Thailand verurteilt Kambodscha wegen Grenzverletzungen
BANGKOK. Das thailändische Außenministerium verurteilte Kambodscha am 13. November 2025 in einer scharfen Erklärung wegen wiederholter Verstöße gegen die bilaterale Gemeinsame Erklärung. Anlass waren zwei schwere Vorfälle an der thailändisch-kambodschanischen Grenze. Die Erklärung führte detailliert die mutmaßlichen Verstöße auf, darunter das Verlegen neuer Antipersonenminen auf thailändischem Territorium, bei dem thailändische Soldaten verletzt wurden, sowie grenzüberschreitendes Feuergefecht, das die Spannungen zwischen den beiden Nachbarländern verschärfte.
Laut dem Ministerium verlegten kambodschanische Streitkräfte am 10. November 2025 heimlich neue Landminen auf thailändischem Territorium im Gebiet Huai Thamariya im Distrikt Kantharalak der Provinz Si Sa Ket. Die Explosion führte zur dauerhaften Behinderung eines thailändischen Soldaten. In der Erklärung wurde die Aktion als „Verstoß gegen die Gemeinsame Erklärung über die Ergebnisse des Treffens zwischen Thailand und Kambodscha“ bezeichnet, die am 26. Oktober 2025 in Kuala Lumpur, Malaysia, unterzeichnet wurde.
Nur zwei Tage später, am 12. November 2025, eröffnete Kambodscha angeblich das Feuer auf thailändisches Territorium in Ban Nong Ya Kaew, Bezirk Khok Sung, Provinz Sa Kaeo. Das Verteidigungsministerium erklärte, der Angriff habe eine Reaktion provozieren sollen, um thailändisches Militärpersonal zur Selbstverteidigung gemäß internationalem Recht und den Einsatzregeln zu zwingen. Thailand betonte, beide Vorfälle verstießen eindeutig gegen die Gemeinsame Erklärung und Kambodschas Verpflichtungen aus dem Übereinkommen über das Verbot von Antipersonenminen (Ottawa-Übereinkommen), dem Kambodscha als Vertragsstaat angehört.
Als Reaktion darauf hat Thailand über Japan, in seiner Funktion als Präsident der Vertragsstaatenkonferenz des Ottawa-Übereinkommens, ein formelles Protestschreiben eingereicht und um dessen Weiterleitung an alle Mitgliedstaaten gebeten. Ein separates Schreiben wurde zudem an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gesandt. Das Ministerium erklärte, die Schüsse in Ban Nong Ya Kaew stellten eine Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Thailands dar.
Thailand betonte, dass sein Vorgehen transparent und im Einklang mit internationalem Recht und internationalen Standards stehe. Um dies zu belegen, lud es das ASEAN-Beobachterteam (AOT) zu einer Inspektion der beiden betroffenen Gebiete ein. In der Erklärung bekräftigte Thailand sein Engagement für die Umsetzung der Gemeinsamen Erklärung, um Spannungen abzubauen und den Frieden zu fördern, und warf Kambodscha gleichzeitig vor, „Vorfälle zu inszenieren und falsche Informationen zu verbreiten“.
Die thailändische Regierung sprach den Betroffenen der beiden Vorfälle ihr Mitgefühl aus und forderte Kambodscha auf, Verantwortung zu übernehmen, eine transparente Untersuchung durchzuführen und provokative Aktionen einzustellen. Khoasod berichtete, dass die Erklärung abschließend Kambodscha dringend aufforderte, zum Weg des Friedens zurückzukehren, um weiteres Leid zu verhindern und die regionale Stabilität zu wahren.
Wichtigste Erkenntnisse
- Thailand wirft Kambodscha vor, gegen eine kürzlich getroffene gemeinsame Erklärung verstoßen zu haben, indem es Landminen verlegt und das Feuer über die Grenze hinweg eröffnet hat.
- Bei den Vorfällen am 10. und 12. November 2025 wurden thailändische Soldaten verletzt, was zu diplomatischen Protesten gegenüber Japan und den Vereinten Nationen führte.
- Thailand hat ASEAN-Beobachter eingeladen, die Orte zu inspizieren, und Kambodscha dringend aufgefordert, die Provokationen einzustellen.
- Quelle: Asean Now, Khaosod