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Europäisches Parlament verurteilt Menschenrechtsverletzungen in Thailand

BANGKOK. Das Europäische Parlament hat gestern am Donnerstag (13. März) eine Resolution verabschiedet, in der Thailand für die Abschiebung von Uiguren nach China verurteilt wird. Die Abgeordneten forderten die Europäische Kommission außerdem auf, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zu nutzen, um Thailand zu einer Reform seines Majestätsbeleidigungsgesetzes, zur Freilassung politischer Gefangener und zu einem Stopp der Abschiebungen von Uiguren zu drängen.

Das Gremium verabschiedet eine Resolution, die das Land für sein repressives Majestätsbeleidigungsgesetz (Artikel 112) scharf kritisiert und Aktivisten freilässt

Sie wird nun eine gemeinsame Entschließung zu Demokratie und Menschenrechten in Thailand verabschieden, in deren Mittelpunkt das Majestätsbeleidigungsgesetz (Artikel 112) und die Abschiebung uigurischer Flüchtlinge stehen.

Der Resolutionsentwurf enthält folgende Punkte:

 

Das Europäische Parlament hat gestern am Donnerstag (13. März) eine Resolution verabschiedet, in der Thailand für die Abschiebung von Uiguren nach China verurteilt wird. Die Abgeordneten forderten die Europäische Kommission außerdem auf, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zu nutzen, um Thailand zu einer Reform seines Majestätsbeleidigungsgesetzes, zur Freilassung politischer Gefangener und zu einem Stopp der Abschiebungen von Uiguren zu drängen.

 

Daher hat das Parlament:

  1. verurteilt die Abschiebung uigurischer Flüchtlinge nach China; fordert die thailändischen Behörden auf, jegliche weitere Zwangsrückführung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und politischen Dissidenten in Länder, in denen ihr Leben in Gefahr ist, unverzüglich einzustellen;
  2. fordert die thailändische Regierung nachdrücklich auf, dem UNHCR uneingeschränkten Zugang zu allen inhaftierten uigurischen Asylbewerbern zu gewähren und transparente Informationen über ihren Status bereitzustellen;
  3. fordert China auf, die Grundrechte der abgeschobenen Uiguren zu achten, für Transparenz hinsichtlich ihres Verbleibs zu sorgen, dem UNHCR Zugang zu ihnen zu gewähren und die Inhaftierten freizulassen;
  4. fordert Thailand auf, die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und das dazugehörige Protokoll von 1967 zu ratifizieren und ein transparentes, faires und humanes Asylsystem einzuführen;
  5. betont, dass Thailand ein wichtiger Partner der EU ist; fordert Thailand auf, seine Institutionen im Einklang mit demokratischen Grundsätzen und internationalen Menschenrechtsnormen zu stärken; fordert die Regierung auf, Artikel 112 und andere repressive Gesetze zu ändern oder aufzuheben, um das Recht auf freie Meinungsäußerung, friedliche Versammlung und politische Teilhabe zu gewährleisten;
  6. fordert, dass allen Abgeordneten und Aktivisten, die aufgrund von Majestätsbeleidigungsbestimmungen und anderen repressiven Gesetzen strafrechtlich verfolgt oder inhaftiert wurden, Amnestie gewährt wird;
  7. fordert die Kommission auf, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zu nutzen, um Thailand dazu zu drängen, repressive Gesetze – insbesondere das Gesetz gegen Majestätsbeleidigung – zu reformieren, politische Gefangene freizulassen, die Abschiebung uigurischer Flüchtlinge einzustellen und alle zentralen Übereinkommen der IAO zu ratifizieren; fordert die Mitgliedstaaten auf, Auslieferungsabkommen mit der VR China auszusetzen;
  8. beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung dem Rat, der Kommission sowie den thailändischen und chinesischen Behörden zu übermitteln.

Nach einer Diskussion verabschiedete das Europäische Parlament mit 482 Ja-Stimmen, 57 Nein-Stimmen und 68 Enthaltungen Menschenrechtsentschließungen zu Thailand.

Vizepremierminister Phumtham Wechayachai erklärte auf einer Pressekonferenz am 27. Februar, die Uiguren seien freiwillig nach Xinjiang zurückgekehrt, und Thailand werde ihre Lage beobachten, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Berichten zufolge bereiten die thailändischen Behörden die baldige Entsendung von Journalisten nach Xinjiang vor, um über die Mission zu berichten.

Nach Angaben der Thai Lawyers for Human Rights (TLHR) waren am 7. März noch immer 29 Menschen aufgrund des thailändischen Majestätsbeleidigungsgesetzes inhaftiert, davon mindestens 45 politische Gefangene im ganzen Land.

Mit der Abstimmung soll außerdem ein Druck auf die europäischen Behörden ausgeübt werden, Thailand zur Ratifizierung aller Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu drängen.

 

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