Die Regierung spielt die Ängste über die Wirtschaftslage herunter

Die Regierung spielt die Ängste über die Wirtschaftslage herunter

Bangkok. Nach einer Umfrage der Suan Dusit Rajabhat Universität oder von Suan Dusit Poll äußerten sich die Mehrheit der Befragten Bürger besorgt über die Wirtschaftslage, die hohen Preise für Konsumgüter und die hohen Lebenshaltungskosten. Die Umfrage fand am 3. und 7. September unter 1.172 Personen statt, um ihre Reaktion auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen zu beurteilen.

Zahlreiche Kritiker hatten sich ebenfalls in den letzten Wochen zu Wort gemeldet und ihre Ängste und Sorgen über die aktuelle Wirtschaftslage geäußert. Wirtschaftsexperten befürchten mittlerweile einen globalen Wirtschaftsabschwung, nachdem auch im vergangenen Monat in den meisten asiatischen Ländern die Fabrikaktivitäten aufgrund des weiter eskalierenden Handelskriegs zwischen Washington und Peking immer weiter geschrumpft waren.

Derartige Wachstumsindikatoren dürften sich in den kommenden Monaten noch weiter verschlechtern, da höhere Handelszölle den globalen Handel beeinträchtigen und die Geschäfts- und Verbraucherstimmung weiter einschränken, was zum Verlust von Arbeitsplätzen und zu Verzögerungen bei den Investitionsentscheidungen führt, warnen die Wirtschaftsexperten.

Regierungssprecherin Frau Narumon Pinyosinwat sagte, dass einige der Kritiker eine ungenaue Beschreibung des Zustands der Wirtschaft weitergeben.

Bestimmte Bürgergruppen sagten, das Land sei in eine unkorrekte Rezession gerutscht. Eine Rezession ist, wenn das Land in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen ein negatives Wachstum verzeichnet, was in Thailand nicht der Fall ist, sagte die Sprecherin.

Frau Narumon sagte, dass das Wachstum zwar unter dem BIP Ziel der Regierung liegen könnte, die Wirtschaft aber noch immer wächst und es deswegen keinen Grund zur Besorgnis gibt.

Das Wirtschaftswachstum dürfte unter dem vom Gemeinsamen Ständigen Ausschuss für Handel, Industrie und Banken (JSCCIB) prognostizierten Bereich von 2,9 bis 3,3 % liegen. Laut der thailändischen Bankiersvereinigung wird das gemeinsame Komitee seine Prognose auf der nächsten Sitzung im Oktober erneut kürzen.

Laut den Angaben von Suan Dusit Poll in Bezug auf die wirtschaftlichen Bedingungen gaben 62,39 % der Befragten Bürger an, besorgt über die hohen Warenpreise und die hohen Lebenshaltungskosten zu sein. Sie schlugen deshalb vor, dass die Regierung die Warenpreise stärker kontrollieren sollte.

35 % gaben an, mittlerweile so hoch verschuldet zu sein, dass ihr Einkommen nicht mehr die Ausgaben deckt.

22,75 % sagten, die Wirtschaft befinde sich in einer Rezession, und die Regierung sollte endlich Schritte unternehmen, um das Vertrauen der Anleger aufzubauen und entsprechende Konjunkturprogramme einführen.

16,15 % der Befragten sind besorgt über die Arbeitslosigkeit und möchten, dass die Regierung Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen durchführt.

14,2 % gaben an, dass die Preise für landwirtschaftliche Produkte zu niedrig sind und deshalb schnelle Maßnahmen zur Lösung des Problems erforderlich sind.

Auch das National Institute of Development Administration oder Nida Poll sagte, die meisten Menschen glauben nicht, dass sich die Wirtschaft durch eine Änderung der Verfassung verbessern würde. Die Umfrage wurde am 5. und 6. September unter 1.260 Personen ab 18 Jahren durchgeführt.

Auf die Frage, ob sie glauben, dass sich die Wirtschaft verbessern würde, wenn die Verfassung geändert würde, gaben 54,28 % an, dass dies unwahrscheinlich sei.

38,8 % hielten es dagegen für hilfreich; und 6,9 % waren sich unsicher oder wollten keinen Kommentar dazu abgeben.

Von den 54,28 %, die es für unwahrscheinlich hielten, dass es hilfreich ist, wenn die Verfassung entsprechend geändert wird, gaben 32,1 % an, dass die wirtschaftlichen Probleme nicht mit der Verfassung zusammenhängen. 22,1 % gaben dagegen an, dass die Verbesserung der Wirtschaft mehr von der Leistung der Regierung abhängt.

 

  • Quelle: Bangkok Post