BANGKOK. Thaksin Shinawatra, ehemaliger Premierminister Thailands, hat nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs eine einjährige Haftstrafe angetreten. Dies scheint seinen unmittelbaren politischen Einfluss zu verringern, könnte der Pheu Thai Partei aber paradoxerweise die Möglichkeit eröffnen, sich neu zu erfinden und ohne seine dominante Kontrolle zu überleben. Der Politikexperte Olarn Thinbangtieo bezeichnet Thaksins Inhaftierung als „politisches Schachmatt“, das sowohl seine reale als auch seine symbolische Macht schwächt.
Thaksin hatte sich zuvor im selbstgewählten Exil befunden, bevor er 2023 nach Thailand zurückkehrte. Dort musste er sich mehreren Anklagen stellen, die ihm eine Freiheitsstrafe von acht Jahren bescheren. Diese Anklagepunkte betrafen Amtsmissbrauch und Interessenkonflikte während seiner Zeit als Premierminister vor 2006. Seine Strafe wurde später aufgrund königlicher Begnadigung auf ein Jahr reduziert, und er wurde nach 180 Tagen auf Bewährung entlassen, verbrachte diese Zeit jedoch in einer Premiumstation des Police General Hospital.
Autos mit Thailands ehemaligem Premierminister Thaksin Shinawatra verlassen den Obersten Gerichtshof in Richtung Untersuchungsgefängnis Bangkok in Bangkok, Thailand, Dienstag, 9. September 2025 (AP Photo/Sakchai Lallit)
Experten gehen davon aus, dass sich Thaksins Image nach Ablauf seiner Amtszeit erholen könnte, da die Pheu Thai Partei erhebliche Reformen durchführen muss. Um relevant zu bleiben, muss die Partei ihre Politik überarbeiten, die Verbindungen zu minderwertigen Politikern abbrechen und ihre Strategie modernisieren. Ohne solche Veränderungen könnte der Einfluss der Partei weiter schwinden.
Politische Analysten wie Stithorn Thananithichot glauben, dass Thaksins Gefängnisstrafe seinen Ruf schwächen könnte. Pheu Thai könnte sich zu einer mittelgroßen Partei entwickeln, vergleichbar mit der heutigen Bhumjaithai. Trotzdem könnte die Partei in Thailands Koalitionspolitik, in der Einfluss und nicht die bloße Anzahl der Sitze ausschlaggebend für die Königsmacherrolle sind, immer noch eine bedeutende Verhandlungsmacht haben.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Thaksin Shinawatra tritt eine einjährige Gefängnisstrafe an, was seinen politischen Einfluss einschränkt.
- Die Pheu-Thai-Partei muss sich reformieren, um ihre Relevanz und ihren Status als potenzieller Königsmacher zu bewahren.
- Experten gehen davon aus, dass Thaksins Gefängnisstrafe seine symbolische Macht mit der Zeit wieder stärken könnte.
- Quelle: ASEAN Now