Geschäfte versuchen, Plastiktüten einzusparen, aber die Käufer bleiben hartnäckig

Bangkok. Alte Gewohnheiten sterben schwer: Während die Geschäfte versuchen, die Plastiktüten einzusparen, bleiben die Käufer weiter hartnäckig und bestehen zum größten Teil auf eine Plastiktüte, berichtet The Nation Thailand.

Nachdem ein geretteter Dugong an der Einnahme von Plastiktüten gestorben war, war Thailand in höchster Alarmbereitschaft wegen der Plastikverschmutzung. Dieses Thema wird von den thailändischen Internetnutzern häufig diskutiert, die bereits zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen haben, darunter auch eine strenge Kontrolle der Verwendung von Plastiktüten in Supermärkten und in den zahlreichen Convenience-Stores im Land.

Auf die Frage von CP All, dem Eigentümer von 7-Eleven Convenience Stores, nach ihren Maßnahmen und Ergebnissen, wurde eine strenge Richtlinie zur Reduzierung des Plastikverbrauchs über 10 Jahre aufgestellt.

Die Kampagne „Plastiktüten jeden Tag reduzieren, Sie können es tun“ hat dem Unternehmen die Kosten von 646 Millionen Plastiktüten erspart und dieses Geld wird an Krankenhäuser für medizinische Geräte gespendet.

Bis zum 29. August 2019 gab CP All bekannt, insgesamt bereits 126 Millionen Baht gespendet zu haben.

Tesco Lotus setzte sich seit 2015 dafür ein, dass Kunden „Nein zu Plastik“ sagen, und führte sogar eine Reihe von Anreizen wie Belohnungspunkte ein. Seit August dieses Jahres hat Tesco in allen 1.800 Verbrauchermärkten die Politik eingeführt, Plastiktüten nicht für den Kauf von ein oder zwei Artikeln auszugeben.

Laut Amazon Café ist die Zahl der Kunden, die ihre eigene Tasse Kaffee mitbringen, von rund 1,8 Millionen im Januar 2019 auf 2,2 Millionen bis zum 15. August dieses Jahres gestiegen. In rund sieben Monaten konnten laut den eigenen Angaben die Amazon Coffeeshops den Berichten zufolge den Verbrauch von 16,7 Millionen Plastikbecher auf durchschnittlich 2,2 Millionen Becher pro Monat. reduzieren

Ein Nachrichten Team von The Nation Thailand berichtet dagegen: „Als wir jedoch in der Mittagspause eine Stunde lang das Amazon Café in der Nähe des Interlink Tower beobachteten, stellten wir fest, dass nicht eine einzige Person ihre eigene Tasse zum Coffeeshop gebracht hatte.

Dies geschah, obwohl die Mitarbeiter bei einer Nachfrage darauf bestanden hatten, dass 20 bis 30 Stammkunden ihre eigene Tasse für einen Rabatt von 5 Baht mitbrachten.

Wir wollten auch sehen, ob sich das Verhalten der Käufer in den anderen Geschäften wirklich geändert hat, berichtet das Nachrichten Team weiter.

Daher haben wir uns am 31. August 2019 dazu entschlossen, die Anzahl der Kunden bei Tesco Lotus und 7-Eleven zu zählen, die Plastiktüten ablehnten.

Der Test bei Tesco Lotus im Seacon Square dauerte eine Stunde ab 12.45 Uhr, und wir stellten dabei fest, dass 453 Käufer noch immer nach Plastiktüten fragten, während nur 29 eine Plastiktüte ablehnten oder ihre eigene Stofftüte verwendeten.

Im Laufe der Stunde stellten wir weiter fest, dass einzelne Käufer im Durchschnitt ein oder zwei Plastiktüten verwendeten, während eine vierköpfige Familie durchschnittlich acht bis 10 Plastiktüten hatte.

In der einen Stunde gab es acht Käufer, die sowohl Plastiktüten für nasse Produkte als auch Stofftüten für trockene Produkte verwendeten.

Ein weiterer Test an einem 7-Eleven gegenüber dem Central Plaza in Bangkok im Bezirk Bangna für eine Stunde ab 10 Uhr zeigte, dass 27 Kunden immer noch Plastiktüten verlangten, während 23 Personen, die entweder Zigaretten, Mineralwasser oder Kaffee kauften, Plastiktüten ablehnten.

Nur drei Personen brachten ihre eigenen Taschen mit. Nachdem Tesco Lotus von unseren Tests erfahren hatte, kündigte er am 2. September an, dass alle Express Checkout Kassenspuren an 200 seiner Hypermarts zu sogenannten „grünen Fahrspuren“ erklärt werden und zumindest an diesen Kassen keine Plastiktüten mehr an die Kunden ausgegeben werden. Ziel sei es, die Verpackungsschleife zu schließen und nicht nur den Gebrauch der Einweg Plastiktüten einzuschränken.

Obwohl es noch nicht klar ist, ob die Maßnahme greifen wird, unternimmt das Unternehmen offensichtlich einen ersten Schritt in Richtung einer besseren Umwelt.

Die Regierung gab kürzlich bekannt, dass Thailand bis Ende dieses Jahres die Produktion von drei Arten von Kunststoffen einstellen wird:

  • Mikrokügelchen,
  • Kappendichtungen
  • und Oxo abbaubare Kunststoffe.

Ein weiteres Ziel ist es dabei auch, alle Einwegkunststoffe bis 2022 zu stoppen. Obwohl durch die gemeinsame Anstrengung des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt und des Supermarktnetzwerks seit dem 21. Juli 2018 bis zum 31. August 2019 mehr als 2 Milliarden Plastiktüten oder 5.755 Tonnen Plastik im Wert von 400 Millionen Baht reduziert wurden, bezweifeln Experten, dass dies ausreicht, um endlich Schluss mit der Verschmutzung zu machen.

Anusorn Tamajai, ein Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Rangsit Universität sagte, dass die Regierung sowohl kurz- als auch langfristige Maßnahmen zur Bewältigung des Verschmutzungsproblems erarbeiten müsse, und schlug die Einführung einer entsprechenden Verschmutzungssteuer vor.

Obwohl viele Naturschutzorganisationen und verwandte Regierungsbehörden ebenfalls vorgeschlagen haben, dass der Staat eine Umwelt- oder Umweltverschmutzungssteuer erhebt, um die Probleme der Luft- und Plastikverschmutzung anzugehen, hat die Regierung bisher noch keine klare Botschaft zu diesem Thema abgegeben.

Ein weiterer Vorschlag ist die Einführung des Verursacherprinzips, bei dem der Hersteller der Verschmutzung die Kosten für die Schädigung der Gesundheit oder der Umwelt tragen muss. Diese Politik hat sich bisher schon in vielen Ländern als erfolgreich erwiesen, berichtet The Nation Thailand weiter.

Irland war dabei eines der ersten Länder, das schon im Jahr 2002 eine Steuer auf Plastiktüten erhob. Es gelang, den Verbrauch von Einweg-Plastiktüten um 90 Prozent zu senken und 9,6 Mio. USD (294 Mio. Baht) für andere Umweltprojekte zu erwirtschaften.

 

  • Quelle: The Nation Thailand