BANGKOK. Thailand belegt weltweit den dritten Platz hinsichtlich der längsten Arbeitszeiten. Fast 46,7 % der Arbeitnehmer arbeiten länger als die übliche 48-Stunden-Woche und verzichten zum Teil auf Ihren Urlaub.
Eine ausgeprägte Kultur des „Präsentismus“ und des Schuldgefühls, Kollegen zu belasten, führt dazu, dass viele thailändische Arbeitnehmer zögern, ihren Jahresurlaub oder Krankheitstage zu nehmen.
Zwischen 35 % und 48 % der Arbeitnehmer geben zu, trotz Krankheit zur Arbeit zu gehen, oft aus Angst vor der Verurteilung durch Vorgesetzte oder davor, ihrem Team Unannehmlichkeiten zu bereiten.
Umfragen zeigen, dass 80 % der Arbeitnehmer der Meinung sind, sie hätten Anspruch auf mehr Urlaub, trauen sich aber nicht, diesen zu nehmen, und 74 % haben ihren Urlaub aufgrund ihrer Arbeitsbelastung abgesagt.
Laut einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) belegt Thailand weltweit den dritten Platz hinsichtlich der längsten Arbeitszeiten. Fast 46,7 Prozent der thailändischen Arbeitnehmer arbeiten mehr als 48 Stunden pro Woche. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 40 Stunden. Damit liegt die Arbeitszeit in Thailand deutlich über dem Weltdurchschnitt.
Neben den langen Arbeitszeiten ist in Thailand auch die tief verwurzelte „Präsentismus“-Kultur – das Bedürfnis, „bei der Arbeit gesehen zu werden“ – noch weit verbreitet. Zwischen 35 und 48 Prozent der Arbeitnehmer geben zu, krank zur Arbeit zu gehen, oft aus Angst, Kollegen zu belasten oder von Vorgesetzten verurteilt zu werden.
Experten warnen, dass dieses Verhalten die Produktivität verringert und das Burnout-Risiko erhöht.
Trotz des hohen Stressniveaus fällt es vielen thailändischen Arbeitnehmern schwer, sich freizunehmen. Ein tiefsitzendes Schuldgefühl und die Abneigung, anderen zur Last zu fallen, führen dazu, dass die Arbeitnehmer zögern, ihren Jahresurlaub zu nehmen.
Viele machen sich auch Sorgen über unerledigte Aufgaben oder sind der Meinung, dass Urlaub für seltene, größere Reisen reserviert werden sollte, wodurch bei vielen ungenutzte Urlaubstage anfallen.
Die Umfrage ergab, dass 80 % der Mitarbeiter der Meinung sind, sie hätten mehr Urlaub verdient, trauen sich aber nicht, diesen zu nehmen, da sie befürchten, ihr Team zu belasten. 74 % haben ihren Urlaub aufgrund der Arbeitsbelastung abgesagt, und 24 % checken auch im Urlaub noch ihre geschäftlichen E-Mails.
Eine ausgeprägte Kultur des „Präsentismus“ und des Schuldgefühls, Kollegen zu belasten, führt dazu, dass viele thailändische Arbeitnehmer zögern, ihren Jahresurlaub oder Krankheitstage zu nehmen.
Umstellung auf kürzere, häufigere Fahrten
Die Online-Reiseplattform Klook hat neue Erkenntnisse über die Reisegewohnheiten jüngerer thailändischer Reisender im Jahr 2025 veröffentlicht. Diese zeigen eine deutliche Verschiebung von traditionellen, lange geplanten Jahresurlauben hin zu kürzeren, häufigeren Kurzurlauben, die nur wenige Wochen im Voraus gebucht werden.
Der Bericht zeigt, dass fast 50 % der thailändischen Reisenden der Generation Z Aktivitäten weniger als zwei Monate vor der Abreise planen und buchen, wobei 18 % sogar nur 4–7 Tage im Voraus buchen. Dies spiegelt eine wachsende Vorliebe für Flexibilität, Spontaneität und Last-Minute-Reiseentscheidungen wider.
Der Trend zeigt auch, dass thailändische Reisende nun kürzere, aber häufigere Urlaube bevorzugen und die alte „große Reise“ einmal im Jahr durch mehrere Wochenendausflüge über das Jahr hinweg ersetzen.
Kenny Sham, General Manager für Hongkong, Macau und Thailand bei Klook, sagte, die Änderung zeige, dass jüngere Reisende Auslandsreisen heute als Lifestyle-Erlebnis und nicht mehr als jährlichen Luxus betrachten.
„Heutzutage brauchen Reisende keinen 10-tägigen Reiseplan, um neue Kraft zu tanken“, sagte er. „Selbst eine viertägige Reise mit drei Übernachtungen kann die gleiche Erfrischung bieten – und das mehrmals im Jahr zu tun, passt viel besser zur modernen Arbeitskultur als ein einziger langer Urlaub.“
Sham fügte hinzu, dass viele Thailänder reisen, um arbeitsbedingten Stress und Burnout abzubauen. Einige zögern jedoch immer noch, ihren ihnen zustehenden Urlaub zu nehmen, weil sie Schuldgefühle haben oder die Erwartungen am Arbeitsplatz hoch sind.
Um Menschen zu ermutigen, ihren Urlaub zu nutzen und einem Burnout vorzubeugen, startet Klook parallel zum Klook Online Travel Fest, das vom 17. bis 20. Oktober 2025 stattfindet, die Kampagne „Pai Ma La Klook“ (Gehen Sie mit Klook in Urlaub).
- Quelle: The Nation Thailand