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Thailand in Schwierigkeiten: Immer mehr Auswanderer ziehen weg, während sich Vietnam zum neuen Favoriten entwickelt.

BANGKOK. Thailand war jahrzehntelang das bevorzugte Ziel von Auswanderern, die ein tropisches Paradies mit freundlicher Atmosphäre und niedrigen Lebenshaltungskosten suchten. Doch die Zeiten ändern sich, und viele verlassen das Land aufgrund gestiegener Kosten und komplizierter bürokratischer Prozesse. Die Gastfreundschaft, für die Thailand bekannt ist, scheint zu schwinden, und das benachbarte Vietnam entwickelt sich schnell zum neuen Favoriten.

Die Doppelpreisgestaltung in Thailand ist für Ausländer zu einem erheblichen Problem geworden. Besucher des Landes, sei es in Nationalparks, medizinischen Einrichtungen oder auf beliebten Straßenmärkten, müssen oft mit überhöhten Preisen rechnen, nur weil sie keine Einheimischen sind.

Was einst ein erträgliches Ärgernis war, wird heute von vielen als institutionelle Ausbeutung empfunden. Ein Expat drückt es frech aus: Das „Land des Lächelns“ fühlt sich mittlerweile eher wie das „Land der Profite“ an.

Die komplizierten Visabestimmungen tragen zusätzlich zur Verzweiflung bei, da sich Thailands einst so freundliche Einwanderungspolitik in ein verwirrendes Labyrinth aus Papierkram und Verfahren verwandelt hat. Für Langzeitbesucher haben die überfüllten Einwanderungsbehörden und die schwankenden Anforderungen das einst einfache Verfahren zu einer entmutigenden Tortur gemacht.

Viele Rentner und Langzeittouristen sind frustriert und suchen daher nach einfacheren Wegen anderswo. Ein Rentner beklagte, es habe den Anschein, als seien die Kalkulationen manipuliert worden, um die Auswanderer langsam hinauszudrängen.

Auch Thailands einst berühmtes Nachtleben, ein historischer Eckpfeiler seines charmanten Charmes, sieht sich ähnlicher Kritik ausgesetzt. Steigende Preise und aggressives Verhalten in großen Touristenzentren wie Pattaya und Phuket haben die einst so lebendige Szene getrübt.

Das einst für seine entspannte Atmosphäre gelobte Nachtleben scheint feindseliger und kommerzieller geworden zu sein, was Thailands einst so große Anziehungskraft auf Auswanderer dämpft.

Vietnam erweist sich als attraktive Alternative: Es bietet einfachere Visabestimmungen, niedrigere Lebenshaltungskosten und eine allgemein gastfreundliche Haltung gegenüber ausländischen Gästen. Städte wie Da Nang, Hoi An und Nha Trang erfreuen sich bei Expats zunehmender Beliebtheit, da sie dort erschwingliches Wohnen, authentische Küche und einen noch immer lebendigen Gemeinschaftsgeist genießen.

 

Thailand war jahrzehntelang das bevorzugte Ziel von Auswanderern, die ein tropisches Paradies mit freundlicher Atmosphäre und niedrigen Lebenshaltungskosten suchten. Doch die Zeiten ändern sich, und viele verlassen das Land aufgrund gestiegener Kosten und komplizierter bürokratischer Prozesse.

 

Obwohl Vietnam seine eigenen Hürden mit sich bringt, darunter einige Korruptions- und Meinungsfreiheitsbedenken, empfinden Auswanderer diese als weniger störend als die Hürden in Thailand.

Was den Wert angeht, scheint Vietnam mehr für weniger zu bieten. Die Mieten sind günstiger, das Essen wird oft als authentischer gepriesen und die allgemeinen Lebenshaltungskosten bleiben selbst bei bescheidenem Ruhestandseinkommen überschaubar.

Der Unterschied ist nicht nur finanzieller Natur; viele Expats berichten auch von einer emotionalen Erleichterung durch die Wärme und den herzlichen Empfang, den sie erfahren. „In Vietnam wird man als Gast gefeiert“, sagte ein britischer Expat. „Dieses besondere Gefühl verschwindet in Thailand.“

Die thailändische Tourismusbranche befindet sich in einer kritischen Phase. Werden diese erheblichen Missstände nicht behoben, könnte dies den Verlust der langjährigen Expat-Community bedeuten. Vietnam mit seinem einladenden Ambiente und den wettbewerbsfähigen Lebenshaltungskosten zieht zunehmend an und bietet eine attraktive Alternative.

Wenn Thailand keine entschlossenen Maßnahmen ergreift, um die Bürokratie abzubauen, die Doppelpreisgestaltung abzuschaffen und seine Gastfreundschaft wiederherzustellen, besteht die Gefahr, dass das Land von Vietnam als führendes Auswandererziel in Südostasien in den Schatten gestellt wird.

Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Thailand seine geschätzte Position als Expat-Hauptstadt Südostasiens zurückerobern kann oder ob Vietnam diese Rolle endgültig übernimmt. Eines ist klar: Expats stimmen mit den Füßen ab und ziehen zunehmend in den Osten.

 

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