BANGKOK. Thailand sieht sich mit einem erheblichen Zustrom billiger, minderwertiger Waren aus China konfrontiert, was bei der örtlichen Wirtschaft und den Verbrauchern große Besorgnis auslöst.
Dieses Problem hat mit dem Markteintritt von Temu, einer großen chinesischen Plattform, die Produkte direkt von chinesischen Herstellern verkauft, erneut an Aufmerksamkeit gewonnen. Thailändische Unternehmen fürchten den Zusammenbruch und fordern daher staatliche Maßnahmen.
Der stellvertretende Premierminister und Handelsminister Phumtham Wechayachai sprach das Thema am Sonntag an. Er versicherte, dass die thailändische Regierung keine Handelsbarrieren oder Zölle verhängen werde, und betonte die Bedeutung der thailändisch-chinesischen Beziehungen. Die Verhängung solcher Maßnahmen könne zu Vergeltungsmaßnahmen Chinas führen, einem wichtigen Markt für thailändische Agrarprodukte, fügte er hinzu.
Sahassawat Kumkong, ein Abgeordneter der Volkspartei für Chon Buri, kritisierte diese Haltung jedoch. Er warf der von der Pheu Thai Partei geführten Regierung Untätigkeit gegenüber dem Zustrom billiger chinesischer Waren vor.
Kumkong betonte, dass Thailands Handelsdefizit mit China seit 11 Jahren bestehe und in den letzten zwei Jahren die unglaubliche Summe von 36 Milliarden Dollar (1,27 Billionen Baht) erreicht habe. Als mögliche Lösung schlug er ein gemeinsames Vorgehen mit anderen ASEAN-Staaten vor, die ebenfalls vor ähnlichen Problemen stehen, berichtete die Bangkok Post.
Laut Sittiphol Viboonthanakul, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsentwicklung des Repräsentantenhauses, sind 25 von 46 thailändischen Industriezweigen stark betroffen und verzeichneten einen Produktionsrückgang von 30 %. Der Verband der thailändischen Industrie stellte fest, dass in den letzten Monaten 111 Fabriken geschlossen wurden, während Temu weiterhin ein schnelles Wachstum verzeichnet und jeden Monat um das Zwölffache expandiert.

Dieses Problem hat mit dem Markteintritt von Temu, einer großen chinesischen Plattform, die Produkte direkt von chinesischen Herstellern verkauft, erneut an Aufmerksamkeit gewonnen. Thailändische Unternehmen fürchten den Zusammenbruch und fordern daher staatliche Maßnahmen.
Premierminister Srettha Thavisin reagierte auf die Störungen bei Temu, indem er die zuständigen Regierungsbehörden anwies, dafür zu sorgen, dass alle in Thailand verkauften Importprodukte den örtlichen Gesetzen entsprechen. Dieser Schritt soll die Verbraucher schützen und einen fairen Wettbewerb auf dem Markt gewährleisten.
Während die Debatte über geeignete Maßnahmen weitergeht, steht die thailändische Regierung zunehmend unter Druck, eine Balance zu finden zwischen der Aufrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen und dem Schutz ihres Binnenmarktes vor der Flut minderwertiger chinesischer Waren.
- Quelle: Bangkok Post. ASEAN NOW