Bangkok. Es ist jetzt ein Jahr her, dass der stellvertretende Premierminister Prawit Wongsuwon seine Diamanten und seine kostspieligen Luxusuhren in der Öffentlichkeit getragen und gezeigt hat. Die thailändischen Medien und die Internet Nutzer wollten natürlich wissen, wie General Prawit sich solche Luxusuhren leisten kann. Seine Uhren und sein Diamant Ring waren einfach viel zu aufdringlich, um sie zu übersehen, waren die Meinung vieler Nutzer in den sozialen Netzwerken
Die Reaktion und das Interesse der Öffentlichkeit war sofort geweckt und die Bürger wollten natürlich wissen, wie sich ein General mit seinem Gehalt eine solch anspruchsvolle Luxusuhren überhaupt leisten kann.
Sein damals ausgewiesenes Vermögen belief sich auf mehr als 87 Millionen Baht ( das bedeutet einen Zuwachs von mehr als 30 Millionen Baht in nur drei Jahren ), hauptsächlich in Bargeld und in Immobilien. Die öffentlichen Vermögenserklärungen von General Prawit enthielten dagegen keine Uhren oder Schmuck, und die Öffentlichkeit und die Medien wollten wissen, was los war. Ab diesem Punkt wurde es allerdings nur noch schlimmer.
General Prawit geriet immer weiter in das Licht der Öffentlichkeit. Sein Schweigen und seine völlige Weigerung, das Thema Luxusuhren zu erklären oder gar zu behandeln, wurde vom Generalsekretär der Nationalen Antikorruptionskommission ( NACC ), Herrn Worawit Sukboon, zur Kenntnis genommen.
Drei Tage, nachdem das Foto die Titelseite der thailändischen Medien und die sozialen Netzwerke erreicht hatte, legte Herr Worawit die Uhr auf den Tisch der NACC, um sie sofort zu untersuchen. “ Die Führungsrolle von General Prawit übt keinen Druck auf uns aus „, beharrte er dabei. Das waren allerdings geleichzeitig auch seine berühmten letzten Worte zu diesem Thema.
Innerhalb von fünf weiteren Tagen stellten eifrige „ Online Augen „ fest, dass das Ministerium für Verteidigung eine Reihe von Medienfotos zeigten, auf der noch weitere 11 Luxusuhren aus der Uhrensammlung von General Prawit zu sehen waren. Laut den Recherchen von zahlreichen Internet Nutzern belief sich der Mindestwert der Luxusuhren rund 17.664.000 Baht.
In der ersten Februarhälfte sagte General Prawit gegenüber der NACC, dass er sehr beschäftigt sei. Es tat ihm leid, dass er die Frist der Kommission für die Erklärung der ursprünglichen Uhr am 15. Februar nicht einhalten konnte.
Die NACC verlängerte daraufhin die Meldefrist bis zum 2. März. Die Assistenten von General Prawit begannen den Medien zu flüstern, ihr Chef sei natürlich völlig unschuldig und weder an einer wirklichen oder sogar versehentlichen Korruption beteiligt. Er hatte sich die Richard-Mille Uhr von einem Freund geliehen, der leider vor kurzem verstorben war.
Der tote Freund wurde dann zur General- und Standard Erklärung von General Prawit. Am 29. März teilte Herr Worawit den Medien mit, dass General Prawit ein erläuterndes Schreiben bei der Kommission eingereicht habe. „Alle Uhren gehörten einem toten Freund“, sagte der Ermittler damals.
Das ist natürlich nicht der wahre Grund für die Vertuschung des Skandals, berichtet die Bangkok Post. Der aufschlussreichste Vorfall dürfte Anfang Februar von einem Kollegen des Kabinetts gekommen sein. Bildungsminister Teerakiat Jareonsettasin sagte während einer Reise nach London und einem kurzen Interview mit dem thailändischen Büro der BBC, er würde zurücktreten, wenn er in einen ähnlichen Skandal geraten würde. Sehr schnell erfuhren die Medien dann auch aus “ zuverlässigen Quellen „, dass Teerakiat 5.000 Aktien von Siam Cement besaß und möglicherweise ebenfalls untersucht und gefeuert werden könnte.
General Prawit ist das ranghöchste Regime-Mitglied, das unter Korruptionsverdacht geraten ist. Aber auch andere Freunde von General Prayuth, darunter sogar sein Bruder General Preecha, wurden von der Rechtsstaatlichkeit befreit.
Es ist schon unverzeihlich, dass der NACC die rechtzeitige Untersuchung und Veröffentlichung von Informationen an die Öffentlichkeit ablehnt. Aber es ist noch viel schlimmer, wenn die Regierung ein solches Verhalten überhaupt schon zulässt, berichtet die Bangkok Post weiter.
- Quelle: Bangkok Post
