Wirtschaftswissenschaftler äußern sich pessimistisch über die Aussichten für das zweite Halbjahr 2019

Wirtschaftswissenschaftler äußern sich pessimistisch über die Aussichten für das zweite Halbjahr 2019

Bangkok. Die Wirtschaftswissenschaftler des Wirtschaftsforschungszentrums der Universität Rangsit – Institute of Economics äußern sich pessimistisch über die Aussichten der Produktivität im Agrarsektor für das zweite Halbjahr 2019. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass aufgrund der Überschwemmungen durch den Tropensturm Podul die Produktivität im Agrarsektor im dritten und vierten Quartal dieses Jahres noch weiter sinken werden.

Laut Professor Anusorn Tamajai, dem Direktor des Zentrums, ist die landwirtschaftliche Produktivität im zweiten Quartal 2019 bereits um 1,1 Prozent gesunken. Allerdings ist auch damit zu rechnen, dass die Überschwemmungen die Preise für Getreide und Lebensmittel in Thailand auch im restlichen Jahresverlauf 2019 noch weiter verteuern werden, fügte er hinzu.

„Die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Lebensqualität der Menschen infolge von Überschwemmungen und Dürren sind viel höher als sie eigentlich sein sollten. Dies spiegelt vor allen Dingen auch die gescheiterte Wassermanagementpolitik des Landes wider“, sagte er.

„Angesichts der zunehmend drastischen Auswirkungen der globalen Erwärmung warnt uns die Natur, dass wir dazu beitragen müssen, die Umwelt besser zu schützen. Die Regierung muss dazu auch eine ernsthafte und langfristige Umweltpolitik betreiben. Die Vereinfachung der Umweltstandards, um ausländische Investitionen anzuziehen, ohne dabei die langfristigen Auswirkungen zu berücksichtigen, wird sich in Zukunft als große Belastung für die Gesellschaft herausstellen“, warnte Professor Anusorn.

Er fügte dabei noch hinzu, dass die Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen Bürger durch die dezentrale Verwaltungsstruktur des Landes auch in der Zukunft noch weiter behindert werden könnten.

„Die weniger dezentrale Finanzmacht bedeutet, dass lokale Regierungsorganisationen langsamer auf das Leid der Menschen in den betroffenen Gebieten reagieren, die von den immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen betroffen sind. Sie sind weniger effizient und es gibt unzureichende Ausrüstung und Werkzeuge, um die Katastrophen effektiv zu bekämpfen“, fügte er hinzu.

„Daher sollte ein öffentliches Unterstützungsbudget eingerichtet und entsprechend zugewiesen werden. Die Instandsetzung von Straßen und öffentlichen Gebäuden der Regierung muss möglicherweise auf das Budget 2020 warten, das spät genehmigt wird und daher erst im Februar nächsten Jahres zur Verfügung stehen wird“, fügte er weiter hinzu.

Professor Anusorn merkte ebenfalls noch an, dass die thailändische Wirtschaft auch in der Zukunft noch weiterhin mit vielen harten internen Faktoren konfrontiert sein wird.

„Die Auswirkungen des Handelskrieges sind stärker geworden und betreffen zunehmend auch die Konsumgüter des Landes und der Bürger.

Die USA und China haben, wie am 1. September angekündigt, ihre Steuern auf die Produkte im Wert von 187 Milliarden US-Dollar (bestehend aus der US-Steuer auf Waren im Wert von 112 Milliarden US-Dollar und der „Tit for Tat“ Steuer auf 75 Milliarden US-Dollar) weiter angehoben“, sagte er.

Auszug aus Wikipedia:

Tit for Tat ist eine englische Redewendung, die zuerst im 16. Jahrhundert in der Form „tip for tap“ belegt ist. Beide Wörter sind in der Bedeutung Schlag, Stubser zu verstehen. Die Redewendung kann grob mit „Zug um Zug“, „Wie du mir, so ich dir“ oder „Wurst wider Wurst“ (im Sinne von: Gleiches wird mit Gleichem vergolten) übersetzt werden.

„Es gibt mittlerweile bereits starke Bedenken hinsichtlich der Beschäftigung im thailändischen Exportsektor und der Auswirkungen auf die Handelspartner Thailands, die stark von den Exporten nach China abhängen“, fügte er hinzu.

Infolgedessen bestellten diese thailändischen Handelspartner, darunter Südkorea, Japan, Vietnam, Australien und Hongkong, weniger Zwischenprodukte und Rohstoffe aus Thailand, sagte er.

 

  • Quelle: The Nation Thailand