Philippinen – Hat der Vulkan Taal das Zeug für eine Mega Eruption?

Philippinen – Hat der Vulkan Taal das Zeug für eine Mega Eruption?

LUZON. Der Vulkan Taal, der auf Luzon, einer der beiden philippinischen Hauptinseln, in der Nähe der Hauptstadt Manila liegt, ist einer der gefährlichsten Vulkane weltweit. Nun ist er wieder aktiv geworden und hat eine bis zu 16 Kilometer hohe Aschewolke ausgestoßen. Doch ist das bloß das Vorspiel eines noch viel größeren Dramas?

Der Vulkan Taal in seiner heutigen Gestalt ist das Ergebnis von vier gewaltigen Mega Eruptionen, die sich vor 500.000 Jahren bis 100.000 Jahren ereigneten. Dabei bildete sich eine 25 bis 30 Kilometer breite Caldera, also ein Kessel vulkanischen Ursprungs, in der heute der Taalsee, der drittgrößte See des Landes, liegt.

Auf einer Insel in dem See liegt der aktive Vulkan, wobei sich auf der Insel wiederum ein weiterer Kratersee befindet, welcher der weltgrößte See auf einer Insel in einem See auf einer Insel ist.

Für diese Laune der Natur haben die Anwohner des Sees derzeit keinen Sinn. 45.000 mussten nach dem ersten Ausbruch evakuiert werden, Zehntausende weitere befinden sich mittlerweile auf der Flucht, da auch sie im Fall eines größeren Ausbruchs nicht mehr sicher wären.

Der Taal hat das Zeug für einen Mega Ausbruch, befürchten Experten.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der erste Ausbruch nur die Ouvertüre zu einer größeren Eruption war. Wie das Portal Vulkane Net berichtet, hatte die sichtbare Aktivität des Bergs in den letzten Tagen zwar abgenommen, doch weiter anhaltende Erdbeben und Risse an der Außenflanke der Caldera weisen darauf hin, dass sich weiter Magma im Untergrund sammelt.

Vulkanologen sind deshalb so besorgt, weil der Taal prinzipiell in der Lage ist, Ausbrüche zu erzeugen, die die Stärke 7 im Vulkanexplosivitätsindex VEI erreichen. Solche Ausbrüche kommen extrem selten vor, haben dann aber starke Auswirkungen auf das globale Klima.

Die letzte Eruption, die dieser Kategorie zugeordnet wird, war der Ausbruch des Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa. Er führte zu einem globalen vulkanischen Winter und einer daraus resultierenden globalen Hungersnot. 1816 wird bis heute als das „Jahr ohne Sommer“ bezeichnet.

Der Vulkanologe Carl Rehnberg schreibt auf seinem Blog Volcano Café, das eine gewaltige Menge von bis zu 500 Kubikkilometern Magma durch die bisherige Schmelze eruptionsfähig geworden sein könnten, was für einen VEI 7-Ausbruch ausreichen würde.

Bei vielen Philippinos dürften derzeit traumatische Erinnerungen an den Ausbruch des Pinatubo am 15. Juni 1991 wach werden, der die VEI-Stärke 6 erreichte. Der Vulkan liegt unweit vom Taal ebenfalls auf der Insel Luzon. Der damalige Ausbruch forderte mindestens 875 Menschenleben und führte zu einer Sonnenlichtreduktion um fünf Prozent sowie einem globalen Temperaturabfall.

Die klimatischen Folgen eines großen Vulkanausbruchs werden von den heutigen Klimaaktivisten und der Politik insgesamt völlig ignoriert. Sollte es zu einem Ausbruch von der Stärke der Tambora-Eruption des Jahres 1815 kommen, dann würde die globale Temperatur als direkte Reaktion darauf um mehrere Grad sinken. Alle Prognosen der Klimaforschung wären vollkommen hinfällig. Als Kandidat für einen solchen Ausbruch gilt nicht nur der Taal, sondern auch ein Vulkan auf der russischen Halbinsel Kamtschatka.

 

  • Quelle: Compact Online