Die Gewerkschaft von Thai Airways International hat es ihren Mitgliedern freigestellt, an den Demonstrationen gegen die Regierung teilzunehmen. Falls die Gewalt eskaliert, soll eine Arbeitsniederlegung sogar befohlen werden! Der Tourismussektor ist währenddessen äußerst besorgt über die Sicherheit von Ausländern und das Image des Landes.
Zwar ist es Mitarbeitern staatlicher Unternehmen gesetzlich verboten, zu streiken, doch das Gesetz kann umgangen werden, indem sie sich krank melden.
Die Flughäfen von Phuket, Krabi und Hat Yai mußten schließen, als sie von Anhängern der PAD gestürmt worden waren. Nach neuesten Meldungen soll angeblich der Flughafen von Hat Yai wieder geöffnet haben.
Tausende von Touristen waren betroffen, Air Asia sagte alle Flüge in die Region ab. Der Präsident des Touristenverbandes von Phuket, Somboon Jirayus mußte zugeben, daß die Anti-Regierungs-Proteste und die Schließung des Flughafens auch in der Zukunft Auswirkungen auf den Tourismus haben könnten. Viele Touristen hätten bereits aus Angst Flüge nach Thailand abgesagt, denn auch wenn die Nachrichten über die Demonstrationen (bislang) keine internationalen Schlagzeilen machen, so ist jeder betroffen, der eine Reise nach Phuket plant und erfahren mußte, daß der Flughafen geschlossen ist.
Die Geschäftsführung des Flughafens von Phuket bemühte sich um Gespräche mit der PAD, die daraufhin immerhin eine Sondermaschine der THAI nach Bangkok starten ließ. An Bord waren Touristen. Einige Mitglieder der PAD waren verständnisvoll und wissen um die negativen Auswirkungen auf die Tourismusindustrie, andere verlangten eine komplette Schließung.
Der Präsident des Hotelverbandes von Hat Yai sieht die Lage gelassen, da es sich bei dem Flughafen dort nicht um einen internationalen Flugplatz handele. Er befürchtet vielmehr, daß die Demonstranten den Grenzübergang besetzen und so die Straße nach Malaysia unpassierbar machen könnten.
Die Airports of Thailand (AOT) löste Alarm auf den Flughäfen Suwannaphum, Phuket, Hat Yai, Chiang Mai und Chiang Rai aus und erhöhte die Sicherheitsmaßnahmen.
Der Chef des Verbandes der Reiseveranstalter von Thailand, Apichart Sankary, hofft, daß die politischen Unruhen bis zum 15. September beendet sind. An diesem Tag beginnt die Hochsaison. Schlimmstenfalls, so Apichart, müßten Touristen nach Hua Hin oder Pattaya „umgeleitet“ werden, ein herber Verlust für Phuket und andere südliche Provinzen.
Lokomotivführer und andere Mitarbeiter der staatlichen Eisenbahngesellschaft (SRT) sind bereits in den Ausstand getreten und haben den Zugverkehr landesweit so gut wie lahmgelegt.
Yutana Tapcharoen, Gouverneur der SRT sagte, der erste Streiktag habe den Staat 3 Mio. Baht gekostet. Das Geld für im voraus gekaufte Zugfahrtkarten wurde erstattet, aber manchen Bahnhöfen wie beispielsweise in Hua Hin ging das Geld aus. Wann die Fahrgäste, die reserviert hatten, ihr Geld zurückerhalten, ist unklar.
240 Mitarbeiter der SRT meldeten sich am 29. August krank, 106 Züge konnten nicht fahren, täglich fahren ca. 240 Züge. Kaum zu glauben: Die SRT hat ein Komitee einberufen, um herauszufinden, weshalb gestreikt wird….
Der Präsident des thailändischen Hotelverbandes sagte, er sei über die politischen Unruhen besorgt: „Es ist zu früh, um die Auswirkungen auf die Tourismusindustrie abschätzen zu können, aber die Betreiber von Hotels sind über die Situation nicht glücklich. Er erwähnte die Konferenz der ITU Telecom Asia, die kommende Woche in Bangkok stattfinden soll. Wenn die Konferenz abgesagt würde, sei das nicht nur aus finanziellen Gründen eine Katastrophe. tn