„Seine Majestät der König gewährte mir eine Audienz“, berichtete Samak den Kabinettsmitgliedern. „Seine Majestät bat mich, das Gesetz unter absoluter Zurückhaltung anzuwenden, sanft und behutsam vorzugehen. Ich bitte Sie, das zu verstehen und mit mir zu fühlen.“
Samak warf der PAD vor, nun zu weit gegangen zu sein, insbesondere was die Stürmung des Nachrichtensenders NBT betrifft. Samak sagte, er werde die Demonstranten auf dem Gelände des Regierungssitzes aushungern. Es sei nicht gestattet, Lebensmittel auf das Gelände zu schaffen. Polizisten aus dem Umland sollen angefordert werden, um die Kollegen in Bangkok zu unterstützen.
Ob sich die PAD logistisch auf eine längere Belagerung eingerichtet hat, darf bezweifelt werden. Spätestens wenn sie ihre Leute nicht mehr versorgen kann, müssen die Proteste bzw. die Belagerung des Regierungssitzes wohl abgebrochen werden.
Samak meinte, andere Möglichkeiten wie der Ausruf des Ausnahmezustandes bestünden zwar, könnten aber das internationale Ansehen Thailands trüben. Die Demonstranten würden es darauf anlegen, daß gewaltsam gegen sie vorgegangen wird, damit dann die Armee einen Grund für einen Militärputsch hat.
Gegen 3 Uhr morgens am 27. August stürmten etwa 1000 Polizisten das Gebiet um den Regierungssitz und durchbrachen die Absperrketten der Demonstranten. Dabei sollen sechs PAD-Anhänger verletzt worden sein.
Gegen 6 Uhr zog sich die Polizei wieder zurück, um einer direkten Konfrontation mit den Demonstranten zu entgehen. Demonstranten an der Makkhawan-Brücke marschierten daraufhin zum Regierungssitz, um die Demonstranten dort zu unterstützen.
Chamlong Simüang, einer der fünf Führer der PAD forderte unterdessen, man möge die Tore zum Gebäude selbst öffnen, damit die Demonstranten ihren natürlichen Bedürfnissen nachkommen könnten. Wenn die PAD die Toilette nicht benutzen dürften, dann sei es für die Beamten nach Ende der Proteste eine schwierige Aufgabe, die Überbleibsel zu beseitigen. „Das könnt ihr uns dann nicht vorwerfen“, wird Chamlong zitiert.
Die fünf PAD-Führer sollen verhaftet werden
Samak ordnete an, Haftbefehle gegen die fünf Führer der PAD zu beantragen. Etwa 85 Personen, die den Nachrichtensender NBT gestürmt hatten, befinden sich in Polizeigewahrsam. Im Laufe des Tages sollen die Haftbefehle beantragt werden, sagte ein Polizeisprecher. bp, tn