Immer mehr Thais interessieren sich für die Politik der Regierung

Immer mehr Thais interessieren sich für die Politik der Regierung

Bangkok. Immer mehr Thais interessieren sich seit den letzten Wahlen für die Politik der Regierung. Das spiegelt auch der enorme Anstieg der Zuschauerzahlen in den sozialen Netzwerken und in den Medien wieder. Der Rundfunk- und Fernsehsender der Nationalversammlung hat in den vergangenen zwei Monaten einen beispiellosen Anstieg der Zuschauerzahlen auf seiner sozialen Media Plattform zu verzeichnen.

Dies ist nach Ansicht der Politik ein Zeichen für ein stärkeres öffentliches Bewusstsein und ein gesundes Engagement im politischen und demokratischen Prozess des Landes. Der Sender, der die Berichterstattung des Parlaments über Fernseh- und Radiofrequenzen live überträgt und aufzeichnet, hat auf seiner Facebook Seite „TPchannelFan“ mittlerweile mehr als 180.000 Follower zu verzeichnen.

Die Zahl spiegelt einen deutlichen Anstieg gegenüber der Zahl der Anhänger vor den Wahlen vom 24. März wider, die damals noch bei etwa 20.000 lag.

Die Leiterin der Fernseh- und Radiostation, Frau Somusa Buranahet sagte dazu, sie habe das stärkere Interesse der Bürger kommen sehen.

„Es begann, als die Leute anriefen und fragten, wo sie die (auf welchem Kanal) sie die Sprecherauswahl des Hauses sehen könnten“, sagte sie.

„Wir wussten, dass sich immer mehr Leute einschalteten, aber der Anstieg wurde auf unserer Facebook -Seite erst wirklich deutlich sichtbar“, fügte sie weiter hinzu.

 

Selfie mit Khunying Sudarat Keyuraphan, dem Chefstrategen der Pheu Thai Partei
Selfie mit Khunying Sudarat Keyuraphan, dem Chefstrategen der Pheu Thai Partei

 

Laut der Verkehrsstatistik verzeichneten die Live-Streams der jetzt aufgelösten Sitzungen der National Legislative Assembly (NLA) zwischen 700 und 800 Zuschauer pro Sitzung. Es wurde durch das Rednerauswahlverfahren des Repräsentantenhauses am 25. Mai in den Schatten gestellt, das dagegen gleich mehr als 6,5 Millionen Aufrufe zu verzeichnen hatte.

Bei der Wahl des Premierministers am 5. Juni wurde jedoch der Senderrekord gebrochen, als 9,43 Millionen Aufrufe eingingen. Die erste Debatte über das Regierungsmanifest am 25. Juli brachte immerhin ebenfalls noch rund 4,32 Millionen Aufrufe ein.

„Die Live-Übertragung des Auswahlverfahrens für den Premierminister wurde mehr als 10.000 Mal übertragen“, sagte sie. „Während der durchschnittliche Stream nur von Hunderten angesehen wird, erreichte die Anzahl der gleichzeitigen Aufrufe für dieses Programm mittlerweile einen Höchstwert von über einer Million“, betonte sie.

Frau Somusa sagte weiter, der Sender habe keine Zuschauerzahlen zu Parlamentsverfahren bei konventionellen Fernsehsendern, da kommerzielle Unternehmen ihre Bewertungen auf andere Weise berechnen.

Oberst Setthapong Malisuwan, ein Listenabgeordneter und Sprecher der Bhumjaithai Partei, führte den Anstieg der Zuschauerzahlen auf ein gesteigertes politisches Bewusstsein, auf die hohen Erwartungen des Gesetzgebers sowie auf eine Enttäuschung über die mangelhafte Leistung der vom Militär unterstützten NLA zurück.

Er sagte, dass es für die Wähler am bequemsten sei, an den Parlamentssitzungen teilzunehmen, um so die Aktionen ihrer Abgeordneten genau zu beobachten. Nur so können sie selbst beobachten und beurteilen, ob die Politiker und ihre Parteien ihre Wahlversprechen, die sie vor den Wahlen abgegeben haben, auch wirklich einhalten können.

„Der Wechsel (von einer Militärregierung zu einer gewählten Regierung) ist drastisch“, sagte er. „Die große Anzahl der Zuschauer spiegelt dabei ganz klar den Wunsch unseres Volkes nach einer Veränderung wieder“.

Oberst Setthapong sagte weiter, dass sich die Wahlen vom 24. März von den früheren Umfragen dahingehend unterschieden, dass es die ersten Wahlen waren, bei denen Millionen von Erstwählern wirklich ihren Willen zeigten, sich in der Politik Thailands zu engagieren.

Unterdessen nannten der Abgeordnete der Pheu Thai Partei für Maha Sarakham und einer der Führer des Oppositionslagers, Suthin Khlangsaeng, den Anstieg der Zuschauer als beeindruckend und führten ihn auf den verbesserten Zugang zu den Online Inhalten zurück, der vor allem die jüngeren Wähler anspricht.

„Wir sehen mehr politische Outfits und junge Aktivisten in der politischen Arena, jede mit ihrem eigenen Appell“, sagte er.

„Die zunehmende Rolle der sozialen Medien als Plattform für politische Debatten hat auch zunehmend das Interesse der Menschen an der Politik geweckt“, fügte er hinzu.

Herr Suthin hofft, dass das Engagement auch in der Zukunft weiter aufrechterhalten werden sollte, damit die Öffentlichkeit die Regierung in Schach halten kann.

„Wenn das Engagement weiterhin so hoch bleibt, wird es bei den nächsten Wahlen zu wesentlich höheren Wahlbeteiligungen kommen“, sagte er.

 

  • Quelle: Bangkok Post