BANGKOK. Im Rahmen einer umfassenden Razzia gegen ein großes Betrügernetzwerk wird die Königlich Thailändische Polizei (RTP) Interpol um Unterstützung bei der Veröffentlichung einer Red Notice für Kok An bitten, einen mutmaßlichen kambodschanischen Gangsterboss, der vermutlich aus Thailand geflohen ist . Kok An steht mutmaßlich an der Spitze eines Netzwerks, das thailändische Bürger durch betrügerische Machenschaften ausbeutet.
Generalinspekteur Thatchai Pitaneelaboot gab am Donnerstag bekannt, dass Kok An mehrere Immobilien besitzt, die mutmaßlich für Betrugsaktivitäten genutzt werden. Das Netzwerk wird derzeit umfassend untersucht. Die Polizei durchsuchte 20 Standorte in Bangkok , Samut Prakan und Chon Buri und beschlagnahmte Vermögenswerte im Wert von über 1,1 Milliarden Baht (ca. 43 Millionen Thailändische Baht).
Die Behörden haben Kok An mit wichtigen Standorten wie dem Crown Casino Resort und dem Hiso-Gebäude in Poipet in Verbindung gebracht. Regierungssprecher Jirayu Houngsub brachte diese Immobilien mit der betrügerischen Organisation in Verbindung.
Da Kok An Thailand verlassen hat, will die RTP die Red Notice von Interpol nutzen, um seine Festnahme zu erleichtern. Generalpolizei Thatchai wies darauf hin, dass im Verlauf der Ermittlungen weitere Haftbefehle erlassen werden könnten. Derzeit werden Untersuchungen durchgeführt, um eine mögliche Beteiligung thailändischer Beamter an den kriminellen Aktivitäten aufzuklären.
Der Generalinspekteur enthielt sich eines Kommentars zu Kok Ans angeblichen Verbindungen zum kambodschanischen Senatspräsidenten Hun Sen, räumte jedoch Kok Ans einflussreiche Rolle als Geschäftsmann in der kambodschanischen Politik ein.
Eine mutmaßliche Verbindung zwischen Kok An und einem thailändischen Staatsbürger, dem das Star Complex Casino in Myawaddy und ein weiteres in Poipet gehören sollen, wird ebenfalls untersucht. Polizeigeneral Thatchai betonte jedoch, dass bisher keine Verbindungen festgestellt wurden, die Ermittlungen aber noch andauern.
Zusätzlich zu der Beantragung der Red Notice von Interpol drängen die thailändischen Behörden Kambodscha dazu, bei der Zerschlagung transnationaler Verbrechernetzwerke innerhalb seiner Grenzen mitzuwirken.
In diesem Zusammenhang kündigte Generalpolizei Thatchai, zugleich Direktor der thailändischen Taskforce zur Bekämpfung von Informationstechnologiekriminalität (TACTICS) und des Zentrums gegen Menschenhandel der RTP, eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen FBI und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) an. Gemeinsam wollen sie bis Ende des Monats einen „War Room“ einrichten, um Betrug in Callcentern und Menschenhandel wirksam zu bekämpfen.
Diese gemeinsame Initiative zeugt von einem starken Engagement im Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität und ist ein klares Signal an die an solchen illegalen Machenschaften Beteiligten. Während die Behörden ihre Netze immer enger spannen, liegt der Fokus weiterhin auf dem Schutz der Bürger und der Sicherung der Gerechtigkeit gegen internationale Verbrechersyndikate.
- Quelle: ASEAN Now, Bangkok Post