BANGKOK. Thailands Fabriken kämpfen mit einem erheblichen Arbeitskräftemangel, der die Automatisierung als langfristige Lösung vorantreibt. Der Mangel ist auf den Rückgang kambodschanischer Arbeitskräfte zurückzuführen, der durch anhaltende Territorialstreitigkeiten verursacht wird und wichtige Sektoren wie das Baugewerbe und die Agrarindustrie beeinträchtigt.
Der Verband der thailändischen Industrie (FTI) betonte, dass sich thailändische Hersteller dringend anpassen müssen. Kriengkrai Thiennukul, der Vorsitzende des FTI, betonte, dass der Mangel zwar vorübergehend sein könne, die Unternehmen aber gezwungen seien, ihre Strategien zu überdenken. „Die Fabriken suchen derzeit aktiv nach Arbeitskräften aus Myanmar, Vietnam und Laos“, bemerkte er.
Um diese Lücke zu schließen, forderte Kriengkrai die thailändische Regierung auf, mehr Arbeitsabkommen mit den Nachbarländern zu schließen. Diese Abkommen zielen darauf ab, den legalen Einstellungsprozess zu vereinfachen und den Beschäftigungsmangel zu verringern.
Obwohl Thailand schätzungsweise drei Millionen Wanderarbeiter aus Myanmar, Laos und Kambodscha beherbergt, sind viele von ihnen nicht registriert. Mit über 2,9 Millionen Menschen stellen die Arbeiter aus Myanmar die größte Gruppe dar.
Obwohl vorübergehende Maßnahmen ergriffen werden, betont die FTI die Automatisierung als nachhaltige Lösung für Thailands Arbeitsmarktprobleme. „Investitionen in Automatisierung können Kosten senken und die Produktionseffizienz steigern“, erklärte Kriengkrai. Diese Umstellung behebt nicht nur unmittelbare Engpässe, sondern wappnet die Industrie auch gegen zukünftige Störungen.
In der Zwischenzeit plädiert die FTI für rasche Verhandlungen mit Myanmar und Laos, um mehr Arbeitnehmer legal an Bord zu holen, insbesondere in arbeitsintensiven Sektoren wie der Lebensmittelverarbeitung, der Landwirtschaft und dem Baugewerbe.
Die Spannungen mit Kambodscha erschweren diese Bemühungen. Thailändische Beamte sind sich der Herausforderungen bewusst, die diplomatischen Beziehungen rasch wieder aufzunehmen. Das FTI beobachtet auch, wie sich dies auf thailändische Unternehmen in Kambodscha auswirkt, insbesondere in der Bekleidungs- und Schuhindustrie, wo kambodschanische Arbeitskräfte eine zentrale Rolle spielen.
Die anhaltende Instabilität hat das Vertrauen der Anleger beeinträchtigt. Der Thai Industries Sentiment Index fiel im vergangenen Monat auf 86,6 Punkte – den niedrigsten Stand seit Oktober letzten Jahres – nach 87,7 Punkten im Juni. Dieser Rückgang spiegelt die Besorgnis der Industrie über den gestörten Grenzhandel und die Unsicherheit im Zusammenhang mit den politischen Spannungen wider.
Thailand erlebt derzeit turbulente Zeiten. Die Umstellung auf Automatisierung stellt einen entscheidenden Wendepunkt für die industrielle Widerstandsfähigkeit des Landes dar. Der Schritt verspricht, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig dem Fachkräftemangel vorzubeugen – eine kluge Strategie in unsicheren Zeiten.
- Quelle: ASEAN Now, The Thaiger