BANGKOK. Ein thailändischer Abgeordneter hat die Forderung nach Legalisierung der Prostitution, der Sexindustrie und von Sexspielzeug in Thailand verstärkt. Dies würde die Sexarbeiterinnen in das System mit einbeziehen, ihnen einen besseren Schutz vor Kriminalität bieten und es ihnen ermöglichen, staatliche Leistungen in Anspruch zu nehmen.
Die Besteuerung ihres Einkommens wäre eine Goldgrube für die Staatskasse, rechnet der Abgeordnete.
Es ist an der Zeit, dass Thailand sich den Tatsachen stellt – Prostitution ist überall und seit den Tagen von Ayuthaya vor 700 Jahren in Thailand völlig verbreitet. Manchmal war es legal, manchmal nicht – jetzt ist es an der Zeit, es nach 61 Jahren wieder legal zu machen, fügte er weiter hinzu.
Die Kommentare kamen vom Abgeordneten der Parteiliste und Vorsitzenden der thailändischen Zivilisierten Partei Monkolkit Suksintharanon, der sich für andere Forderungen nach Legalisierung dieser massiven, aber offiziell nicht anerkannten Industrie in Thailand stark gemacht hat.
Mongkolkit ist Teil eines Komitees, das versucht, Veränderungen herbeizuführen und Hilfe für Opfer von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung zu erhalten. Er sagte, dass die Pheu Thai Partei und die Move Forward Partei schon zuvor versucht hatten, das Gesetz zu ändern, bisher allerdings ohne Erfolg. Jetzt ist die Zeit gekommen, die Bemühungen zu erneuern, sagte Herr Monkolkit.
In einem Interview mit Thai Channel 8 sprach er zuerst über die Legalisierung von Sexspielzeug. Er sagte, dass ihre Verwendung in Thailand völlig verbreitet sei und es praktisch unmöglich und lächerlich sei, Sexspielzeug in Thailand zu verbieten. Sie sind an den meisten Orten im Ausland legal und sollten daher in Thailand ebenfalls legal sein und auch dementsprechend besteuert werden.
Dann wandte er sich an die Sexarbeiter und die Prostitutionsindustrie und sagte, dass einige alte Dinosaurier Abgeordnete, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, den Fortschritt in seinem Ausschuss behindern. Aber es gibt eine neue Generation von Vordenkern, die auf Veränderung drängen.
Zusammen mit ihnen glauben sie, dass es viel besser ist, Sexarbeiterinnen in das System mit einzubeziehen, ihnen eine Steuernummer zu geben und ihnen bei Bedarf auch die staatlichen Leistungen zu gewähren.
Die Steuer wäre riesig und würde sowieso für alles bezahlen, fügte er weiter hinzu.
Aufgrund des Stigmas und der negativen Einstellung gegenüber den Sexarbeiterinnen suchen viele keine Hilfe, wenn sie Opfer von Kriminalität und sexuellem Missbrauch sind. Auch psychische Probleme bleiben unbehandelt. Das muss sich ändern und jetzt ist die Zeit dafür gekommen, sagte er.
Herr Mongkolkit sagte, dass die Versuche, die Prostitution in Thailand zu stoppen, völlig vergeblich sei, da die Branche überall verbreitet ist und es auch schon immer war.
Auf die Frage, ob die Thailänder bereit sind, diese Idee zu akzeptieren, wies er darauf hin, dass es in Thailand seit den glorreichen Tagen des Ayuthaya-Königreichs vor 700 Jahren Prostitution gegeben habe. Seitdem gab es Zeiten, in denen es legal war, und es gab auch Zeiten, in denen es illegal war.
Das letzte Mal war es legal, als sich die Gesetze 1959 änderten.
Er verglich die Sexindustrie mit den Online Glücksspielen in Thailand. Es ist genauso weit verbreitet und ebenso unsinnig zu glauben, dass es gestoppt werden kann, betonte er.
Es ist an der Zeit, dass Thailand sich diesen Tatsachen stellt, mit der Zeit geht und beginnt, die Branche zu regulieren.
Thaivisa merkt dabei an, dass viele Thailänder die Sexindustrie völlig leugnen.
Aber selbst wenn sie es akzeptieren, bleiben viele Teile der Gesellschaft zutiefst konservativ. Mit der alten Garde, auf die sich der Abgeordnete in der Geschichte bezieht, die immer noch einen hohen Anteil der Regierung ausmacht, ist es aber eher unwahrscheinlich, dass Veränderungen ein schneller und einfacher Weg sind.
- Quelle: Thai Channel 8, Thai Visa