicht an, als sie feststellen mussten, dass die vielgepriesenen EM-Geräte (Electronic Monitoring) nicht viel taugen, bzw. von den Straftätern einfach wieder entfernt werden können. Die elektronischen Überwachungsarmbänder für Kriminelle und für erwischte Fahrer unter Alkoholeinfluss konnten schlicht und einfach mit etwas Seife oder etwas Spülmittel wieder entfernt werden.

Justizminister Somsak Thepsuthin überzeugte sich persönlich von der angeblichen Sicherheit der EM-Geräte und musste zu seinem Schrecken miterleben, dass die Armbänder mehr als einfach wieder abgenommen werden können.

Bei einem Test mit einem Untergebenen musste er miterleben, wie leicht es für seinen Mitarbeiter war, das angeblich so sichere Armband einfach wieder abzunehmen. Der Mitarbeiter musste seine Hände lediglich mit etwas Seife oder Spülmittel einreiben, und konnte sich dann das Armband mühelos vom Handgelenk entfernen. Die Entfernung des EM-Gerätes führte lediglich zu einem Signal an die Überwachungszentrale, das an dem Armband manipuliert wurde.

Allerdings konnte sein Mitarbeiter das Armband auch genau so leicht wieder anziehen, wie er es davor entfernen konnte.

Es gab aber auch bessere Nachrichten. Bei dem Test stellte es sich heraus, dass das Gerät, wenn es auf dem Fußknöchel platziert wurde, nur noch dann entfernt werden kann, wenn es zerstört oder beschädigt wird. Dadurch wird allerdings ein Signal erzeugt und direkt an die Behörden gesendet. Die zuständigen Behörden wissen dann innerhalb von Sekunden, dass mit dem Gerät irgendetwas nicht stimmt und können sofort entsprechende Maßnahmen einleiten und ergreifen.

Das EM-Gerät wird von den Strafbehörden unter anderm auch dazu verwendet, um sicherzustellen, dass sich die Träger an eine Ausgangssperre von 22.00 Uhr halten und nicht in verschiedenen Fällen z. B. Fahrzeuge fahren, weitere Straftaten begehen oder versuchen, Zeugen zu manipulieren.

Die Geräte sollen also die Straftäter überwachen und dafür sorgen, dass sie sich nur in bestimmten, von den Behörden genehmigten Bereichen aufhalten. Somsak Justizminister war gestern (10. August) in der Bewährungsabteilung, um zu beweisen, dass die Geräte funktionieren und in Ordnung sind.

Jetzt hat er allerdings eine Frist von zwei Wochen gesetzt, um die Spezifikationen des Geräts und des Lieferanten erneut zu untersuchen.

Thaivisa stellt in seinem Bericht fest, dass dies nicht die ersten Probleme mit teuer angeschafften Geräten für das Sicherheitspersonal waren. In den letzten Jahren hatte es bereits auch schon mehrfach Probleme mit anderen teuren Geräten gegeben.

Angeblicher Bombendetektor GT200
Angeblicher Bombendetektor GT200

Das bekannteste Problem dürften dabei wohl die angeblichen Bombenerkennungsgeräte gewesen sein, die den Staat eine Menge Geld gekostet haben und sich dabei als eine Fälschung heraus stellten.

Im Februar 2010 musste der damalige Premierminister Abhisit vor die Öffentlichkeit treten und zugeben, dass die angeblichen Bombendetektoren GT200 völlig nutzlos waren. Premierminister Abhisit wollte damals die Herstellerfirma des nicht funktionierenden Bombendetektors GT200 und die britische Regierung zur Verantwortung ziehen.

Obwohl die thailändischen Behörden wussten, dass die GT200 Bombendetektoren nutzlos waren, wollte der damalige Chef der Armee, General Prayuth Chan o-cha die Detektoren weiter benutzen.

Das Department of Special Investigations (DSI) hatte sich ebenfalls im Jahr 2012 mit dem Kauf der nicht funktionierenden Bombendetektoren GT200 auseinandergesetzt und dabei auch noch festgestellt, dass vermutlich beim Kauf der 300 Millionen Baht teuren Geräte nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war.

Erst im Juni 2016, nachdem ein britisches Gericht von dem „ Erfinder “ des gefälschten Bombendetektors „ GT200 “ Bargeld und Vermögenswerte für rund 7,9 Millionen britische Pfund beschlagnahmt hatte, plante auch die thailändische Regierung, rechtliche Schritte gegen den Unternehmer James McCormick einzuleiten.

Allerdings verschwand der Vorfall bzw. die Berichterstattung danach aus den thailändischen Medien.

 

  • Quelle: Daily News, Bangkok Post, The Nation Thailand