Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine

Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine

BANGKOK / KIEW. Thailänder mit militärischer Erfahrung melden sich für die Internationale Legion der Ukraine an, um der Ukraine zu helfen, sich gegen die russische Invasion zu verteidigen.

„Ich kann sehen, dass die Ukrainer kämpfen, um ihr Land und ihre Zivilisten zu schützen“, sagte Chanapong oder Ball [Nachname weggelassen], ein 27-jähriger Thailänder, der sich am Dienstag (1 . März) bei der ukrainischen Botschaft in Bangkok für die internationale Militärtruppe bewarb.

„Kinder sterben, und sie [Ukraine] bitten jeden um Hilfe, der ihnen helfen kann, und ich möchte helfen“, sagte er.

 

Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine
Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine

Chanapong oder Ball in der ukrainischen Botschaft in Bangkok am Dienstag.

 

Channapong erklärte, dass es eine „hohe Chance“ gebe, dass diejenigen, die zum Kampf zugelassen wurden, „es möglicherweise nicht mehr bis nach Hause schaffen“, sagte er weiter.

„Sie berücksichtigen nur Personen mit militärischer Erfahrung, daher sollten Personen, die eine Bewerbung in Betracht ziehen, sehr sorgfältig darüber nachdenken.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Sonntag in einer Erklärung mit dem Aufruf: „Alle Bürger der Welt, Freunde der Ukraine, des Friedens und der Demokratie, jeder, der sich der Verteidigung der Ukraine, Europas und der Welt anschließen möchte, kann kommen und Seite an Seite mit den Ukrainern gegen die russischen Kriegsverbrecher kämpfen.“

In der Erklärung heißt es, dass diejenigen, die beitreten möchten, dies beim Verteidigungsattache der Botschaft der Ukraine in ihren Ländern tun können.

Die ukrainische Botschaft bat Channapong um einen Nachweis über militärische Erfahrung, einen gültigen Reisepass und um eine Hintergrundüberprüfung, um festzustellen, ob er wegen irgendwelcher Verbrechen verurteilt wurde. Er sagte, es gäbe keine Sprachvoraussetzung, aber er sagte, er könne etwas Englisch sprechen.

Der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, äußerte sich auf seiner Twitter-Seite ähnlich.

„Ausländer, die bereit sind, die Ukraine und die Weltordnung als Teil der Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine zu verteidigen, lade ich Sie ein, sich mit ausländischen diplomatischen Vertretungen der Ukraine in Ihren jeweiligen Ländern in Verbindung zu setzen“, schrieb Kuleba. „Gemeinsam haben wir Hitler besiegt, und wir werden auch Putin besiegen“, betonte er weiter.

Chanapong erklärte, dass er zwei Jahre Militärerfahrung habe, nachdem er zur Royal Thai Air Force eingezogen worden sei. Er sagte, er sei auf aktiven Patrouillen gewesen und habe bei der Ausbildung neuer Rekruten geholfen.

„Zumindest müssen Sie über militärische Erfahrung verfügen, z. B. zuvor eingezogen worden zu sein“, sagte er.

Abgesehen von seiner militärischen Erfahrung schloss sich Chanapong den Pro-Demokratie Protesten in Thailand an. Er war Teil von Demonstrationen, bei denen Demonstranten und die Polizei letztes Jahr in Din Daeng zusammenstießen.

Chanapong erklärte, dass viele junge Erwachsene innerhalb der Pro-Demokratie Bewegung die Absicht bekundet hätten, sich anzuschließen, aber er warnte sie, dass sie es sich gut überlegen sollten, da sie in den Krieg ziehen würden.

„Ich möchte, dass die Leute, die daran denken, beizutreten, vorbereitet sind, anstatt ihre Zeit damit zu verschwenden, sich zu bewerben, wenn sie keine militärische Erfahrung, keinen gültigen Pass oder irgendwelche  Vorstrafen haben, dann können sie sowieso nicht gehen“, sagte er.

Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, hat am Montag auf ihrer Facebook Seite gepostet, dass sich bereits mehrere Tausend Menschen für die Internationale Legion beworben haben.

 

Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine
Thailändische Staatsbürger bewerben sich für den Kampf in der Ukraine

 

Chanapong sagte, seine Freunde, die früher beim thailändischen Militär gewesen seien, hätten ebenfalls die Absicht bekundet, ebenfalls beizutreten. Einige von ihnen haben ihn bereits vor ihrer Anreise aus verschiedenen thailändischen Provinzen nach den Voraussetzungen gefragt, um persönlich zu kommen und sich zu bewerben.

Übersetzer und Mitarbeiter der Botschaft teilten Chanapong mit, dass es bereits viele Bewerber aus Thailand gebe.

Thai Enquirer hat die Botschaft zum Zeitpunkt des Schreibens kontaktiert, um die Anzahl der Bewerber zu bestätigen.

Heute reicht Chanapong die erforderlichen Dokumente online ein. Die ukrainische Botschaft sagte ihm, er solle drei bis vier Tage warten, bevor er erfahre, ob er angenommen wurde.

In der Zwischenzeit sagte er gegenüber Thai Enquirer, dass er mental auf die potenziellen Kosten eines Kampfes vorbereitet sei.

„Das sind keine Ping-Pong Bomben“, fügte Chanapong hinzu. „Wenn dich eine der Raketen oder Streubomben trifft, bist du weg“, warnte er.

 

  • Quelle: Thai Enquirer