Jetzt will auch die thailändische Luftwaffe neue Waffensysteme und Ausrüstung

Jetzt will auch die thailändische Luftwaffe neue Waffensysteme und Ausrüstung

Bangkok. Nachdem die thailändische Armee und die Royal Thai Navy neue Waffensysteme, Schiffe und Fahrzeuge gekauft bzw. in den USA und in China bestellt haben, hat nun auch die Königlich thailändische Luftwaffe „Royal Thai Airforce“ (RTAF) ihre Absicht angekündigt, neue Waffen zu kaufen, zu reparieren und weiter aufzurüsten.

Erst Anfang Februar 2019 hatte die Kampfabteilung der thailändischen Armee weitere Kaufanträge von chinesischen Fahrzeugen Waffen und Munition angekündigt hat. Laut ihren Plänen will die Truppe noch drei Panzerwagen, 12 mobile Artillerieeinheiten, 10 Wartungsfahrzeuge, 12 Panzerwagen und drei gepanzerte medizinische Fahrzeuge erwerben. Die militärische Hardware aus China soll laut der Offenlegung der Pläne weitere 2,2 Milliarden Baht kosten.

M1126-Stryker-ICV
M1126-Stryker-ICV

Ende August 2019 gab eine Quelle des thailändischen Verteidigungsministeriums, die nicht genannt werden wollte an, dass die thailändische Armee bis zum Jahr 2020 plant, insgesamt 120 in den USA hergestellte Panzerfahrzeuge (Stryker) zu erwerben. Die ersten zehn der gepanzerten Fahrzeuge trafen bereits Mitte September in Thailand ein.

Die Quelle des Verteidigungsministeriums teilte Reuters mit, dass Thailand für 47 Fahrzeuge bezahlt habe und die USA beim diesjährigen Kauf 23 Fahrzeuge kostenlos liefern würden, während im nächsten Jahr 50 weitere Fahrzeuge gekauft würden.

Die USA werden der thailändischen Armee auch bei der technischen Wartung der Fahrzeuge helfen, fügte die nicht genannte Quelle weiter hinzu. Laut den weiteren Angaben wurde die Quelle deswegen nicht identifiziert, weil sie nicht befugt war, mit den Medien über den Deal mit den USA zu sprechen.

Type 071 LPD ist ein Kriegsschiff der 20.000 Tonnen Klasse
Type 071 LPD ist ein Kriegsschiff der 20.000 Tonnen Klasse

Mitte September 2019 wurde bekannt, dass China und Thailand einen Vertrag unterzeichnet haben, bei dem ein chinesisches Schiffsbauunternehmen ein LPD-Kriegsschiff (Landing Platform Dock) vom Typ 071E für die thailändische Marine bauen wird. Dies zeige eine weitere vertiefte Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Waffenhandel, teilte ein chinesischer Militärexperte den internationalen Medien mit.

Die Erklärung enthielt ansonsten keine weiteren Einzelheiten, einschließlich des Schiffspreises oder des Zeitpunkts der Schiffsauslieferung.

Die Type 071 LPD ist ein Kriegsschiff der 20.000 Tonnen Klasse, das Kampfpersonal und -Ausrüstung aufnehmen kann. Dazu gehören unter anderem auch luftgefederte Landungsboote (LCAC), amphibische Angriffsfahrzeuge, Panzer und Hubschrauber.

Boeing-AH61-Kampfhubschrauber
Boeing-AH61-Kampfhubschrauber

Ende September 2019 erklärte die US-Regierung, dass die USA acht leichte Kampfhubschrauber und andere militärische Gegenstände wie Waffen und Munition für 12 Milliarden Baht nach Thailand verkauft hat.

Neben den acht von Boeing hergestellten AH6I – Hubschraubern umfasste der Deal auch Munition für ihre Bewaffnung. Dazu gehören beispielsweise 50 Panzerabwehrraketen vom Typ AGM – 114R, 200 Raketen unter dem „Advance Precision Kill Weapon System“ und 70 Patronen nicht geführte Hydra.

Weiter hinzu kommen zehn Sätze Hochgeschwindigkeitsmaschinengewehre und vier Sätze schwere Maschinengewehre mit großem Kaliber, die ebenfalls ein Teil des Verkaufs nach Thailand waren.

Weitere Gegenstände, die unter Vertrag standen, waren verschiedene Luftradarsätze, Kommunikations- und Navigationsgeräte für die Hubschrauber sowie 20 Nachtsichtbrillen.

Nun wollen die Königlichen Thailändischen Luftstreitkräfte „Royal Thai Airforce“ ebenfalls neue Waffen und Waffensysteme haben. Die RTAF will das entsprechende Budget dazu aus dem laufenden Haushaltsplan der Regierung fordern. Der Plan dazu soll voraussichtlich noch in diesem Monat (Oktober 2019) im Parlament eingereicht werden, sagte ein Sprecher der Royal Thai Airforce.

Die Luftwaffe bereitet Waffenbeschaffungspläne vor, die in den letzten fünf Jahren ausgearbeitet wurden, so der neu ernannte Kommandeur der Luftwaffe, Air Chief Marshall (ACM) Maanat Wongwat.

Auf die Frage, wie sicher er sei, die Opposition von der Notwendigkeit der Waffenverbesserungen während der Debatten über die Haushaltsrechnung zu überzeugen, sagte ACM Maanat: „Ja, ich habe ausreichende Erfahrung (bei der Verteidigung eines Haushaltsantragsplans)“.

„Und ein Großteil des angeforderten Budgets wird für die Aufrüstung alter Waffen aufgewendet, wodurch viel Geld gespart wird (im Gegensatz zum Kauf neuer)“, sagte ACM Maanat weiter.

Laut einer informierten Quelle plant die Luftwaffe die Aufrüstung von 14 Alpha-Jets für leichte Angriffe zu einem Preis von 3,38 Milliarden Baht, nachdem sie über zwei Jahrzehnte hauptsächlich in Luftunterstützungsoperationen und manchmal zur Unterstützung künstlicher Regenerzeugungsoperationen der US-Luftwaffe (Königliches Regenprojekt) eingesetzt worden waren.

1999 kaufte die Luftwaffe 25 gebrauchte Alpha-Jets aus Deutschland für jeweils eine Million Baht. Die Jets benötigten je nach Quelle jedoch bis zu 49 Millionen Baht, um sie aufzurüsten.

Die Luftwaffe hatte ursprünglich um den Kauf von 50 Alpha-Jets gebeten, aber das Kabinett genehmigte nur die Hälfte, teilte die Quelle weiter mit.

 

  • Quelle: Bangkok Post