BANGKOK. Das Land verzeichnete am Samstag zwei düstere Meilensteine, als die täglichen Todesfälle durch Covid-19 dreistellig erreichten und die Neuinfektionen erstmals fünfstellig waren.
Nach den Angaben des Gesundheitsministeriums starben in den letzten 24 Stunden 141 Menschen und 10.082 neue Fälle wurden gefunden. Beides waren Eintagesrekorde. Von den neuen Fällen befanden sich 9.955 in der allgemeinen Bevölkerung und 127 waren Gefängnisinsassen.
Im April, als die dritte Covid-Welle begann, gab es 363.126 Covid-19 Patienten, von denen sich 250.758 bereits schon wieder erholt haben. Die kumulierte Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie Anfang letzten Jahres beträgt 391.909 Fälle, von denen bisher 278.184 Patienten genesen sind.
Die Zahl der Todesopfer der dritten Welle hat 3.005 erreicht und ist damit seit letztem Jahr auf 3.240 gestiegen.
Insgesamt 110.565 Menschen befanden sich am Freitag in Krankenhäusern – 63.542 in konventionellen Krankenhäusern und 47.023 in Feldkrankenhäusern. Von den 3.454 kritisch kranken Patienten waren 839 an Beatmungsgeräten angeschlossen.
Die 141 Verstorbenen waren zwischen 24 und 96 Jahre alt, also im Durchschnitt 64 Jahre alt. Dreiundsiebzig waren Männer.
82 von ihnen hatten Bluthochdruck und 63 hatten Diabetes. 44 lebten entweder in Ausbruchsgebieten oder hatten sie besucht. Vierunddreißig haben sich von Familienmitgliedern und 32 von Kollegen und Nachbarn mit dem Virus infiziert, berichtete das Zentrum für die Verwaltung der Covid-19 Situation (CCSA) in seinem Nachmittagsbriefing am Samstag (17. Juli).
Der Großraum Bangkok meldete 108 Todesopfer. Allein Bangkok hatte 71 Tote, gefolgt von Nonthaburi (18), Samut Sakhon (7), Pathum Thani (6), Nakhon Pathom (5) und Samut Prakan (1). Im äußersten Süden gab es neun Tote – jeweils drei in Narathiwat und Pattani, zwei in Yala und einer in Songkhla.
Die anderen Todesopfer waren in Udon Thani (4), Kanchanaburi (3), Chachoengsao (2), Trat (2), Prachin Buri (2), Udon Thani (2), Sa Kaeo (1), Chiang Rai (1), Kamphaeng Phet (1), Chaiyaphum (1), Nakhon Nayok (1), Ang Thong (1), Nakhon Phanom (1), Nakhon Ratchasima (1) und Nong Bua Lam Phu (1).
Ein Familienmitglied weint, als Mönch Pongpetch Santijittho am Donnerstag einen Schutzanzug über seiner Robe trägt, um die Leiche eines Coronavirus Opfers im Wat Chin Wararam Worawihan im Bezirk Muang von Pathum Thani einzuäschern. (Reuters-Foto)
Die 10.082 neuen Fälle setzten sich aus 10.040 lokalen Infektionen und 42 importierten Fällen zusammen. Von den lokalen Infektionen wurden 7.443 in den Krankenhäusern bestätigt, 2.470 wurden bei Massentests festgestellt und die restlichen 127 befanden sich in Thailands Gefängnissen.
Bangkok verzeichnete 2.302 neue Fälle, gefolgt von Samut Prakan (849), Samut Sakhon (680), Chon Buri (659), Nonthaburi (471), Nakhon Pathom (288), Songkhla (286), Pathum Thani (251), Chachoengsao ( 245) und Yala (196).
Die 42 importierten Fälle stammten aus Indien (5), den Vereinigten Staaten (2), Myanmar (25) und Kambodscha (10). Nach Nationalität waren 40 Thais und zwei Myanmar-Bürger. Die beiden aus den USA waren ein 36-jähriger Thai und ein 40-jähriger thailändischer Forscher, die im Rahmen des Phuket Sandbox Tourismusprogramms in das Land eingereist sind.
Alle 35 aus Myanmar und Kambodscha – 33 thailändische Rückkehrer und zwei Myanmar – waren illegal in das Land eingereist.
Der anhaltende Anstieg der Infektionen hat die Behörden laut einer Mitteilung im Amtsblatt (Royal Gazette am Freitagabend) dazu veranlasst, alle öffentlichen Versammlungen landesweit zu verbieten.
In den 10 am stärksten betroffenen Provinzen sind Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten. Das Verbot in Bangkok könnte die Pläne von regierungsfeindlichen Demonstranten erschweren, die am Sonntag eine Kundgebung in der Hauptstadt planten.
Premierminister Prayuth Chan o-cha sagte kurz vor der Bekanntgabe des neuen Verbots, dass die Behörden möglicherweise erwägen müssten, weitere Arten von Unternehmen zu schließen, nachdem viele Menschen gegen frühere Reiseverbote zwischen den Provinzen, Versammlungen von mehr als fünf Personen und die nächtliche Ausgangssperre verstoßen hatten.
„Die Eindämmung der Bewegungen der Menschen hat nicht genug getan“, sagte er in einer Erklärung auf Facebook. „Wir müssen über Verschärfungen nachdenken, sonst kann die Situation so weit eskalieren, dass sie schwerwiegende Folgen für das öffentliche Gesundheitssystem hat.“
In Bangkok und in den fünf angrenzenden Provinzen sowie vier stark betroffenen südlichen Grenzprovinzen gelten seit Montag (12. Juli) strenge Maßnahmen, darunter eine Ausgangssperre. Sie sollen am 26. Juli auslaufen, könnten aber noch verschärft oder auch verlängert werden, wenn die Bedingungen dies rechtfertigen, sagte General Prayuth.
Weltweit stiegen die Covid-19-Fälle in den letzten 24 Stunden um 562.570 auf 190,29 Millionen. Die weltweite Zahl der Todesopfer stieg um 8.653 auf 4,09 Millionen. Die Vereinigten Staaten hatten mit 34,92 Millionen die meisten Fälle, ein Plus von 40.529. Thailand belegte den 55. Platz bei der Zahl der kumulierten Fälle.
- Quelle: Bangkok Post