Britischer Tourist erzählt vom Terror in einem thailändischen Gefängnis

Britischer Tourist erzählt vom Terror in einem thailändischen Gefängnis

Bangkok. Ein britischer Tourist erzählt vom Terror in einem thailändischen Gefängnis in Bangkok, nachdem dort ein geschlagener Insasse in seinen Armen gestorben ist. Der britische Vater von zwei Kindern, Herr Kai Isaacs, landete für drei Monate im berüchtigten Internationalen Untersuchungsgefängnis von Bangkok, nachdem er sein Visum überschritten hatte.

Ein britischer Vater, der in Thailand inhaftiert war, weil er sein Visum überschritten (Overstay) hatte, berichtete von seinem Entsetzen, nachdem ein Mithäftling in seinen Armen an den Folgen einer brutalen Prügelstrafe durch die anderen Häftlinge gestorben war.

Kais Alptraum begann, nachdem er im August letzten Jahres mit einem Hinflug nach Thailand gereist war, um hier seine Freundin zu besuchen.

Bevor er losfuhr, überwies er über MoneyGram 2.000 Pfund nach Thailand, die er bei seiner Ankunft abholen wollte. Als er jedoch versuchte, sein Bargeld in Thailand in Anspruch zu nehmen, wurde ihm mitgeteilt, dass es bereits von irgendjemand abgehoben wurde.

Er hatte ein 30-Tage Visum, wie es für Briten üblich ist, die nach Thailand reisen. Nun stand er ohne Geld da und konnte sich deswegen auch keinen Rückflug nach Hause buchen, berichtet er weiter.

Kai gab gegenüber der britischen Nachrichtenseite „Mirror“ zu, dass er einen Fehler gemacht hat, als er sich dann dazu entschieden hatte, einfach einige Monate bei seinen thailändischen Freunden zu bleiben, bevor er dann doch noch im März dieses Jahres die britische Botschaft in Bangkok um Hilfe bat.

Er berichtet gegenüber dem britischen Mirror, dass ihm die Botschaft geraten habe, sich bei der Polizeistation in der Soi 9 in Pattaya zu melden. Gleichzeitig wurde er von der Botschaft darauf hingewiesen, dass er dort verhaftet werden würde.

Nachdem sich Kai bei der Polizei in Pattaya freiwillig gestellt hatte sagte man ihm, dass er in das „International Detention Center“ (IDC) in Bangkok verlegt werden würde. Die Beamten erklärten ihm auch, dass er aber in ein paar Wochen nach Hause nach Großbritannien geflogen werden sollte.

Kai sagte weiter: „Ich wurde fünf Tage lang mit etwa 50 Thailändern in einer Zelle in einem Käfig festgehalten und erst dann vor ein Gericht gestellt“.

Kai wurde von dem Gericht mit einer Geldstrafe von 4.500 Baht (115 Pfund) belegt. Da er aber nach wie vor kein Geld hatte, konnte er sich die Bezahlung der Strafe nicht leisten. Alle seine Besitztümer und das wenige Geld, das er hatte, gingen ihm verloren, während er in der Polizeizelle war, berichtet er weiter.

Er wurde zu neun Tagen Gefängnis in Pattaya Nong Pla Lai verurteilt, wo er seine Zeit in einem Raum mit etwa 150 thailändischen Gangstern und Mördern verbrachte, bevor er zu zwei Polizeistationen gebracht und dann zum IDC gebracht wurde.

Der 35 Jahre alte Kai Isaacs, von der Isle of Wight wurde anschließend in einem schmutzigen Raum mit 150 anderen Insassen, darunter Gangster und mutmaßliche Terroristen, im berüchtigten IDC, International Detention Center, in Bangkok eingesperrt.

Kai sagte: „Es ist ein unmenschlicher Ort. Es gibt Wachen, aber es gibt eine Hierarchie unter den Insassen. Die Bosse waren iranische Gangster und schlugen regelmäßig heftig zu. Jeder Moment dort war schrecklich. Ich würde es niemandem wünschen. “

Kai, ein Vater von zwei Kindern, sagte gegenüber den Reportern vom Mirror: „Es waren die schlimmsten drei Monate meines Lebens“.

„Im IDC befanden sich rund 150 Personen in einem einzigen Raum, in dem immer nur 10 Leute nacheinander auf dem Boden schlafen konnten. „Es war heiß, es stank, es war laut, es war gewalttätig und es war vor allen Dingen sehr beängstigend“. Kai Isaacs ertrug drei Monate lang einen schmutzigen Raum mit 150 Insassen im IDC-Gefängnis von Bangkok, während sein Overstay-Problem geklärt wurde.

„ In der einen Zelle gab es Leute aus 47 verschiedenen Ländern“, fügte er weiter hinzu. „“Es gab auch mutmaßliche Terroristen in der Zelle. Da selbst ihre eigenen Länder sie nicht zurück haben wollten, waren sie schon seit Jahren dort im Gefängnis. Sie haben die Zelle geleitet“, sagte er.

„Als dieser amerikanische Junge, Rickey McDonald, hereinkam, haben sie sich ihn sofort herausgegriffen. „Sie mochten die USA nicht sehr. Er war erst seit vier Tagen dort, als er in meinen Armen starb“, berichtet er.

„Sie haben sich ihn von dem Moment an gepackt, als er zum ersten Mal den Raum betrat. Sie schlugen ihn und schlugen ihn und schlugen ihn“.

„Er wurde so sehr gemobbt, dass er selber kein Wasser mehr bekommen konnte. Sie gaben dir eine Drei Liter Flasche zum Auffüllen, aber das Wasser läuft nur eine Stunde am Tag. Wenn er aufstand, um sich Wasser zu holen, schlugen sie ihn erneut.

„Am Ende habe ich seine Flasche für ihn gefüllt. Ich habe sie einmal weg gestoßen, als sie ihn wieder angreifen wollten“.

„Einige von ihnen packten mich dann und ich wurde ebenfalls von ihnen getreten“, fügte er hinzu.

„Es gab ein bisschen mehr Respekt für mich, weil ich schon ziemlich lange dort war, viel länger als sonst für einen Westler üblich.

„Aber der Typ ist am Morgen in meinen Armen gestorben. Es wurde ein Herzversagen vermutet. Es war schrecklich und ich war noch wochenlang dort, nachdem es passiert war“.

Laut Kai wird Bangkoks Internationales Internierungslager von Langzeitinsassen kontrolliert, die dort mit Terror und Gewalt regieren.

Jetzt hat Kai eine Erklärung an das FBI gerichtet, das den Tod des Mannes aus Kentucky am 21. Mai 2019 untersucht.

Kai wurde im Juni mit Hilfe der Botschaft endgültig deportiert und kann nun seit fünf Jahren nicht mehr nach Thailand zurückkehren.

Das Außen- und Commonwealth-Amt erklärte: „Unsere Konsularbeamten unterstützten einen in Thailand inhaftierten Briten, der in engem Kontakt mit den thailändischen Behörden bleibt.

 

  • Quelle: Mirror