NAKHON SAWAN. Polizei General Suchart Teerasawat, der stellvertretende Chef der nationalen Polizei, informierte am Donnerstag (2. September) einen Ausschuss des Repräsentantenhauses über die Gerichtsverfahren gegen Polizei Oberst Thitisan Utthanaphon, den Hauptverdächtigen im Fall der tödlichen Folter eines Drogenverdächtigen auf der Polizeistation von Nakhon Sawan in Muang im letzten Monat August 2021.
Polizei General Suchart, der Leiter des Ermittlungsteams, sprach vor dem Ausschuss des Repräsentantenhauses für Rechtsangelegenheiten, Justiz und Menschenrechte unter dem Vorsitz von Sira Jenjaka, einer Bangkoker Abgeordneten der regierenden Palang Pracharath Partei.
Polizei General Suchart teilte dem Komitee mit, dass Polizei Oberst Thitisan, der ehemalige Chef der Polizeistation, und sechs seiner Untergebenen, den Verdächtigen Chiraphong Thanapat, einen 24-jährigen Drogenverdächtigen, bei einer Stichoperation festgenommen haben.
Eine erste Untersuchung der Angelegenheit ergab, dass die Festnahme rechtmäßig war, sagte er.
Als Polizei Oberst Thitisan den Verdächtigen Chiraphong später in ein Krankenhaus brachte, sagte er den Krankenhausmitarbeitern, dass der Drogenverdächtige während der Festnahme das Bewusstsein verloren habe, sagte Polizei General Suchart gegenüber dem Ausschuss des Repräsentantenhauses.
Dies sei jedoch nicht wahr, da bestätigt worden sei, dass Chiraphong an Erstickung starb, nachdem Polizei Oberst Thitisan seinen Untergebenen befohlen hatte, den Kopf des Mannes während des Verhörs mit Plastiktüten zu bedecken, sagte der stellvertretende nationale Polizeichef weiter.
Polizei Oberst Thitisan Utthanaphon, Mitte, wird am 26. August in der Abteilung für Verbrechensbekämpfung in Bangkok in Gewahrsam genommen. (Foto: Arnun Chonmahatrakool)
Die Ermittler werden eine weitere Anklage erheben, der Polizei falsche Informationen gegen Polizei Oberst Thitisan gegeben zu haben, sagte Polizei General Suchart dem Komitee.
Die Polizei habe bisher jedoch keine Beweise dafür gefunden, dass Polizei Oberst Thitisan Geld von dem Drogenverdächtigen erpresst habe, sagte er.
Derzeit seien die sieben Verdächtigen wegen Amtsmissbrauchs, Nötigung, Mord und Folter angeklagt, sagte er weiter.
Eine Autopsie von Chiraphong im Sawanpracharak-Krankenhaus bestätigte, dass er erstickt war und nicht an einer Überdosis Betäubungsmittel, wie zuvor von den verdächtigen Beamten angegeben wurde.
Polizei Oberst Thitisan soll seinen Untergebenen befohlen haben sicherzustellen, dass die Ärzte eine akute Drogenvergiftung als Todesursache von Chiraphong aufzeichnen, nachdem ihm die Beutel während der Vernehmung auf dem Polizeirevier über den Kopf gestülpt wurden.
Polizei Oberst Thitisan hat bisher jedoch noch alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.
Seine Ablehnung stand im krassen Gegensatz zu den Bemerkungen, die er machte, als er am 26. August während einer Pressekonferenz anrief und mit den anwesenden Reportern sprach.
Der ehemalige Polizeichef, auch bekannt als „Joe Ferrari“, stellte sich an diesem Abend der Polizei der Abteilung für Verbrechensbekämpfung in Bangkok.
Während der Pressekonferenz gab er zu, während des Verhörs die teilweise Erstickung von Chiraphong mit Plastiktüten angeordnet zu haben. Er sagte jedoch, das Motiv sei nicht gewesen, Geld von ihm zu erpressen.
Die thailändische Anwaltsvereinigung forderte am Donnerstag (2. September) das Ermittlungsteam auf, die Details der Untersuchung offenzulegen, bevor der Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wird.
In anderen Nachrichten durchsuchte die Polizei am Donnerstag die Eigentumswohnung von Polizei Oberst Thitisan in Nakhon Sawan und beschlagnahmte dort ein Pulver, das wie Drogen und Utensilien aussah. Das Pulver wurde zur weiteren Untersuchung an ein Labor geschickt.
Polizei Oberst Thitisan wurde bis zu einer Untersuchung von der Polizei suspendiert, und es wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, nachdem ein in den sozialen Medien veröffentlichter Videoclip ihn angeblich in einem Verhörraum gezeigt hatte, in dem ein Drogenverdächtiger erstickt wurde.
Der Clip machte Schlagzeilen und löste einen Sturm der Verurteilung aus, was Premierminister Prayuth Chan o-cha dazu veranlasste, die Polizei mit einer Untersuchung des Falls zu beauftragen.
- Quelle: Bangkok Post