Zusammenstoß in Myanmar gegenüber dem Drei-Pagoden Pass

Zusammenstoß in Myanmar gegenüber dem Drei-Pagoden Pass

KANCHANABURI: Am späten Samstagabend fand in der Gemeinde Phyatonezu gegenüber dem Drei-Pagoden Pass in der Gemeinde Nong Lu im Bezirk Sangkhlaburi ein Zusammenstoß statt, berichteten die lokalen Medien.

Der Schusswechsel begann gegen 22.30 Uhr zwischen myanmarischen Soldaten des 32. Infanteriebataillons und einer unbekannten Streitmacht gegen das Militärregime.

Die Geräusche von Explosionen sowie Maschinengewehr, Gewehr und M79 Feuer waren im Dorf Phra Chedi Sam Ong oder im Three Pagodas Pass in der Gemeinde Nong Lu auf der thailändischen Seite der Grenze etwa 15 Minuten lang deutlich zu hören. Es wurden keine Opfer gemeldet.

Soldaten der Lat Ya Task Force, der Grenzpolizei und der Sicherheitskräfte des Dorfes wurden eingesetzt, um entlang der Grenze in Alarmbereitschaft zu sein.

Pakorn Kanwanlee, der Bezirksleiter von Sangkhlaburi, war ebenfalls im Grenzdorf, um die Situation zu überwachen.

Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN haben am Samstag in Jakarta, Indonesien, ein Gipfeltreffen abgehalten und sich auf einen Fünf-Punkte Konsens über die Krise in Myanmar geeinigt. Der Konsens beinhaltete ein sofortiges Ende der Gewalt im Land.

Der Drei-Pagoden-Pass (Thai: ด่านเจดีย์สามองค์, Aussprache: [daːn ʤedi sǎːm ʔoŋ], wörtlich: Zollhaus der Drei Chedis) ist ein Pass durch das Tenasserim Gebirge und bildet die Grenze zwischen Thailand und Myanmar (Burma) auf einer Höhe von 282 Metern. Der Pass verbindet die thailändische Kleinstadt Wang Ka mit der birmanischen Stadt Payathonzu.

Seit Tausenden von Jahren ist der Pass ein wichtiger Verkehrsweg nach Thailand. Über ihn soll der Buddhismus im 3. Jahrhundert aus Indien nach Thailand gekommen sein. Während der Ayutthaya-Periode (14. bis 18. Jahrhundert) war der Pass immer das Haupteinfallstor der birmanischen Armee. Deshalb wurden hier am Weg in den 1820er Jahren Forts errichtet. Die drei kleinen Pagoden, nach denen der Pass benannt ist, wurden höchstwahrscheinlich als ein Friedenssymbol errichtet.

 

Zusammenstoß in Myanmar gegenüber dem Drei-Pagoden Pass
Zusammenstoß in Myanmar gegenüber dem Drei-Pagoden Pass

Die drei Pagoden (Chedi) am Pass auf thailändischem Hoheitsgebiet

 

Während des Zweiten Weltkriegs bauten die Japaner die Thailand-Burma Eisenbahn über den Pass. Beim Bau missbrauchten sie Tausende von alliierten Kriegsgefangenen und Hunderttausende von asiatischen Zwangsarbeitern. Die Eisenbahnstrecke wurde durch den Film Die Brücke am Kwai weltberühmt. Nach dem Krieg wurde die Strecke teilweise wieder abgebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Pass lange Zeit von Mon-Rebellen gehalten. Bis 1990 befand sich das Hauptquartier der Mon National Liberation Army (MNLA) in der Nähe des Passes. Heute wird der Pass von der birmanischen Regierung kontrolliert.

Auch heute noch wird an dem Pass gelegentlich gekämpft. Neben der MNLA operieren die Karen National Union und die Monland Restoration Army in der Gegend um den Pass. Auf thailändischer Seite ist die Grenzpolizei (Border Patrol Police) für die Sicherheit zuständig.

In den letzten Jahren hat sich der Drei-Pagoden-Pass zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Wenn die Grenze offen ist, kann man einen Tagesausflug für etwa sieben Euro (Tagesvisum) nach Myanmar unternehmen.

 

  • Quelle: Bangkok Post, Wikipedia