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Prayuth: Diejenigen die denken, dass die Militärjunta 10 oder 20 Jahre an der Macht bleiben will, sind keine Thais

Bangkok. In seiner wöchentlichen Freitagsansprache im Fernsehen, die landesweit jede Woche über alle freien Fernsehsender ausgestrahlt wird, sagte Ministerpräsident Prayuth, dass diejenigen Menschen die glauben, dass das Militär 10 oder 20 Jahre an der Macht bleiben will, keine Thais sind.

Am Ende seiner 41-minütigen Ansprache über alle freien Fernsehsender im Land sagte Ministerpräsident Prayuth Chan o-cha am Freitag, dass weder seine Regierung noch der Nationale Rat für Frieden und Ordnung auf der Suche nach der Macht sind und die nächsten 10 oder 20 Jahre, wie von vielen Kritikern und Gegnern befürchtet, an der Macht bleiben wollen.

„Wir wollen weder die Politik noch die Demokratie für die nächsten 10 oder 20 Jahre kontrollieren“, betonte Prayuth. „Ich glaube nicht, dass diejenigen Leute, die das von uns denken, Thais sind“, fügte er hinzu.

Diese Aussage von Premierminister Prayuth zog eine rasche Reaktion nach sich. Der Anti-Junta Akademiker Anusorn Unno sagte kurze Zeit darauf, dass die Aussage von Junta Führer Prayuth zeigt, dass er in seiner autokratischen Macht schwelgt.

Anusorn, ein Soziologe und ein prominenter Kritiker der Junta, ist gleichzeitig auch der Koordinator des thailändischen Akademischen Netzwerks für Bürgerrechte, das nach dem Putsch gebildet wurde. Herr Anusorn zeigte dabei sein Entsetzen über die Aussage von Premierminister Prayuth. Anusorn konterte bereits am Samstagmorgen dagegen und sagte, dass niemand das Recht hat, die Thai-Identität zu monopolisieren.

„Offenbar versucht Prayuth in seiner autokratischen Macht, die sogenannte Thainess zu monopolisieren. Das ist sehr alarmierend. Wer gibt Prayuth das Recht, der Repräsentant von Thainess zu sein“? fragte er besorgt.

Anusorn sagte, dass er immer noch davon überzeugt ist, dass die Junta versuchen wird, die Kontrolle über die nächsten zwei Jahrzehnte durch verschiedene Mittel zu bewältigen. Dazu gehört auch die von der Junta geschrieben Verfassung, fügte er hinzu.

Solche Mechanismen beinhalten die Ernennung der Junta von fast allen 250-köpfigen Senaten und die Einrichtung eines 20-jährigen nationalen strategischen Komitees unter der Leitung von Prayuth, die den Kurs der Politik für die nächsten zwei Jahrzehnte bestimmen würde, sagte er weiter.

Mittlerweile fügte Prayuth nicht zum ersten Mal hinzu, dass die Frage, wie das derzeitige Militärregime an die Macht gekommen war, seit drei Jahren weniger ein Thema für die internationale Gemeinschaft sein sollte.

„Im Augenblick können andere auf der ganzen Welt kein Verständnis dafür aufbringen, wie diese Verwaltung in Thailand zu sein hat“, sagte Prayuth weiter. „Was sie vielmehr interessiert ist die Frage nach Ruhe und Ordnung. Denn wenn es keine anhaltende Stabilität gibt, werden Handel, Investitionen und Wirtschaftstätigkeit aufhören zu existieren oder weiter zu wachsen“, fügte er hinzu.

In seiner Rede bat Prayuth dringend die Zuschauer, nicht auf die Politiker zu hören, die „sich nur um ihre politischen Interessen kümmern“. Prayuth versuchte den Zuschauern zu versichern, dass Thailand sich nach wie vor verpflichtet fühlt, eine demokratische Nation zu sein.

„Wir müssen unseren inneren Zustand der Ruhe und Ordnung gewährleisten. Ich sage nicht, dass Thailand sich ändern wird. Ich habe schon oft gesagt, dass wir seit 85 Jahren ein demokratisches Land sind. Lassen Sie uns untersuchen, was uns 85 Jahre Demokratie gebracht haben“, sagte Prayuth weiter.

„Wir können Thailand nicht in ein anderes System verwandeln. Aber lassen Sie uns das reparieren, was falsch ist und die erfolgreichen Veränderungen, die zu diesem Zeitpunkt angemessen sind, durchführen. Wir können eine vollwertige Demokratie sein, die für unsere Lebensweise, Geschichte und für unsere Kultur geeignet ist“, fügte er hinzu.

 

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