Bangkok. Die Regenzeit in Thailand ist vorbei und eigentlich sollten jetzt die großen Wasserspeicher des Landes voll sein, um in den nächsten Monaten mit dem eher lauwarmen Nass über die Runden zu kommen. In diesem Jahr sieht die Situation allerdings Besorgniserregend aus.
Der Bhumibol Staudamm hat eine Kapazität von 13.462 Millionen Kubikmeter Wasser. Derzeit ist er aber nur zu 37 Prozent gefüllt und enthält 5.033 Millionen Kubikmeter Wasser. Letztes Jahr im November waren es noch 6.000 Millionen Kubikmeter Wasser, im November 2013 hatte der Damm 7.000 Millionen Kubikmeter und im Jahr 2012 8.500 Millionen Kubikmeter Wasser.
Bhumibol Staudamm Fassungsvermögen 13.462 Millionen Kubikmeter Wasser:
- 2015 – 5.033 Millionen Kubikmeter
- 2014 – 6.000 Millionen Kubikmeter
- 2013 – 7.000 Millionen Kubikmeter
- 2012 – 8.500 Millionen Kubikmeter
Sirikit Damm, Fassungsvermögen 9.510 Millionen Kubikmeter Wasser:
- 2015 – 4.884 Millionen Kubikmeter
- 2014 – 5.800 Millionen Kubikmeter
- 2013 – 6.000 Millionen Kubikmeter
- 2012 – 6.500 Millionen Kubikmeter
Bangkok und die Zentralebene, die keine eigenen großen Wasserreservoirs haben, verlassen sich auf die Wasserversorgung aus den anderen Regionen und auf zwei weitere Dämme, die ebenfalls vor einer Wasserknappheit stehen.
Der Kwai Noi Damm in Phitsanulok ist bei nur 44 Prozent mit 409 Millionen Wasser gefüllt bzw. leer. Im Jahr 2014 hatte er noch 790 Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert.
Der Pasak Damm in Lopburi liegt mit 595 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer Kapazität von 52 Prozent. Im letzten Jahr führte er noch rund 800 Millionen Kubikmeter Wasser.
Ebenso sind auch die Wasserstraßen (Klong) rund um Bangkok von der Wasserknappheit betroffen. Die Wasserstraßen Krathumlom, Sibsong und Sibsam im Osten von Bangkok sind stark beschädigt und bedingt dadurch fällt auch der Wasserstand in den benachbarten Klongs auf ein sehr niedriges Niveau. Es wird befürchtet, dass durch die trockenen Kanäle auch die anderen Strukturen in der näheren Umgebung instabil werden könnten.
Aber nicht nur Bangkok und Nordthailand muss sich in den kommenden Monaten auf eine Wasserknappheit vorbereiten. Der Direktor der nordöstlichen Wasserkraftwerke hatte erst vor kurzem die Öffentlichkeit davor gewarnt, dass die Wasserstände in fast allen Staudämmen Thailands sehr niedrig sind.
Das Wasser sollte nur noch zum Trinken und für den Umweltschutz eingesetzt werden, sagte er. Die Landwirte wurden ebenfalls gewarnt, es gibt nicht genügend Wasser für eine zweite Reisernte. Allerdings haben sich viel zu wenig Bauern an die Warnung gehalten, fügte er hinzu.
Die Verbesserung der Wasserbewirtschaftung in Thailand ist jetzt eine dringende Angelegenheit, die eine konzentrierte und koordinierte Reaktion aller Beteiligten erfordert.
Wenn wir jetzt nicht schnell handeln und langfristige Strategien zur Verbesserung der Wasserwirtschaft einsetzen, wird sich die Lage rasch verschlechtern und die Wasserknappheit könnte im Jahr 2015 ernste Realität werden, warnen die Wasserexperten.